Kunst:Mehr Licht

Das Neue Museum Nürnberg verlängert die Ausstellung "Lightsome" von Keith Sonnier, die erste Retrospektive nach dem Tod des Künstlers.

Von Sabine Reithmaier

Wer es bisher nicht geschafft hat, dem bleibt nun noch genügend Zeit. Denn das Neue Museum Nürnberg (NMN) hat die Laufzeit der Ausstellung "Keith Sonnier. Lightsome" bis zum 8. Mai verlängert. In der ersten großen Retrospektive nach dem Tod des Künstlers im Sommer 2020 bieten mehr als 60 Arbeiten aus sechs Jahrzehnten einen Überblick über alle Schaffensperioden. Der Titel "Lightsome" bezieht sich auf Sonniers Neonarbeiten, die sein Œuvre prägen und ihn weltweit bekannt gemacht haben. Doch neben seiner Lichtkunst gilt es ein vielgestaltiges Werk zu entdecken. Die Ausstellung ist in langjähriger Zusammenarbeit mit Christa und Wolfgang Häusler (Häusler Contemporary Zürich) entstanden und wird ergänzt durch internationale Leihgaben aus dem Nachlass des Künstlers und der Tate Modern, London.

Sonnier, 1941 in einer französischsprachigen Gemeinschaft in Louisiana geboren, zählte schon früh zur Bewegung der New Sculpture (Neue Skulptur), die durch kunstferne und flüchtige Materialien die traditionelle Bildhauerei ebenso in Frage stellte wie den damals dominierenden Minimalismus. In den Siebzigerjahren revolutionierte Sonnier die Video-Kunst als kommunikatives und performatives Medium. Das Neue Museum besitzt mit "Channel Mix" (1972) ein Meisterwerk dieser Zeit. In den Achtzigerjahren beeinflussten Reisen nach Brasilien, Indien, Indonesien und Japan den US-Amerikaner. Neugier und Offenheit für andere und anderes fließen in seine Kunst ein, die vom Wunsch beseelt ist, mit allen Sinnen erfahrbar zu sein.

Das Begleitheft zur Ausstellung liegt kostenlos aus und kann auf der Webseite heruntergeladen werden.

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