Neues Hotel in München:Übernachten im Zeichen des Bieres

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Die Zimmer im "Valentinum" sind fast alle bezugsfertig. (Foto: Florian Peljak)
  • Am 7. Dezember öffnet das neue Steigenberger Hotel München an der Berliner Straße 85.
  • Das Konzept hält sich an das Motto "Laptop und Lederhose" und soll den modernen bayerischen Lifestyle widerspiegeln.

Von Franz Kotteder

Stolzer Eigentümer eines "Bierkristalls" zu sein, das kann wirklich nicht jedes Münchner Hotel von sich behaupten. Genau genommen kann das sogar nur eines, und das ist noch nicht einmal eröffnet. Beim Presserundgang sieht es obendrein auch noch nicht so aus, als ob tatsächlich am 8. Dezember, am Tag nach der Eröffnungsfeier, schon Übernachtungsgäste in das neue Steigenberger Hotel München an der Berliner Straße 85 einkehren werden. Denn noch wirkt vieles unfertig, die Handwerker haben die nächsten zwei Wochen viel zu tun, vor allem in den unteren Etagen des Luxushotels mit seinen 292 Zimmern.

Mit dem neuen Haus feiere man den "modern bavarian Lifestyle", so Thomas Willms, Chief Operating Officer der deutschen Hospitality, der Dachmarke aller Steigenberger Hotels. "Wir orientieren uns hier sozusagen an dem bekannten Slogan von Laptop und Lederhose." Bayerische Lebensart wolle man darstellen, aber zugleich auch modern sein. Nicht zuletzt deshalb habe man mit dem neuen Hoteldirektor Thomas Fischer einen gebürtigen Münchner gewählt, der in seiner Hotelkarriere in der ganzen Welt herumgekommen ist. Fischer darf das Haus nun zum Erfolg führen und kann dabei durchaus noch Unterstützung brauchen, wie er selbst sagt: "Ja, wir haben noch freie Stellen!"

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Der große Hotelkomplex an der Berliner Straße ist kein Neubau, sondern ein Umbau. Die Versicherung Swiss Life hat ihn zwischen 1999 und 2001 als Verwaltungsgebäude errichtet, zog 2014 dann aber schon wieder nach Garching um. Steigenberger pachtete das Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft des Marriott-Hotels und baute es seit 2016 zum Hotel um.

"Ein Grandhotel ist es allerdings nicht", sagt Matthias Reuter, der im Management für Events und Gruppen zuständig ist, "wir verzichten auf die offizielle Klassifizierung, um dem Pharma-Kodex zu genügen." Der Pharma-Kodex, das ist eine EU-Verordnung, die Unternehmen aus der Pharma-Branche als Höchstgrenze gerade noch die Übernachtung in Vier-Sterne-Häusern zugesteht, darüber beginnt für die EU der Tatbestand der Bestechung. Und Pharma-Unternehmen sind für neue Hotels im Münchner Norden durchaus ein interessantes Publikum.

Überhaupt ist man auf Geschäftsreisende und Kongressgäste gut vorbereitet. Der Konferenzbereich misst 1200 Quadratmeter; Schmuckstück ist der vollverglaste Rotundensaal zur Berliner Straße. Auch der Wellnessbereich "im Stil einer Biermanufaktur" kann sich sehen lassen. Dort gibt es zwar keine Weißbierdusche wie von Zeit zu Zeit in der nahen Fröttmaninger Arena, dafür aber laut Manager Reuter eine "Erlebnisdusche mit acht Duschköpfen". Saunieren kann man dort im Bierfass.

Sieben Lokale und mehr als 50 Sorten Bier

Auch auf die Münchner zielt Steigenberger mit seiner Restaurantabteilung, die gleich sieben verschiedene Lokalitäten umfasst. "Valentinum & Bar" nennen die Hoteliers ihr Konzept, benannt natürlich nach Karl Valentin, der sich dagegen ebenso wenig wehren kann wie gegen den Karl-Valentin-Orden der Narrhalla. So stehen an der Wand eines Stüberls beispielsweise einige seiner Sprüche. Lustigerweise auch: "Zuerst wartete ich langsam, dann immer schneller", was sich hoffentlich nicht auf den Service an Tisch und Zapfhahn bezieht.

Es gibt ein schickes Restaurant, eine Kaminlounge, eine Cinemathek und natürlich eine Bar. Für die Küche ist Chefkoch Rob Valls verantwortlich. Der gebürtige Amerikaner, der seit zehn Jahren in München lebt und unter anderem in der ehemaligen Stadtkantine am Altheimer Eck und in den Hotels The Charles und Rilano gekocht hat, will vor allem bayerische Klassiker überraschend neu interpretieren.

Und was hat es nun mit dem geheimnisvollen "Bierkristall" auf sich? Der ist letztlich nichts anderes als ein gläserner, begehbarer Schrein, in dem - gut gekühlt - mehr als 50 Biersorten aus Bayern und dem Rest der Welt auf verkostende Interessenten warten. Ein Biersommelier wird dabei jenen beratend zur Seite stehen, die sich einfach nicht entscheiden können.

© SZ vom 22.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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