Süddeutsche Zeitung

Impressionen aus dem CO2:Elektropop statt Indie

Das Cord heißt jetzt CO2 und auch sonst ist alles anders. Impressionen aus dem neuen Club.

Der Blick ist der gleiche geblieben. Und der ist einmalig. Der Club Cord im ersten Stock an der Sonnenstraße war jahrelang nicht nur berühmt für Indie-Musik, sondern auch für seine Panoramafenster.

Ansonsten allerdings ist alles anders, seit Mitte September das Cord nach einem Umbau wieder eröffnet hat. Oder besser gesagt: das CO2, wie der Club jetzt heißt. Statt Indie wird nun vor allem Elektropop gespielt, aus dem heimeligen Retro-Wohnzimmer ist ein eher schicker Laden geworden.

Das DJ-Pult ist auf die gegenüberliegende Seite gewandert, die Soundanlage ist besser, die Podeste auf der Tanzfläche sind verschwunden.

Gelungen ist vor allem das neue Lichtkonzept, fast könnte man sagen: die Lichtshow. Zahlreiche Glühbirnen, wie ein Rad angeordnet, tauchen den Club in immer neue Farben.

Statt der Münchner Indiegemeinde trifft sich nun das typische Feierbananenpublikum hier. Man sieht Schnaps in Eimern und Glitzertops - so wie in vielen anderen Mainstream-Clubs zwischen Maximilianplatz und Sendlinger Tor auch.

Was das CO2 einzigartig macht? Man habe noch immer das niveauvollste Programm, erklärt einer der Betreiber des alten und neuen Clubs. Die besten DJs der Stadt also. Bei unserem Besuch ist die Musik leider vor allem eins: beliebig.

Man hätte dem schönsten Club Münchens eine originellere Zukunft gewünscht. Läden wie das CO2 gibt es auf der Feierbanane nämlich schon genug. Zumindest aber der Blick nach draußen ist noch immer einmalig.

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