Nahverkehr:Tramlinie 23 erhält neue Haltestelle

Nahverkehr: Architektonisch anspruchsvoll: die Haltestelle am Schwabinger Tor.

Architektonisch anspruchsvoll: die Haltestelle am Schwabinger Tor.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Der Stopp am Schwabinger Tor ist zwar nicht zwingend erforderlich, aber bequem.

Von Sebastian Krass

Es wird Tram-Haltestelle Nummer 174. An diesem Sonntag eröffnet die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) die Station Schwabinger Tor auf der Linie 23, die seit dem Jahr 2009 von der Münchner Freiheit nach Schwabing Nord führt. Der neue Halt liegt zwischen den schon bestehenden Stationen Parzivalplatz und Am Münchner Tor. Ungewöhnlich ist der geringe Abstand: Es sind nur 300 Meter zum Parzivalplatz, die Tram biegt quasi nur einmal auf die Leopoldstraße ab und hält schon wieder - oder andersherum.

Ein zusätzlicher Halt an der Stelle sei "nicht zwingend erforderlich, aber sinnvoll", sagt ein MVG-Sprecher. Denn so bekomme das neue Quartier mit 3000 Menschen, die dort leben und arbeiten, wenn es kommendes Jahr ganz fertig wird, seinen eigenen Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr. Außerdem könnten die Fahrgäste am Schwabinger Tor bequemer als an den meisten anderen Tramhaltestellen einsteigen, weil es dort keinen Autoverkehr um die Station herum gibt. Der Halt Parzivalplatz wiederum hat seine Berechtigung, weil er einen Umsteigepunkt zum Busverkehr bietet.

Mit der Station Schwabinger Tor ist die MVG auch einen neuen Weg gegangen: Sie hat erstmals hat mit Bau und Betrieb einer Tram-Haltestelle nichts zu tun. "Wir halten da nur", wie der Sprecher sagt. Bauherr war die Jost-Hurler-Gruppe, die das gesamte Stadtquartier Schwabinger Tor in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Sie hat das Münchner Büro Felix Fischer Architekten mit dem Bau der Haltestelle beauftragt. Die Architekten haben sich eine auffällige Dachkonstruktion aus Stahl einfallen lassen, sie ist mit einer Membran überzogen, die aus dem gleichen Material wie die Außenhaut der Fröttmaninger Arena besteht.

Auf der einen Seite ist das Dach zehn Meter hoch, auf der anderen Seite neun Meter. Lässt sich die Haltestelle auch beleuchten wie die Arena? Technisch ist das möglich, aber es fehle noch an einer Genehmigung der Stadt, sagt ein Sprecher der Hurler-Gruppe. Das werde man noch angehen. Die Station soll aber nicht jeden Abend leuchten, sondern eher als "Akzenthighlight" zu besonderen Anlässen. Als ein mögliches Beispiel nennt der Sprecher den St. Patrick's Day.

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