Neubiberg:Mesner tötet seine Ehefrau

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Drama in Neubiberg: Ein 36-Jähriger soll seine Frau getötet haben. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich nach SZ-Informationen um den Kirchendiener der katholischen Pfarrei Rosenkranzkönigin.

Florian Fuchs

Familiendrama in Neubiberg: In dem Münchner Vorort soll ein 36-Jähriger am Montag seine Frau getötet haben. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich nach Informationen der Süddeutschen Zeitung um den Mesner der katholischen Pfarrei Rosenkranzkönigin.

Wie das Polizeipräsidium München am Abend mitteilte, ließ sich der offenbar psychisch labile Mann bereits kurz nach der Tat widerstandslos festnehmen - im Wohnhaus der Familie gleich neben dem Pfarrheim. Dort soll er am Nachmittag gegen 15.15 Uhr auch die Bluttat verübt haben. Spekulationen aus der Nachbarschaft, wonach es sich um einen Beziehungsstreit gehandelt haben könnte und die Ehefrau ihrem Mann angekündigt habe, sich von ihm zu trennen, wollte die Polizei am Abend nicht bestätigen.

Für die 35-jährige Ehefrau kam offenbar jede Hilfe zu spät. Als die Beamten um kurz nach halb vier anrückten, lag das Opfer tot in der Küche. Über die Tatwaffe und die Art der Verletzungen machte die Polizei keine Angaben. Die beiden Söhne des Paares, drei und sechs Jahre alt, hielten sich zur Tatzeit offenbar in dem Einfamilienhaus auf, wurden von ihrem Vater aber nicht verletzt. Sie befinden sich momentan in Obhut der Polizei, speziell geschulte Kräfte des Kriseninterventionsteams betreuen die schwer traumatisierten Kinder.

Alarmiert wurden die Einsatzkräfte von einem Arzt, den der 36-Jährige offenbar nach der Tat angerufen hatte, um sich für einen nachmittags vereinbarten Termin zu entschuldigen. Angeblich befindet sich der Mann bereits seit längerer Zeit in psychologischer Behandlung. Auf telefonische Nachfrage des Arztes soll der Mesner geantwortet haben, dass "etwas Schreckliches passiert" sei. Abends wurde der Verdächtige noch vernommen.

"Ich kann das gar nicht glauben", sagte eine Nachbarin der SZ am Abend am Tatort, "ich habe die Frau und ihren Mann oft zusammen auf der Straße gesehen." Auch die Bilder vor dem Wohnhaus passen nicht so recht zu dem Drama, dass sich nachmittags dort abgespielt haben muss: Durch die Fenster des Pfarrheims der katholischen Gemeinde sind bunte Girlanden zu sehen, in einem Schaukasten wirbt ein Aushang für den Kinderfasching. Nebenan, direkt vor der Wohnung des Mesners, suchen Mitarbeiter der Spurensicherung in weißen Schutzanzügen nach Hinweisen, die Rollläden des Einfamilienhauses sind heruntergelassen.

Der 36-Jährige ist seit 2006 Mesner der Pfarrei Rosenkranzkönigin, er arbeitet dort auch als Hausmeister. Der gelernte Tischler hat eine Ausbildung als Masseur und medizinischer Bademeister. In Neubiberg lebte er gemeinsam mit seiner Frau seit 2001.

© SZ vom 21.02.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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