Erinnerungsort Neuaubing:„Jede Minute den Tod vor Augen, das macht einen Menschen kaputt“

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Das ehemalige Zwangsarbeiterlager in Neuaubing wird zur Erinnerungsstätte. (Foto: Catherina Hess)

Das ehemalige Zwangsarbeiterlager an der Ehrenbürgstraße wird für gut 32 Millionen Euro zu einer Zweigstelle des NS-Dokuzentrums ausgebaut. Das Areal in Neuaubing ist in Deutschland einzigartig.

Von Heiner Effern

„Ich sehne mich immer mehr nach Zuhause. Den einen Tag denke ich, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, aber am nächsten Tag sehe ich keinen Ausweg mehr.“ Diese verzweifelten Zeilen schrieb der 19 Jahre alte Jan Bazuin am Donnerstag, 29. März 1945, in sein Tagebuch. Weit entfernt von seiner Familie und seiner Freundin kam er in eine Baracke in Neuaubing im Münchner Nordwesten, verschleppt von den Nationalsozialisten als Zwangsarbeiter. „Keine Möglichkeit wegzulaufen. Es fahren genügend deutsche Soldaten mit, um aufzupassen ... Adieu Rotterdam, lebe wohl Holland und alles, was mir lieb und teuer ist. Bis nach dem Krieg“, notierte er auf der Zugfahrt im Januar 1945 nach Bayern.

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