Neuaubing:Zusatz-Angebote abgelehnt

Bildungslokal gewährleistet laut Stadtschulrat ganzheitliches Lernen

Von Ellen Draxel, Neuaubing

Erfolgreiche Bildungspolitik braucht eine niederschwellige Anlaufstelle als feste Nachbarschaftseinrichtung - davon ist Stadtschulrat Florian Kraus überzeugt. In Neuaubing-Westkreuz gibt es dieses Angebot in Form des Bildungslokals bereits. Doch weil der Förder- und Integrationsbedarf in dem Sanierungsgebiet besonders jetzt nach den Lockdowns überdurchschnittlich hoch ist - in der Gegend leben sehr viele Menschen mit Migrationshintergrund - hatten Aubings Lokalpolitiker angeregt, zusätzlich einen "Bildungsbus" auf die Straße zu bringen. Damit, so die Idee der Bürgervertreter, könnten nicht nur "Örtlichkeiten mit besonders hohem Handlungsbedarf gezielt besucht" werden. Auch eine Verbesserung der Lern- und Bildungschancen wäre so in Münchens flächenmäßig größtem Stadtbezirk in mehreren Vierteln gleichzeitig möglich.

Dem widerspricht nun der Stadtschulrat. Nicht "Bilden und Lernen" als individueller Vorgang stehe ausschließlich im Fokus, betont Kraus, "sondern zusätzlich der Einbezug der ganzen Familie, des ganzen Quartiers als Orte des informellen Lernens". Herkunftsbedingte Bildungsbenachteiligungen erforderten einen "ganzheitlichen Prozess". Diesen Ansatz könne ein Bildungsbus nicht leisten. Dazu komme, dass für solch eine Investition derzeit weder Geld noch Personal zur Verfügung stehe.

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