Neuaubing/Westkreuz:Wunsch-Tücher-Tanz

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Eine Künstlerin äußert ihre innigsten Wünsche beim Werfen der Tücher. (Foto: privat)

Neuaubing und das Westkreuz wollen zusammenfinden

Tücher wirbeln durch die Luft. Rote, blaue, gelbe. Mal lässt der Wind die Seidenchiffons aufsteigen wie Drachen. Herrscht Flaute, segeln die bunten Stoffe in wechselnden Skulptur-Formationen zu Boden. "Wish" nennt Tina Haase ihr vom Städtebauförderungsprogramm Aktive Zentren unterstütztes Tanz-Performance-Projekt. Wunsch. Menschen jeden Alters und unterschiedlicher Kulturen aus Neuaubing und dem Westkreuz lädt die Künstlerin ein, ihre innigsten Wünsche beim Werfen der Tücher zu äußern. Das können persönliche Träume sein, politische Visionen oder auch Ideen zur Gestaltung des Viertels. Die fliegenden Tücher simulieren die Bewegung, die entsteht, wenn Menschen sich für etwas engagieren.

"Neuaubing und das Westkreuz befinden sich gerade im Umbruch", erklärt die Professorin für Bildende Kunst an der Architektur-Fakultät der TU. Die Zukunft dieser Stadtteile muss noch geschrieben werden, sie hängt nicht zuletzt von der Fantasie seiner Bewohner ab. Städtebau, davon ist Haase überzeugt, braucht Partizipation. Darum geht es beim Workshop am kommenden Wochenende von 12 bis 15 Uhr im ehemaligen Cross-Over-Fitnessstudio des Paul-Ottmann-Zentrums an der Radolfzeller Straße 5a. Um aktive Beteiligung und die Entwicklung einer Gemeinschaft. Wer neugierig und offen ist, trifft am 4. und 5. Juni auf gleichgesinnte Tanzlustige. "Ziel des Projektes ist es", erläutert die Künstlerin, "Leute zusammenzubringen, die sich sonst nie finden würden."

Wie der Wunsch-Tücher-Tanz letztlich aussehen wird, kann Haase noch nicht sagen. "Da ist nichts einstudiert, das hängt von den Teilnehmern und ihren Vorstellungen ab." Flüchtlinge beispielsweise, weiß sie aus früheren Terminen, setzen die Tücher gerne als Kleidung ein. Andere nutzen den Stoff als schauspielerisches Element.

Aufgeführt wird der konzipierte Tanz am Mittwoch, 13. Juli, von 18 Uhr an auf der Wiese an der Radolfzeller Straße; außerdem sind eine Foto-Serie, ein Film und ein Musikstück zum Thema "Wish" geplant. Ein Wunschbuch wird in der Bibliothek beim Paul-Ottmann-Zentrum ausliegen. Als Symbol der gewünschten Verbindung soll an der Schnittstelle beider Stadtteile an der Radolfzeller Straße eine himmelbettähnliche Holzskulptur entstehen.

© SZ vom 03.06.2016 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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