Neuaubing/Westkreuz:Seelsorgebus auf Tour

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Da sein für die Gläubigen im Pfarrverband München-West - und wenn es auf Campingstühlen am Parkplatz ist. (Foto: privat)

In drei Gemeinden kommt die Kirche zu den Menschen. Noch aber muss das Fahrzeug auf dem Parkplatz bleiben

Von Ellen Draxel, Neuaubing/Westkreuz

Exakt ein Jahr ist es her, da startete Pastoralreferent Johannes van Kruijsbergen gemeinsam mit drei Kolleginnen aus dem Pfarrverband Neuaubing-Westkreuz ein für die katholische Kirche sehr innovatives Projekt. Unter dem Motto "Kirche macht mobil" besorgten sie sich einen alten Ford Nugget und ließen ihn zu einem Seelsorgemobil umbauen. Ihre Idee: einen elementaren Bestandteil des Christentums wieder aufleben zu lassen. Die Kirche, so der Traum des Planer-Teams aus den Kirchengemeinden St. Konrad, St. Markus und St. Lukas, sollte wie vor 2000 Jahren wieder zu den Menschen kommen. Im Juni 2019 fuhren sie bei einem Freiluft-Gottesdienst in Freiham Nord zum ersten Mal das Vordach des Campingbusses aus und luden zum Gespräch ein. Weitere Termine folgten, auch in Neuaubing und am Westkreuz.

Der Ford allerdings war damals noch mehr Staffage. Er hatte noch kein Logo, auch keinen endgültigen Namen, es fehlten Details wie Tassen und Polster für die Stühle. Vor allem aber gab es das engagierte Team an ehrenamtlichen Gemeindemitgliedern noch nicht, das heute die Seelsorger unterstützt und das wie sie ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Menschen hat. "Mittlerweile haben wir all das gemanagt, das Seelsorgemobil heißt jetzt Seelsorgebus und hätte eigentlich an Christi Himmelfahrt bei einem Open-Air-Gottesdienst in Freiham offiziell eingeweiht werden sollen", sagt van Kruijsbergen. Leider kam nun Corona dazwischen.

Gestartet sind die Seelsorger Mitte Mai trotzdem, nur eben auf eigenem Pfarrei-Grund, am Parkplatz von St. Lukas an der Aubinger Straße 63. "Wir haben schon nach den ersten Gesprächen gemerkt, wie sinnvoll es ist, dass wir das machen", erzählt der Pastoralreferent des Pfarrverbands, der wegen Freiham inzwischen in München-West umbenannt worden ist. Manche Leute kämen nur zum Ratschen, viele wollten sich aber auch mal aussprechen. "Gerade ältere Menschen denken gerade jetzt sehr viel über ihr Leben nach, lassen es Revue passieren. Für sie ist es wichtig, dass wir da sind."

Die nächsten Zuhör-Termine sind deshalb bereits an den kommenden Freitagen, 22. und 29. Mai, zwischen 15.30 und 18 Uhr sowie am Dienstag, 26. Mai, von 10.30 bis 12.30 Uhr, jeweils auf dem Parkplatz von St. Lukas.

© SZ vom 22.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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