Neuaubing:Neues Wohngebiet auf altem Werksgelände

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Der baumbestandene Wall im Hintergrund trennt die Häuser an der Leisaustraße von dem neuen Baugebiet. (Foto: Florian Peljak)

Auf dem ehemaligen Dornier-Areal ist ein Quartier für etwa 900 Menschen geplant

Von Ellen Draxel, Neuaubing

Das ehemalige Dornier-Gelände in Neuaubing, bis vor 25 Jahren noch Standort für den Flugzeugbau und im Südteil jetzt großteils als Parkplatz genutzt, wird neu bebaut. 380 Wohnungen für etwa 900 Menschen, eine Kindertagesstätte, rund 1,9 Hektar öffentliche Grünflächen und ein fünfstöckiges Parkhaus für Gewerbetreibende sollen auf dem 6,5 Hektar großen, ehemaligen Produktionsareal zwischen Trimburg-, Vogler-, Leisaustraße und Am Gleisdreieck in den kommenden Jahren entstehen. Im Sommer wird mit der Erschließung des Geländes begonnen, bis Herbst 2020 soll das Straßen- und Wegenetz zumindest provisorisch hergestellt sein.

Vorgesehen ist der Neubau zweier Straßen, die beide über die Wendeanlage Am Gleisdreieck ans Straßennetz angeschlossen werden. Eine der Strecken verläuft in Ost-West-, die andere in Nord-Süd-Richtung. Ausgestattet werden sollen die Routen jeweils mit einem Gehweg entlang der Wohnbebauung und mit von Bäumen unterbrochenen Parkbuchten auf der gegenüberliegenden Seite. 50 Parkplätze entstehen auf diese Weise im neuen Quartier, 22 Laubbäume werden zusätzlich gepflanzt. Beide Straßen enden zudem in einem für die Müllabfuhr ausreichend großen Wendehammer, lassen also keinen Schleichverkehr durch die Neubausiedlung zu.

Fußgänger und Radfahrer können jedoch über einen weiterführenden Geh- und Radweg die Leisaustraße erreichen - dafür wird eigens eine dort seit dem Zweiten Weltkrieg existierende Bunkeranlage oberflächlich abgetragen und im unteren Bereich verfüllt. Nachbarn hatten zuvor befürchtet, der Bunker könnte komplett abgerissen werden und die Erschütterungen würden auch ihre Häuser in Mitleidenschaft ziehen. Diese Sorgen sind nun Makulatur.

Offen ist bislang allerdings, was mit dem aufgeschütteten Wall passiert, der die Neubausiedlung von den bestehenden Häusern an der Leisaustraße trennt. Dieser Wall, bewachsen mit einer stattlichen Baumkulisse, dient den Anliegern als Lärm- und Sichtschutz. Weil das Areal durch Bombenabwürfe im Zweiten Weltkrieg aber kontaminiert sein könnte, muss auch der Wall auf blindgegangene Abwurfmunition hin untersucht werden. "Ein Gutachten dazu ist in Auftrag gegeben, das Ergebnis liegt aber noch nicht vor", sagt der Sprecher der Planungsreferates, Thorsten Vogel.

Das verkehrliche Konzept sieht außerdem vor, die Voglerstraße als verkehrsberuhigte Stichstraße mit Wendeanlage am östlichen Ende zu gestalten und die Durchfahrt zur Paosostraße und nach Gräfelfing für Autos zu unterbinden. Lediglich die künftigen Bewohner der Reihenhäuser im Süden des Neubauquartiers sollen über die Voglerstraße zu ihren neuen Domizilen fahren können. Auch der Baustellenverkehr soll nicht über die Trimburgstraße, sondern ausschließlich über die Straße Am Gleisdreieck erfolgen.

© SZ vom 15.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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