Reduziert auf das tragende Gerüst bietet die Werkhalle 3 im Gewerbegebiet Triebwerk einen imposanten Anblick. Der Grund sind Restaurierungsarbeiten: Viele hundert Fenster und Deckenelemente des denkmalgeschützten Baus werden derzeit in teils aufwendiger Handarbeit instandgesetzt. Die rund 12 000 Quadratmeter große Halle an der Bertha-Kipfmüller-Straße 2 ist eines der ältesten noch erhaltenen Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Ausbesserungswerks der Bahn. Ein Ziegelbau mit großen Rundbogenfenstern, Glasoberlichtern und historischem Stahl-Dachtragwerk, 1906 als Wagenreparaturwerkstatt in Betrieb genommen. Bis 2001 hat die Bahn zwischen der Papin- und der Kravogelstraße Personen- und Güterzüge instandgesetzt, zehn der Hallen stehen inzwischen unter Denkmalschutz.
Die Aurelis Real Estate GmbH, die den südlichen Teil des ehemaligen Bahngeländes als Gewerbegebiet für etwa 100 Millionen Euro in Kooperation mit der Stadt revitalisiert, will diese architektonischen Schmuckstücke sukzessive detailgetreu renovieren und sanieren. Bei der Werkhalle 3 ist geplant, den Innenraum der Halle zu unterteilen und vier Einzelgebäude um einen H-förmigen Innenhof zu errichten. Die Flächen, die dabei entstehen - Mieteinheiten von mindestens 1600 Quadratmetern -, können von Dienstleistern als Büros genutzt werden oder auch der Industrie als Produktionsstätten dienen.
Das Triebwerk, wie der Gewerbeteil des ehemaligen Bahngeländes heute genannt wird, umfasst rund 140 000 Quadratmeter Bauland sowie etwa 110 000 Quadratmeter Ausgleichs-, Biotop- und andere Grünflächen. Der nördliche Teil des früheren Ausbesserungswerks ist mittlerweile Wohnstandort, dort entsteht die Neubausiedlung "Gleisharfe" mit 500 Wohnungen für circa 1200 Menschen.