Neuaubing:Der nächste Streich

Neuaubing: Leuchtendes Beispiel: Szene von der Zwischennutzung in der ehemaligen Stadtteilbibliothek Giesing.

Leuchtendes Beispiel: Szene von der Zwischennutzung in der ehemaligen Stadtteilbibliothek Giesing.

(Foto: Edward Beierle)

Künstlernetzwerk Flostern richtet in Neuaubing ein Kulturfestival aus

Von Ellen Draxel, Neuaubing

Das Flostern ist wieder da. Diesmal zwar nur für fünf Tage. Aber dafür mit vollgepacktem Programm. Das Künstlernetzwerk veranstaltet von Mittwoch, 5. Dezember, bis Sonntag, 9. Dezember, ein Kulturfestival in den Räumen einer ehemaligen Bäckerei im Ladenzentrum an der Wiesentfelser Straße 68, wie Hermann Hiller vom Atelier Held mitteilt. Es soll die gewohnt bunte Mischung werden, die das Kollektiv, zu dem außer dem Architekten und Bildhauer Hiller auch der Fotodesigner Edward Beierle sowie Matthias Stadler vom Künstlernetzwerk "Tam Tam" gehören, schon in Pasing und Giesing erfolgreich erprobt hat: Workshops für Kinder und Jugendliche, Konzerte, eine Filmvorführung mit Livemusik, Performances, dazu ein Markt der schönen Dinge am Wochenende, bei dem neben Punsch und Glühwein auch handgefertigte Produkte angeboten werden.

Auch die offene Kunstauktion, bei der jeder sein Bild an die Wand hängen kann, sei er nun ausgebildeter Künstler oder Hobbymaler, wird es in Neuaubing wieder geben. "Wir wollen", sagt Hiller, "nach altem Rezept mit den Nachbarn in Kontakt treten". Kunst und Kultur - für das Flostern-Team gehört zu beidem unabdingbar auch die Kommunikation mit Menschen aus dem Stadtteil dazu.

Zusammengefunden haben Hiller, Beierle und Stadler im Frühjahr 2016. Damals teilten sich die drei zufällig eine kreative Zelle bei einem anderen Zwischennutzungsprojekt, der sogenannten Pappschachtel am Pasinger Marienplatz. Eines der Geschäfte dort hieß Flostern - der Name des Kollektivs war geboren. Der zweite Stern kam dann in Giesing dazu: Von Dezember 2016 an bespielte das Trio ein knappes Jahr lang die Räume der ehemaligen Stadtbibliothek in Giesing. Die Immobilie an der Sankt-Martin-Straße gehört einer Stiftung und wird von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewofag verwaltet. Flostern 2 musste seinerzeit raus, weil die Fläche aus Gründen des Denkmalschutzes in ihren früheren Zustand versetzt werden sollte. Doch bis heute stehen die Räume in Giesing leer - mit Ausnahme eines zweiwöchigen Intermezzos für einen Schnäppchenmarkt. "Für die Stadt eine ziemlich blamable Aktion", findet Hiller.

Wie es nach dem Kulturfestival für das Künstlernetzwerk weitergeht? "In München haben wir bisher keinen neuen Zwischennutzungsstandort gefunden", sagt Hermann Hiller. "Möglicherweise engagieren wir uns anderswo, aber davon ist bislang nichts spruchreif." Die Neuaubinger jedoch dürfen sich noch länger auf Events an der Wiesentfelser Straße 68 freuen. Denn für "West*", wie das Stadtteilmanagement Neuaubing-Westkreuz die Interimskulturfläche getauft hat, ist das Flostern-Kulturfestival zunächst nur der Anfang der Zwischennutzung bis zum Abriss und dem anschließenden Neubau des Nahversorgungszentrums. Das Festival findet jeweils von 14 bis 22 Uhr statt, am Sonntag, 9. Dezember, startet es bereits um 12 Uhr.

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