Nervenkitzel:Herr der Fliehkräfte

"Wenn es einem die Gesichtshaut nach hinten zieht, ist eine Grenze erreicht": Um die 650 Achterbahnen hat Werner Stengel entwickelt, auch den Olympia Looping. Immer steilere Gefällstrecken und schärfere Kurven sollen die Sensationslust des Publikums befriedigen - alles eine Frage der physikalischen Berechnung

Von Jürgen Wolfram

Ein Schritt in das Haus von Werner Stengel in München-Forstenried reicht, um zu erkennen, mit was sich der Ingenieur sein ganzes Leben lang beschäftigt hat. An den Wänden zeigen Fotos kühne Konstruktionen, die hier von 1981 an und zuvor schon in einem Sollner Studio entworfen worden sind. Die Entwicklung von Achterbahnen haben dem 78-jährigen Ingenieur einige Auszeichnungen eingebracht: die Ehrendoktorwürde der Universität Göteborg zum Beispiel, das Bundesverdienstkreuz, die Aufnahme in die Hall of Fame seiner Zunft in den USA, die Ehrenmitgliedschaft in Fanklubs auf der ganzen Welt, die Erwähnung des von ihm gegründeten Büros als "Weltmarktführer" in Werken der Fachliteratur. Nicht zu vergessen die Ausstellung, die ihm 2001 das Münchner Stadtmuseum widmete und zu der sogar ein Buch über ihn erschienen ist. Im Titel schwingt der Nervenkitzel schon mit, den allein die Nennung seines Spezialgebiets bei Volksfest-, Kirmes- und Jahrmarktfreunden auslöst: "Roller Coaster - der Achterbahn-Designer Werner Stengel".

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