Nationalsozialismus:Die Amazonen-Nächte der Münchner Nazis

"Nacht der Amazonen"

"Nacht der Amazonen" Unter der Schirmherrschaft von Gauleiter Adolf Wagner veranstaltet die Reichsorganisation "Das Braune Band von Deutschland" unter der Leitung von Staatsrat Christian Weber in der Nacht zum 31. Juli 1938 im Nymphenburger Park in München ein großes Fest unter dem Titel "Nacht der Amazonen". In 14 bewegten Schaubildern wurden dabei Szenen aus Churbayern, der griechischen und der römischen Mythologie dargestellt.

(Foto: Scherl/SZ-Photo)

Halbnackte Frauen, SS-Hundertschaften, Lichteffekte: Das frivol-aberwitzige Spektakel sollte München als Kunststadt inszenieren und das Regime verherrlichen.

Von Wolfgang Görl

Am 31. Juli 1939 jubelte der Völkische Beobachter, das Kampfblatt der Nationalsozialisten: "Was bleibt uns mit nüchternen Worten viel zu sagen übrig! Zum vierten Male erlebten wir die 'Nacht der Amazonen', die festliche Krönung der von der Reichsorganisation für das 'Braune Band von Deutschland' alljährlich durchgeführten Veranstaltungen; und fast will es scheinen, als wäre sie von Jahr zu Jahr immer noch reicher und noch eindrucksvoller geworden. Aus dem Beginn einer bis zur Verwegenheit gesteigerten Kühnheit des kulturhistorisch-künstlerischen Experiments ist im Ergebnis etwas Einmaliges geworden, ein überwältigendes Schauspiel; wo in der Welt könnte man dergleichen erleben!"

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