Süddeutsche Zeitung

Natascha Müllerschön:Modische Zeitreise

Blättern in den Anfängen, bei Natascha Müllerschön setzt das Emotionen frei. "Das geht alles so schnell", sagt die 56-jährige Couturière, bekannt für ihre Brautkleider und maßgefertigten Abendroben, oftmals aufwendig bestickt. In ihrem Studio an der Siegesstraße schlägt sie einen Ordner auf. Bei Müllerschön führt die Zeitreise in die Mitte der Achtzigerjahre zurück. Aufnahmen aus der Bunten, auf denen die junge Iris Berben Müllerschöns Kreationen trägt, auch für die französische Schauspielerin Fanny Ardant entwirft sie ein Cocktailkleid, als diese zu den Filmfestspielen nach München kommt. Großes Aufheben macht die Modemacherin mit dem zurückhaltenden Auftreten darum aber nicht, lieber lässt sie Bilder sprechen. Auf einem Foto setzt ein Model ein meisterliches Ensemble aus einem Ballonrock aus goldenem Organza und einem schwarzen Samtoberteil in Szene, eine Illustration zeigt Frauen in körperbetonten Kleidern. "Als ich anfing, waren die Trends sehr viel strikter", sagt sie, da sei man schon recht festgelegt gewesen. Dafür ächzt die Branche heute förmlich unter dem Druck, sich ständig neu erfinden zu müssen. Eine Entwicklung, die Müllerschön wenig behagt. "Schönheit entstehen zu lassen, braucht Zeit", sagt sie.

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SZ vom 20.02.2016 / frg
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