„Grand-papa“ – der neue Roman von Natalie Buchholz:„Mein Blick auf ihn ist milder geworden“

Lesezeit: 4 Min.

"Ich musste erst die gegebene Distanz zulassen, die sich als Zerrissenheit durch meine Familie wie eine Landesgrenze zieht, um nach und nach zum Kern vorzudringen", sagt Natalie Buchholz über ihren Familienroman "Grand-papa". (Foto: Peter von Felbert)

Natalie Buchholz gibt in ihrem neuen Roman „Grand-papa“ einen poetischen Blick auf ihren lothringischen Großvater frei. Das Porträt steht stellvertretend für viele Schicksale dieser Zeit, immer verbunden mit einer Frage: Wo gehört man hin?

Interview von Anna Steinbauer

In ihrem neuen Roman „Grand-papa“ (Penguin Verlag) setzt sich die Münchner Autorin Natalie Buchholz mit ihrer eigenen Familiengeschichte auseinander, in dem es im Kern um Identität vor dem historischen Hintergrund der Spannungen zweier Länder geht – Deutschland und Frankreich. Und um die Frage, wo man hingehört und wodurch Zugehörigkeit definiert wird. Dabei spürt Buchholz in ihrem literarischen Porträt den Memoiren ihres lothringischen Großvaters nach, gleicht sie mit historischen Fakten ab und beschwört die literarische Kraft der Erinnerung. Sie schreibt sich selbst in ihren Text ein, der einen ganz eigenen poetischen Blick auf den Großvater freigibt, der zugleich stellvertretend für so viele Schicksale dieser Zeit in der Region steht.

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