Nahverkehr in München:Was sich am MVV-Angebot ändert

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Die Trambahn an der Wendeschleife in Berg am Laim startet am 10. Dezember. (Foto: Florian Peljak)

Eine neue Trambahnlinie, mehr S-Bahnen, zusätzliche Regionalbahnen, andere Buslinien: alle Details zum Fahrplanwechsel.

Von Marco Völklein

Die neue Trambahn im Münchner Osten ist die größte Veränderung, die heuer zum Fahrplanwechsel ansteht. Ansonsten gibt es in den meisten Fällen nur kleinere Veränderungen. Im Laufe des Jahres 2017 will die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) weitere Verbesserungen bringen. Dazu allerdings müssen zunächst die neuen U-Bahnen vom Typ C2 alle zugelassen werden. Was neu ist, hier eine Auswahl:

S-Bahnen

Die Deutsche Bahn (DB) als Betreiberin der S-Bahn verspricht, mehrere Lücken im Fahrplan zu schließen. So sollen auf den Linienästen der S 3 nach Maisach, auf der S 8 nach Germering-Unterpfaffenhofen, auf der S 2 nach Dachau, der S 4 nach Grafing Bahnhof und der S 3 nach Deisenhofen nun auch am Freitagnachmittag Züge im Zehn-Minuten-Takt fahren. Bislang war dies nur Montag bis Donnerstag der Fall.

Auf der S 7 bis Wolfratshausen wird künftig montags bis freitags von 13 Uhr an bis gegen 21 Uhr ein durchgehender 20-Minuten-Takt gefahren. Auf dem Ostabschnitt der S 4 entfällt am späten Abend eine Fahrt zwischen Grafing Bahnhof und Ebersberg. Fahrgäste müssen auf den Filzenexpress ausweichen. Ebenfalls auf der S 4 zwischen Ostbahnhof und Ebersberg gibt es geringfügige Anpassungen frühmorgens an Samstagen, Sonn- und Feiertagen. Auf der S 3 schließt Sonntagfrüh eine zusätzliche Fahrt zwischen Ostbahnhof und Deisenhofen eine bisherige Taktlücke.

U-Bahnen

Auf der U 1 gibt es nun sonntags mehr Platz: Dort will die MVG durchgehend Züge mit sechs statt vier Wagen einsetzen. Auf der U 6 zwischen Fröttmaning und Garching fahren die U-Bahnen künftig samstags im Zehn- statt im 20-Minuten-Takt - und zwar in der Zeit von acht Uhr morgens bis 20 Uhr. Weitere Verbesserungen sind von April an geplant - etwa ein Fünf-Minuten-Takt auf der U 2 ab der Mittagszeit zwischen Harthof und der Messestadt.

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Trambahnen

Neben der Verlängerung der Linie 25 zum S-Bahnhof Berg am Laim gibt es kleinere Veränderungen: So fährt die Linie 15 künftig auch vormittags, dadurch ergibt sich tagsüber von sieben bis 19 Uhr ein durchgehender Fünf-Minuten-Takt zwischen Großhesseloher Brücke und Max-Weber-Platz. Die 15er-Trams fahren zudem künftig auch in den Schulferien, ebenso die Wagen der Linie 18 zwischen Effnerplatz und St. Emmeram. Durch die Überlagerung mit der Linie 16 ergibt sich im Bogenhauser Norden ein Fünf-Minuten-Takt morgens und am Nachmittag. Außerdem rollen die Trambahnen der Linie 23 künftig in der Stunde von acht bis neun Uhr im Fünf-Minuten-Takt (montags bis freitags).

Stadtbusse

Weil von Sonntag an die Neubaustrecke nach Berg am Laim bedient wird, hat die MVG das Busnetz im Osten umgestellt: So fährt die Linie 185 künftig anstelle der entfallenden Linie 146 vom S-Bahnhof Berg am Laim über Trudering zur Iltisstraße. Die Linie 187 übernimmt vom 185er den Abschnitt bis Josephsburg und fährt von dort zusätzlich weiter bis U-Bahnhof Michaelibad. Die Linien 190 und 191 ersetzen den entfallenden 146er in Richtung Ostbahnhof/Friedenstraße.

Beschleunigt wird die Linie 50, die von der Dessauerstraße zum S-Bahnhof Johanneskirchen fährt. Zudem verkehrt der Bus in der morgendlichen Hauptverkehrszeit zwischen Frankfurter Ring und Gertrud-Grunow-Straße beziehungsweise Studentenstadt alle fünf statt zehn Minuten. Ebenfalls morgens einen Fünf-Minuten-Takt bietet die Linie 54 zwischen Giesing und Harras - aber nur montags bis freitags an Schultagen. Einzelne Busse fahren vom Harras aus weiter als Linie 130 Richtung Am Knie beziehungsweise Pasing.

Eine neue Linienführung im Ackermannbogen bekommt die Linie 59 verpasst; zudem wird die dortige Endhaltestelle neu positioniert. Die Haltestellen Spiridon-Louis-Ring und Deidesheimer Straße (bisher Ackermannbogen) übernimmt der 144er-Bus. Zudem werden auf den Linien 54 und 142 weitere Busse mit Anhängern eingesetzt, um mehr Platz zu bieten.

Von April 2017 an wird es dann eine weitere Expressbus-Linie geben - neben der bestehenden X30-Linie: Den X98 nennen die MVG-Planer auch "Tierpark-Express", weil er den Hauptbahnhof mit dem Goetheplatz und der Alemannenstraße verbindet. Damit kommt man erstmals umsteigefrei vom Hauptbahnhof bis zum Tierpark. Angeboten wird der Bus samstags und sonntags von neun bis 20 Uhr alle zehn Minuten.

Regionalbusse

Im Kreis München wird die Linie 193 von der Endstation Ludwig-Moser-Straße in Haar zum Jagdfeldzentrum verlängert. Zudem fahren die Busse an Sonn- und Feiertagen tagsüber alle zehn Minuten. Im Westen wird auf der Linie 265 zwischen Pasing und Gräfelfing der Zehn-Minuten-Takt montags bis freitags bis 19 Uhr verlängert.

In Dachau wird der Stadtteil Himmelreich durch die neue Linie 718 im 40-Minuten-Takt an den Nahverkehr angebunden. Im Landkreis Erding wird die Linie 531 ausgebaut - unter anderem gibt es zusätzliche Fahrten, bei einigen wird der Linienweg verlängert, ebenso auf der Linie 561. Im Landkreis Ebersberg bieten die Busunternehmen nun auf der Linie 440 zusätzliche Fahrten an, sodass das Angebot verdichtet wird. Zudem versprechen die Busplaner des MVV bessere Anschlüsse an die Regionalzüge des Meridian sowie zur Linie 444.

Im Freisinger Stadtverkehr wird die Linie 622 unterteilt, um damit eine klarere Linienführung zu erhalten. Alle Fahrten im Bereich Lerchenfeld laufen nun unter der 624; bei allen Fahrten, die auch die Altstadt bedienen, bleibt es bei der 622. Die Linie 602 bietet zusätzliche Fahrten wochentags; deutliche Verbesserungen versprechen die MVV-Planer zudem an Samstagen, Sonn- sowie Feiertagen.

In Gröbenzell sowie in Teilen von Puchheim und Olching wird der Busverkehr völlig neu konzipiert. So wird unter anderem die Linie 832 neu angeboten - sie verbindet die nördlichen Teile Olchings sowie Gröbenzell mit dem südlichen Gröbenzell und Puchheim. Deutlich mehr Fahrten gibt es auch auf der Linie 870, die von 5.50 Uhr in der Früh bis kurz nach 20 Uhr im 60-Minuten-Takt verkehrt. Ebenfalls neu konzipiert wurde der Busverkehr am Ostufer des Starnberger Sees. Der MVV verspricht dort eine Ausdehnung des Leistungsumfangs um 120 Prozent.

Regionalbahnen

Seit Dezember 2015 gehört der Filzenexpress nach Wasserburg/Inn zum MVV-Tarifgebiet. Vom Fahrplanwechsel an fährt der Dieseltriebwagen nun auch an den Wochenenden ganztags im Stundentakt. Außerdem gibt es täglich ein zusätzliches Fahrtenpaar am späten Abend.

Nach Mühldorf startet in München künftig täglich ein zusätzlicher Zug gegen 0.30 Uhr; in Gegenrichtung ab Mühldorf gibt es zwei zusätzliche Fahrten am Abend.

Beliebt bei Pendlern sind die Regionalzüge von Nürnberg über Treuchtlingen und Ingolstadt nach München. Künftig fahren sie zwischen Ingolstadt und München von Montag bis Freitag im Stundentakt, das war bislang nur im Berufsverkehr der Fall. Bis 2018 sollen zudem alle Züge auf der Linie komplett mit neuen Waggons ausgestattet werden.

© SZ vom 09.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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