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Grafiker Wolfgang Rollmann ist tot

Der Münchner Grafiker Wolfgang Rollmann ist vor wenigen Tagen im Alter von 90 Jahren gestorben. Der Grafiker, Gründungsmitglied und mehr als vier Jahrzehnte lang Art-Direktor der Frauenzeitschrift Madame, prägte unter anderem knapp das Erscheinungsbild der auflagenstärksten weltkirchlichen Publikation im deutschsprachigen Raum, das missio Magazin.

Die Arbeit für das internationale katholische Missionswerk war für Rollmann immer etwas Besonderes. "Ich konnte mir durch die Arbeit ein Stück Besonnenheit erhalten. Das habe ich sehr geschätzt", sagte er einmal. "Mit Wolfgang Rollmann verliert missio München einen Menschen, der die publizistische Arbeit des Werks über Jahrzehnte begleitet und feinsinnig und mit tiefer Fachkenntnis beraten hat", sagte Barbara Brustlein, Chefredakteurin vom missio magazin.

Rollmann, geboren 1926 in Teplitz-Schönau in Böhmen, lernte nach dem Krieg an der Kunstakademie. Nach zunächst schwierigen Einstieg ins Berufsleben, landete er in den Fünfzigerjahren bei Madame. Als er mit 70 Jahren dort das Rentenalter erreicht hatte, war er noch längst nicht in Stimmung, mit der Grafik aufzuhören. "Ich bin einfach davon ausgegangen, dass man immer etwas tun muss und dass mir immer etwas einfällt", sagte er einmal. Und: "Ich gebe zu, ich habe auch viel Glück gehabt. Ich kann mich über mein Leben nicht beschweren."

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