Nach dem überraschenden Aus für die X-Games im vergangenen Jahr hat die Olympiapark München GmbH (OMG) Ersatz für das Actionsport-Spektakel gefunden. Am kommenden Mittwoch will die OMG die Nachfolgeveranstaltung vorstellen: den Munich Mash.
Der amerikanische Sportsender ESPN hatte im vergangenen Oktober seinen Rückzug von den X-Games verkündet, was zugleich das Ende der Veranstaltung im Olympiapark bedeutete. Für den Munich Mash wird es nun erneut einen starken Partner an der Seite der OMG geben, und zwar einen, der im Olympiapark bestens bekannt ist: Red Bull. Der Gedanke an den Spaßgetränke-Riesen lag nahe, denn die Österreicher haben sich als Retter des Eishockey-Erstligisten EHC München und als potenzieller Bauherr der geplanten Multifunktionshalle im Park ins Gespräch gebracht.
Beim Munich Mash wird der Getränke-Multi eine tragende Rolle spielen, denn die von ihm ins Leben gerufene X-Fighters-Serie soll den Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung darstellen. Waren die Motocross-Akrobaten bei den X-Games noch in die Olympiahalle gezwängt, bekommen sie beim Munich Mash, der vom 18. bis 20. Juli stattfinden wird, eine ungleich spektakulärere Bühne.
Die Fahrer werden ihre Saltos und Tricks auf einer schwimmenden Strecke im Olympiasee vorführen. Dazu werden Pontons - Arbeitsplattformen, die in Häfen oder beim Brückenbau Verwendung finden - aneinander befestigt, die Fahrer springen praktisch von Plattform zu Plattform. "Das ist kein typisches Motocross-Setup", erklärt Frank Seipp, "es ähnelt einem Slopestyle-Parcours."
Seipp ist Geschäftsführer der Agentur S&K, die mit dem Olympiapark alle Sport-Großveranstaltungen stemmt, er hat als Organisationschef der X-Games viel Erfahrung gesammelt. Der Munich Mash soll kein Abklatsch des Originals sein, sondern den Sport "auf ein neues Level heben".
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Die Strecke für die Mountainbiker wird demnach nicht weniger spektakulär sein: Auf der Ost-Tribüne des Olympiastadions wird eine riesige Rampe errichtet, von der sich die Fahrer auf eine mit Schanzen, Wellen und Steilkurven gespickte Strecke stürzen, das Ziel wird auf dem Coubertinplatz sein. Eine Idee dabei ist, das Event zentraler zu gestalten. Zudem wird vermieden, den See abzulassen und den Olympiaberg umzugestalten. Gerade diese Baumaßnahmen waren auf viel Kritik gestoßen.
Eine weitere Überlegung war, die Veranstaltung auch zeitlich zu straffen, daher wird es nur noch einen weiteren Wettbewerb "BMX Street" geben. "Das ist eine der klassischen und sehr attraktiven Sportarten", so Seipp. Während die Mountainbiker und Motocrosser eher das Spektakel bedienen, würde BMX ähnlich wie Skateboard für den Ursprung dieser Sportarten stehen. Wie schon bei den X-Games wird für die BMX-Fahrer eine Strecke in das Olympia-Eisstadion modelliert.
Bei den Skateboardern war es allein aus zeitlichen Gründen nicht möglich, ein Weltklassefeld in den Olympiapark zu locken, das aber ist der Anspruch: "Wir wollen sportlich das höchste Niveau zeigen", sagt Seipp, was Änderungen bei künftigen Veranstaltungen nicht ausschließe. Zudem haben die Veranstalter bei der Premiere für jede Disziplin eine lokale Größe verpflichtet.
Drei Deutsche werden das Feld der internationalen Stars, das noch nicht endgültig feststeht, bereichern. Der Mountainbiker Peter Henke, der schon bei den X-Games dabei war, der aufstrebende Motocrosser Luc Ackermann und der international erfolgreiche BMX-Fahrer Bruno Hofmann.
Die guten Kontakte von Red Bull in der Welt des Extremsports seien bei der Verpflichtung der Athleten hilfreich gewesen, erklärt Seipp. Die X-Fighters, die wohl bedeutendste Veranstaltung dieser Art, die auch Wettbewerbe in Mexiko, Japan, Spanien und Südafrika hat, ordnen sich unter das Dach der OMG ein.
Dennoch verstehen sich die österreichischen Erfinder als wichtigster Teil des Munich Mash, das Rennen wird auf dem hauseigenen Sender Servus TV live übertragen. 2012 war die Tour schon einmal zu Gast im Olympiastadion, damals lockten die fliegenden Motorräder 30 000 Zuschauer ins Stadion. Eine Größenordnung, die für die gesamte Veranstaltung mindestens erreicht werden soll, die OMG gibt als Ziel 40 000 plus x an.
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Auch der Festival-Charakter soll bleiben, Freitagabend wird mit einem Konzert auf dem Coubertinplatz begonnen, die Szene wird sich das Wochenende über präsentieren. Es wird Mitmach-Aktionen und auch Veranstaltungen für Zuschauer geben, die keine Tickets für Rennen haben.
Red Bull wie die OMG formulieren ein gemeinsames Ziel: "Dem Sport eine Plattform zu bieten und die Veranstaltung zu einem Erfolg zu führen", so Seipp. Und, wie Olympiapark-Pressechef Arno Hartung sagt: "Den Munich Mash langfristig im Olympiapark zu platzieren."