Alek Skarlatos, 22, ist Amerikaner und wahrscheinlich kein Fan des SV Waldhof Mannheim, der aktuell immerhin Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Südwest ist. Aber das Leben von Alek Skarlatos hat sich dramatisch verändert, seit er zusammen mit zwei Freunden in einem Thalys-Schnellzug einen mutmaßlichen Terroristen überwältigte. Die Sache hat natürlich auch seinen Urlaub in Europa beeinflusst: Zum Abschluss besuchte er am Montag den US-Militärstützpunkt in Ramstein und am Mittwoch das Trainingsgelände des FC Bayern in München. Von beiden Besuchen gibt es Fotos, und dass er in Ramstein das Waldhof-Trikot trug, beschäftigte die Bild-Zeitung derart, dass sie bei seiner Bekannten nachhakte, die Skarlatos während seiner Deutschland-Station auf seiner Reise besuchte. Also: War das "eine Liebesbotschaft an seine deutsche Freundin?" Die Bekannte erzählte nur, man habe das Schloss in Ludwigsburg besucht, die Innenstadt von Mannheim und das Heidelberger Schloss, außerdem liebe Alek Currywurst und Knödel.
Warum Skarlatos nach München kam
Die Hintergründe des Fotos, das in München entstand , sind dagegen eindeutiger. Alek Skarlatos trug während seiner Rettungstat ein Bayern-Trikot von Thomas Müller, weil er bei der WM 2010 ein Spiel der Deutschen gesehen hat und seitdem Fan von Müller ist. Und weil er nun ja in Germany war, fragte er bei Müller und beim FC Bayern an, ob er vorbeischauen dürfe, und das haben sie ihm dann ermöglicht - wobei sich der Verein betont zurückhaltend gibt, es handle sich nicht um einen PR-Besuch; dass Skarlatos im Zug das Bayern-Trikot trug, sei unwichtig, und wie sonst hätte der Klub auch auf Skarlatos' Anliegen reagieren sollen? Am Mittwoch jedenfalls kam Skarlatos, in der Kabine entstand das Foto, dann schaute er beim Training zu und verabschiedete sich wieder. Alek Skarlatos sieht glücklich aus auf dem Foto, es ist ja so: Knödel, Currywurst und Thomas Müller bei ein und derselben Reise, viel mehr kann man von einem Deutschland-Besuch nicht erwarten.
