Nach Schließung von XXXLutz:Was für die Theresienhöhe geplant ist

Grafik Theresienhöhe

Das Areal von XXXLutz auf der Theresienhöhe.

Der Wohn- und Geschäftskomplex rund um den XXXLutz soll komplett umgestaltet werden. Auf den 34.000 Quadratmetern soll einiges abgerissen, neu gebaut oder aufgehübscht werden.

Von Katja Riedel

Die Bayerische Hausbau will den Wohn- und Geschäftskomplex an der Theresienhöhe komplett umgestalten. Das geht aus einem Papier hervor, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt. So will sie ein Einkaufszentrum bauen, in dem acht Händler Platz finden sollen. Das Areal würde, wenn die Pläne umgesetzt werden, ein völlig neues Gesicht bekommen.

Wie es an der Schwanthalerhöhe weitergeht, ist auch deshalb von Interesse, weil sich innerhalb dieses Komplexes Flächen des Möbelhändlers XXXLutz befinden. Dieser hatte Anfang Oktober angekündigt, sein Haus zu schließen und seine Flächen zu verkaufen. Am Samstag wird Lutz seine Türen zusperren, noch bis Jahresende will der Möbelhändler das Geschäft mit einem bisher unbekannten Investor abgeschlossen haben. Verwiesen hat XXXLutz zuletzt immer auf ein umfassendes Konzept für das Areal - von dessen Existenz die Stadt keine Kenntnis hatte, so wurde auf Anfrage versichert. Sicher ist jetzt zumindest, dass es ein solches Konzept gibt - wenn auch nicht für die Lutz-Flächen, so doch für die übrigen gut 34.000 Quadratmeter um diese herum.

Die Bayerische Hausbau bestätigte dies, bestritt aber, Käufer der XXXLutz-Flächen zu sein. Selbstverständlich sei man aber bereit, mit einem künftigen Besitzer "an einem gestalterischen Gesamtkonzept des Komplexes und somit einer langfristigen, sozialverträglichen und gestalterisch attraktiven Lösung für das Stadtquartier mitzuwirken", sagte eine Sprecherin. Wer neuer Eigentümer der XXXLutz-Flächen wird, ist nach wie vor offen.

Zu den Plänen der Hausbau gehört ein neu gestaltetes Geschäftszentrum mit einem Lebensmittelmarkt und kleineren Läden des täglichen Bedarfs: etwa einer Apotheke, einem Schreibwarenladen, einer Drogerie, Bank oder Bäckerei. Dies ist in jenem Bereich geplant, wo derzeit der Spielwarenhändler Toys'r'us Mieter ist, es geht um etwa 5000 Quadratmeter. Für Toys'r'us sind keine Flächen vorgesehen.

Abbrechen, neu bauen, aufhübschen

Insgesamt will die Projektgesellschaft auf dem Grundstück zwischen Schwanthaler-, Schießstätt-, Gollierstraße und Theresienhöhe allerlei abbrechen, neu bauen und aufhübschen. Ob die politischen Gremien und städtischen Behörden dem zustimmen werden, ist unklar. Am 4. Dezember wird die Lokalbaukommission den Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe informieren, die Pläne müssten auch durch den Stadtrat. Wie das Ganze am Ende aussehen wird, dabei soll auch die Stadtgestaltungskommission mitreden können.

Nach Schließung von XXXLutz: Die Filiale von Möbel XXXLutz schließt an diesem Samstag.

Die Filiale von Möbel XXXLutz schließt an diesem Samstag.

(Foto: Stephan Rumpf)

Die Entscheidungsprozesse werden dauern, glaubt man auch bei der Stadt. Stadtbaurätin Elisabeth Merk war zuletzt von etwa zwei Jahren Planungsphase ausgegangen. Die Bayerische Hausbau beruft sich bei den Plänen darauf, dass aufgrund des drohenden Leerstandes bei Lutz dringend ein Konzept für den gesamten Komplex hermüsse, um diesen zu modernisieren. Hier weiß die Hausbau auch Merk auf ihrer Seite, die dies bereits mehrfach gefordert hat. Wie das alles aussehen soll, bleibt jedoch auch in dem Papier vage.

Verschwinden sollen zunächst nicht nur Teile des gläsernen Vorbaus, der jetzt charakteristisch für den Komplex ist. Weg soll auch das Haus, in dem Hacker-Pschorr seine Gastronomie betreibt, hier ist ein Hotel-Neubau geplant, der auch wieder ein Lokal beherbergt. Die Eingänge zu den Geschäften sollen breiter gestaltet werden, großzügiger sollen auch die Fußwege durch das Areal angelegt sein.

Der Elektrohändler Saturn will Lager- in Verkaufsfläche umwidmen, das Wohnhaus über Saturn will die Bayerische Hausbau kernsanieren. Einige Büros sollen in Einzelhandelsflächen und Büro- in Wohnflächen umgewandelt werden. Im zweiten Stock sollen auf mehr als 500 Quadratmetern vier Wohnungen entstehen. Andere Wohnungen sollen mit Wintergärten ausgestattet werden.

Sollten all die Ideen in die Tat umgesetzt werden, würde dies auch für die Umgebung Folgen haben. Nötig wäre dann ein Konzept für den Verkehr in der näheren Umgebung.

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