Nach der Finanzkrise:"Wir werden Federn lassen müssen"

Die Finanzkrise und ihre Folgen: Während Autohändler mit Problemen rechnen, bleiben Markler und Maschinenbauer gelassen.

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Kleine statt große Fabrikate

Gestern hat einer einen Fünfer-BMW in Zahlung gegeben - und dafür einen Renault Clio gekauft. In der Woche zuvor waren es unter anderem ein Volvo und ein Toyota Avensis, die verkauft wurden. "Das kommt mittlerweile oft vor", sagt Zoran Dreznjak, "größere Autos werden gegen kleinere getauscht." Der Geschäftsführer der Münchner Renault-Niederlassung sagt: "Die Leute werden zur Vernunft gezwungen."

Bei den Autohändlern ist die Stimmung gespannt. Das merkt man auch daran, dass sich nur wenige zu einem Gespräch bereiterklären. Die einen verweisen auf die Zentrale in Stuttgart, wo ein angespannt wirkender Mann erklärt, dass es keine Auskünfte des Unternehmens zu einzelnen Regionen in Deutschland geben werde. Die anderen geben nur eine kurze schriftliche Antwort auf eine ganze Reihe schriftlicher Fragen - und auch das nur anonym. Beim dritten ist der Chef nicht zu erreichen: nicht telefonisch, nicht per Mail, und auch ein persönlicher Termin ist nicht möglich.

"Wenn ich so höre, was die Kollegen so erzählen, dann: Sakradi, sakradi", kommentiert Rüdiger Czakert. Er ist der Chef von "Auto König", einem Autohaus für alle schnellen und teuren Fahrzeuge, mit Sitz in Anzing im Münchner Osten und einer Dependance am Maximiliansplatz.

Man braucht keine umfangreichen Marktstudien, sondern nur gesunden Menschenverstand, um sich klarzumachen: Wer kein Geld hat oder wessen Arbeitsplatz unsicher ist, der wird sich zuallererst den Kauf eines neuen Autos verkneifen. Denn das wird in den meisten Fällen längst nicht mehr bar bezahlt, sondern geleast oder per Kredit abgestottert. "Und wer", sagt Zoran Dreznjak, "geht heute noch das Risiko ein, einen Kredit aufzunehmen?"

In der Autobranche findet man: zu wenige. Schon 2007 war ein schwarzes Jahr für die Händler: Laut Kraftfahrtbundesamt wurden in Deutschland fast zehn Prozent weniger Autos zugelassen als im Vorjahr. "Noch nie gab es so wenige Neuzulassungen wie 2007", sagt Dreznjak. Der Tiefpunkt war das gleichwohl nicht: Im August und September 2008 wurden noch weniger Autos gekauft und neu zugelassen als in den Vergleichsmonaten 2007. Der jüngste Bericht des Kraftfahrtbundesamts bestätigt die Einschätzung Dreznjaks: Besonders gefragt sind neuerdings kleine Fahrzeuge und solche aus der Kompaktklasse, deren Anteile um 21 Prozent und 5,6 Prozent zunahmen, während der Anteil von größeren Autos und von Sportwagen um 23 Prozent und 11,7 Prozent zurückging. Foto: Stephan Rumpf

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Trotz dieser Zahlen ist die Stimmung am Frankfurter Ring 71 in den Ausstellungsräumen des französischen Autobauers immer noch erstaunlich gut. "Unsere Niederlassung hier verhält sich zu diesen Zahlen antizyklisch", sagt Zoran Dreznjak zufrieden, "auch wenn wir in den letzten Monaten eine deutliche Kaufzurückhaltung gespürt haben." Seit 2004 habe man die Zahl der verkauften Renaults jedes Jahr steigern können. 2008 rechnet der Geschäftsführer damit, am Ende rund 6000 neue und gebrauchte Autos verkauft zu haben - zwischen zehn und 15 Prozent mehr als im Vorjahr.

Warum das so ist? Zoran Dreznjak ist sogleich in seinem Element, er berichtet von zielgerichtetem Marketing, erfolgreichen Crashtests und einer Qualitätsoffensive. Er sagt aber auch: "Wir profitieren von der Bewusstseinsänderung der Kunden." Der Markt der Geländewagen etwa sei eingebrochen, jeder Autofahrer mache sich nun Gedanken über den Verbrauch, Kosten für Steuer und Versicherung, den Kohlendioxid-Ausstoß. Da liegen kleinere Modelle vorne. "Die Leute kaufen ihre Autos nicht mehr für den Nachbarn, sondern nach ihren realistischen Möglichkeiten. Nur wenige fahren noch mit Sechs-Liter-Motoren durch die Gegend."

Um den effektvollen Auftritt geht es dagegen den Kunden von Rüdiger Czakert. Wer im Maserati oder im Rolls Royce vorfährt, den kümmert möglicherweise auch der Spritpreis nicht. "Wir spüren schon Auswirkungen, aber keine sehr starken", sagt Czakert. Ein Minus von fünf Prozent in den vergangenen vier Monaten hat er verzeichnet. "Es ist noch zu früh, Genaueres darüber zu sagen", erklärt er. Zumal bei Autos dieser Preisklasse auch der Auftragsbestand eine Rolle spielt: Wer heute einen Ferrari bestellt, bekommt ihn in drei Jahren geliefert. Czakert ist sicher: "Man wird Federn lassen müssen. Aber Krisen sind dazu da, dass man sie meistert." Von der Münchner BMW-Niederlassung dagegen verlautet wortkarg: "Seit Mitte August spüren wir eine Eintrübung beim Absatz in Deutschland. In München sieht es derzeit beim Verkauf von BMW- und Mini-Fahrzeugen noch gut aus."

Was Czakert und Dreznjak feststellen, ist: Auch die Zahl der Werkstattbesuche geht zurück. "Autos werden durchschnittlich fünf bis sechs Jahre gefahren, und sie werden seltener repariert", sagt Dreznjak. Noch vor rund fünf Jahren habe die durchschnittliche Nutzungsdauer bei drei bis vier Jahren gelegen. "Wenn man manchem Kunden heute sagt, dies oder das müsste repariert werden, antwortet er: Das hält bestimmt noch 10000 Kilometer", sagt Dreznjak.

Wie die Krise die Autohäuser am Ende tatsächlich treffen wird, vermögen beide Autohändler nicht vorherzusagen. "Jetzt muss dann Ruhe einkehren", findet jedenfalls Rüdiger Czakert. Bei der BMW-Niederlassung meint man: "2009 wird vor dem Hintergrund der Finanzkrise und der Benzinpreise eine große Herausforderung." Und Dreznjak glaubt: "2009 wird ein sehr schweres Jahr. In Zukunft werden sich einige Dinge ändern."

Text: Christina Warta Foto: Stephan Rumpf

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Vorsichtig bis Weihnachten

Die Sonne ist hervorgekommen, Mütter schieben ihren Nachwuchs in Kinderwagen durch die Hans-Sachs-Straße, die Cafes sind gut besucht. Einige Leute tragen ihre Einkäufe nach Hause. Auf den ersten Blick ist im Glockenbachviertel nichts zu spüren von Finanzkrise, Bankenbankrott und alarmierend schwankenden Börsenkursen. Doch was sagen die Besitzer der kleinen exklusiven Läden im Szenequartier? Merken sie was von der finanziellen Bedrohung für ihre meist besser situierte Klientel?

"Das Geschäft ist wie abgeschnitten", sagt Elisabeth Buhr. Sie betreibt einen Laden für afrikanische Kunstgegenstände. Bei "Kwam Sasa Nene" gibt es von der Halskette über Holzfiguren bis zu Möbelstücken alles im Bereich von fünf bis 3000 Euro. "Heute Morgen kam eine Stammkundin zu mir, die sehr besorgt war und wissen wollte, ob sie jetzt ihr gesamtes Geld bei der Sparkasse abheben solle", erzählt Buhr. Natürlich riet sie ihr davon ab. Doch sie fügt hinzu, dass sie die Unsicherheit deutlich merkt, oft verschieben die Kunden geplante Ausgaben noch ein paar Wochen.

Ähnliches kann Astrid Triska berichten. Ihre Hutwerkstatt wirft zwar schon seit acht Jahren weniger ab, doch läuft immer noch gut. "Aber damals haben die Leute ganze Sets mit Hüten oder Kappen mitgenommen", sagt sie. Jetzt beschränkt es sich auf Einzelstücke, die meisten um 200 Euro, und auch davon verkauft sie weniger. Letzlich zeigten sich die Auswirkungen der Krise aber beim Weihnachtsgeschäft, sagt Triska.

Ein paar Häuser weiter kann sich Christian Ferchl vom Lampenladen "Electum" glücklicher schätzen. "Ich habe heute überraschend gut verkauft", sagt er. Euphorisch aber ist auch er nicht, angesichts der Krisennachrichten sind seine Erwartungen nicht eben hoch. Der Goldschmied Jürgen Rolle sieht's gelassen. "Es ist unmöglich vorauszusehen, wie es laufen wird", meint er und blickt lieber auf einen umsatzstarken September zurück.

Text: Jan Drebes Foto: Robert Haas

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Ab in die Sonne

Die Reiselust lassen sich die Menschen so leicht nicht nehmen. Selbst im Jahr der New Yorker Terroranschläge flogen laut Welttourismusorganisation 715 Millionen Urlauber um den Globus - 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch jetzt, in Zeiten weltweiter Finanzsorgen, stellt die Reisebranche keinen außerordentlichen Abschwung fest. "Die Stimmung ist absolut ungetrübt", berichtet David Mützel vom Münchner Indien-Reiseanbieter Lotus Travel. "Wir verzeichnen sogar Umsatzzuwächse." Allerdings ist Lotus Travel vor allem im Hochpreissegment tätig. "Bei Anbietern für Familienreisen kann es ganz anders aussehen." Schon allein wegen der gestiegenen Kerosinpreise, die Ursache für teurere Flüge seien.

Auch Pilar von Tilchau vom Thomas- Cook-Reisebüro am Viktualienmarkt ist gelassen. "Wir sind normal auf Vorjahresniveau." Allerdings, so von Tilchau, treffe die Krise die Monate September und Oktober, die in der Tourismusbranche generell eine ruhige Zeit darstellten. "Möglich, dass die Situation in der Hauptsaison anders ausgesehen hätte."

Günter Wrede, Geschäftsführer von Kiwi Tours, sieht bislang keine Anzeichen einer Krise, "eine gewisse Verunsicherung gibt es aber schon". Keiner könne sicher sagen, wo die Branche in ein paar Monaten stehe. Ein Kollege habe ihm jedoch von einer Studie berichtet, derzufolge gerade in Krisenzeiten mehr gereist würde als sonst. "Hoffen wir einfach mal, dass das stimmt."

Text: Lukas Fritsch Foto: Robert Haas

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Zuversicht am Immobilienmarkt

Während der Aktienmarkt derzeit fast täglich neue Minusrekorde verzeichnet, ist die Lage auf dem Münchner Immobilienmarkt deutlich ruhiger. Laut Irene Niedermaier von der "Sparkassen Immobilien Vermittlungs GmbH" sind die Septemberzahlen nicht besorgniserregend. "Der Umsatz hat sich im Vergleich zum Vormonat, aber auch gegenüber dem letzten Jahr nicht signifikant verändert." Allerdings, so Niedermaier weiter, gebe es bei Immobilien auch immer eine zeitliche Verzögerung. "Ein Haus zu kaufen dauert etliche Wochen." Nach Aussagen der für die Sparkasse tätigen Makler sei es sogar vorstellbar, dass die Immobilienbranche gestärkt aus der Finanzkrise hervorgehen könnte.

Das sieht auch Stephan Kippes vom Verband deutscher Immobilienmakler IVD so: "Es deutet sich die Tendenz an, dass sich die Leute zunehmend in Richtung Sachwerte orientieren." In vielen Kundengesprächen habe er festgestellt, dass die Stabilität des Immobilienmarktes immer wichtiger wird, "trotz der Sicherungszusagen von Angela Merkel" für Sparguthaben. Der Münchner Immobilienmarkt sei aber generell nicht für explosive Zuwachsraten bekannt. "Blasen wie in London, das gibt es hier nicht. Wir haben einen deutlich stabileren Markt."

Ein Grund für sinkende Immobilienkäufe könnte laut Kippes jedoch von der Finanzierungsseite her drohen. "Viele Banken verlangen zur Zeit höhere Risikozuschläge für Immobilienkredite." Das sei jedoch völlig ungerechtfertigt, denn die Ursprünge der Finanzkrise seien im amerikanischen oder britische Häusermarkt zu finden, nicht in Deutschland oder gar in München. "Den Münchner Häuslebauer mit höheren Zinsen zu belasten ist deshalb völlig ungerechtfertigt", meint Kippes.

Text: Lukas Fritsch Foto: Andreas Heddergott

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Ruhige Maschinenbauer

Beim Maschinenbau beherbergt München einige der ganz großen Weltkonzerne. Und die stehen den Auswirkungen der Finanzkrise bislang gelassen gegenüber. "In der Industrie kann es derzeit durchaus Probleme mit der Liquiditätssituation, also der Beschaffung von Krediten geben. Davon sind wir aber nicht betroffen", sagt Wieland Schmitz, Sprecher des Nutzfahrzeuge- und Motorenherstellers MAN. Das Unternehmen sei sehr liquide und auch gar nicht "in jedem Zeitpunkt auf Kredit angewiesen".

Auf der anderen Seite sind viele Kunden von MAN mittelständische Betriebe, die möglicherweise bei der Kreditbeschaffung Probleme haben. In solchen Fällen kann MAN seinen Kunden mit der firmeneigenen Finanzierungsgesellschaft "MAN Finance International" unter die Arme greifen. "Wir bürden uns keine Risiken auf, die kein anderer mehr übernehmen will", so Schmitz, "aber wenn die Hausbank eines Kunden übervorsichtig ist, können wir zum Beispiel mit Leasingmodellen aushelfen".

Auch dem Münchner Turbinenhersteller MTU fällt die Finanzkrise nicht zur Last. "Das Geschäft mit Flugzeugtriebwerken ist nichts, was sich von heute auf morgen verändert", sagt Unternehmenssprecher Eckhard Zanger. Selbst wenn der Flugverkehr in Zeiten der Finanzkrise zurückgehen sollte, wäre das zunächst kein Problem. Laut Zanger wirkt sich "eine solche Krise bei uns nicht so unmittelbar aus, wie das vielleicht auf dem Konsummarkt der Fall ist."

Text: Lukas Fritsch Foto: AP

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Sorge bei den BMW-Arbeitern

Eine milde Herbstsonne scheint auf das Münchner BMW-Werk, wo die 3er-Modelle vom Band gehen. Doch die Stimmung in der Mittagspause ist am Werkstor eher trüb. Nachrichten vom Umsatzeinbruch, dem viertägigen Produktionsstopp in Leipzig und der schlechten Prognose fürs kommende Jahr bekümmern viele Montagearbeiter. "Man fühlt sich ungut", sagt ein 48-jähriger Karosseriemonteur. "Die Leute haben Angst um ihre Arbeitsplätze." Zwar ist von weiterem Stellenabbau offiziell keine Rede, doch die Monteure bangen um ihre Arbeitszeiten. Ein 44-Jähriger aus der "Türvollmontage" ist 80 Stunden im Soll. Das sei auch bei seinen Kollegen keine Seltenheit. Mehrmals habe seine Abteilung in den vergangenen Monaten ganze Freitage dichtgemacht, sagt er.

Um auf die Nachfrage reagieren zu können, gibt es bei BMW flexible Arbeitszeitkonten, "atmende Fabrik" nennt das die Leitung. Bis zu 300 Über- und Unterstunden können die Arbeiter ansammeln, auch weil in der Branche bei jedem Modellwechsel mehrwöchige Produktionspausen die Regel sind. Um diese jedoch auf Dauer auszugleichen, sollte jeder nach Vorgabe in München zum Jahresende 50 Stunden im Plus sein. Käme es zu einem mehrtägigen Produktionsstopp wie in Leipzig, wäre das für viele unmöglich. Und wer nicht ausgelastet ist, fürchtet um seine Existenz. Werkssprecher Jochen Müller nennt den Leipziger Produktionsstopp einen "ganz normalen Vorgang". Ob die Bänder auch in München mehrere Tage am Stück abgestellt werden, werde man in den kommenden Tagen entscheiden.

Text: Konstantin Kaip Foto: Getty

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Notenpresse im Normalbetrieb

"Die Zentralbanken pumpen Geld in den Markt", sie "werfen die Notenpresse an" - solche Formulierungen tauchen häufig auf in diesen Tagen. Klingt so, als müsste das Herstellen von Banknoten zurzeit ein besonders lukratives Geschäft sein. Also Hochbetrieb an der Prinzregentenstraße, wo die Gelddruckerei Giesecke & Devrient ihren streng gesicherten Sitz hat? Wohl nicht. Zum einen handelt es sich bei den Milliardensummen natürlich nicht um Bargeld, zum anderen "haben die Zentralbanken für die Bestellung von Banknoten sehr langfristige Strategien", sagt Heiko Witzke, Sprecher von Giesecke&Devrient. "Aktuell gibt es hier also keine Auswirkungen." Heißt: Doch kein krisenbedingter Hochbetrieb. Es läuft normal.

Wenn eine Zentralbank die Bargeldmenge im Wirtschaftskreislauf erhöht, dann greift sie zunächst auf Reserven zurück, die sie lange zuvor bestellt und in Tresoren eingelagert hat. Mehr Arbeit verschaffen den Gelddruckereien andere Entscheidungen. Etwa, wenn man mehr Bargeldverkehr mit Automaten abwickeln will: Die Geräte akzeptieren nur halbwegs saubere und vollständige Scheine. Also muss die Zentralbank alte Scheine öfter gegen neue tauschen - dazu gibt sie dann vermehrt Aufträge an Druckereien. Auf der anderen Seite führt auch eine hohe Inflation nicht zwangsläufig dazu, dass ein Bargelddrucker bessere Geschäfte macht: Es kommen dann nicht notwendigerweise mehr Banknoten in Umlauf. Oft tragen dann die neuen Scheine einfach mehr Nullen.

Text: Michael Tibbud Foto: dpa

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Champagner fließt, Süßes kommt an

Die Lage könnte schließlich auch dramatisch sein: Champagner oder Kaviar, ihres Zeichens Inbegriff teurer Getränke und Nahrungsmittel, könnten in den Lagern und Regalen in der Dienerstraße liegen bleiben. Es ist Finanzkrise, Geld geht verloren, wenig übrig für Luxus. Allerdings: "Es gibt keine Veränderung im Vergleich zu vorher", sagt Esmeralda Schöne, Sprecherin des Feinkosthändlers Dallmayr. Champagner und Kaviar gingen heute wie eh und je, und auch die Freunde exquisiter Süßigkeiten halten sich nicht zurück: Die handgemachten Pralinen verkaufen sich unverändert.

Ein paar Meter weiter beim Konkurrenten Käfer gehen die Geschäfte ebenso ihren gewohnten Gang. Im Gewölbe der früheren Residenzpost wählen die Kunden zwischen edler Pasta und Spezial-Kartoffelchips, das Kühlregal bietet französische Pasteten. Der Vertreter eines Espressomaschinen-Herstellers preist einer interessierten Kundin die Vorzüge seiner Geräte an. Immerhin: Offensichtlich waren einige Wiesn-Accessoires nicht der große Verkaufsschlager, auf einem ganzen Tisch werden Tassen und Krüge mit Aufdrucken rund um das Oktoberfest angeboten. Eine Folge der Finanzkrise? Wohl kaum.

Text: Michael Tibbud Foto: Catherina Hess

(sueddeutsche.de/af)

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