Nach Attacke in Berlin:So will die Polizei die Münchner Christkindlmärkte schützen

vorzeitige Weihnachtsstimmung in München

Der Christkindlmarkt am Marienplatz in München.

(Foto: Florian Peljak)
  • Die Polizei in München verstärkt nach der Attacke in Berlin ihre Präsenz auf den Christkindlmärkten.
  • Zusätzliche Beamte sollen für mehr Sicherheit sorgen, Streifenwagen die Zugänge zu den Märkten blockieren.
  • Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter reagierte unterdessen betroffen über die Attacke in Berlin: "Ich verurteile diesen barbarischen Anschlag aufs Schärfste."

Von Martin Bernstein

Die Münchner Polizei zeigt nach dem Berliner Anschlag verstärkt Präsenz auf den Christkindlmärkten. Ziel sei es, "die ohnehin gute Sicherheitslage weiter zu verbessern", sagte Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins am Mittag. Im Fokus stehen dabei die Zu- und Anfahrtswege, die zum Teil auch von Streifenwagen blockiert werden. 150 zusätzliche Beamte sind am Dienstag im Einsatz. Zusätzliche bauliche Maßnahmen seien aber nicht geplant.

Da Gloria Martins warnte aber davor, nur auf Weihnachtsmärkte und auf mögliche Anschläge mit Fahrzeugen zu schauen. Es gehe generell um Veranstaltungen im öffentlichen Raum, bei denen viele Menschen zusammenkommen. Die 18 dauerhaften Münchner Weihnachtsmärkte werden grundsätzlich alle von der Polizei überwacht. Dazu kämen größere Firmenfeiern, das Tollwood - Festival, aber auch die Münchner Christkindltram. Die Märkte am Marienplatz, auf dem Stachus und am Sendlinger Tor werden zudem mit Videokameras überwacht.

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter reagierte unterdessen betroffen über die Attacke in Berlin. "Ich verurteile diesen barbarischen Anschlag aufs Schärfste", sagte er. "Unsere Gedanken sind in Berlin. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden der Opfer und den vielen Verletzten." Er stehe nun in ständigem Kontakt mit der Polizei und dem bayerischen Innenministerium. Nach deren Einschätzung gebe es in München nach wie vor keine konkrete Gefährdungslage.

Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd hat jedoch seit Montagabend "die Sicherheitslage neu bewertet und wird die bestehenden Sicherheitskonzepte in Zusammenarbeit mit den Polizeidienststellen weiter ausbauen und zusätzliche Maßnahmen treffen", hieß es in einer Mitteilung vom Dienstag.

Die Polizei werde ab sofort die sichtbare Präsenz an Weihnachtsmärkten im Oberland nochmals deutlich erhöhen: Beamte tragen Schutzausstattung und teilweise auch Maschinenpistolen. Sie sollen an den Zugängen der Märkte für Sicherheit sorgen. Dort werden sie auch stichprobenartig Taschen kontrollieren.

Die Polizeibehörden betonen jedoch, dass keinerlei Hinweise für eine konkrete Gefährdung von Märkten oder anderen Veranstaltungen in München im südostbayerischen Raum vorliegen und es sich lediglich um Präventivmaßnahmen handle. Absolute Sicherheit, sagte Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins, werde es jedoch nie geben.

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