MVV:Trotz Preiserhöhung: Studenten stimmen für Semesterticket

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Mit dem Semesterticket durchs MVV-Netz: In einer Grafik haben die Studierenden eingezeichnet, wo es lang geht. (Foto: Screenshot/oh)
  • Die Studenten an Münchens Hochschulen wollen das neue Semesterticket trotz einer spürbaren Preiserhöhung behalten.
  • Bei einer Online-Abstimmung haben sich knapp 97 Prozent der mehr als 80 100 für das Ticket ausgesprochen. Die Wahlbeteiligung lag bei 68,6 Prozent.
  • Der Solidarbeitrag für Studierende wird künftig auf 66 Euro angehoben, wer den MVV rund um die Uhr nutzen will, braucht eine Isarcard für 193 Euro pro Semester.

Von Daniel Sippel

Eine Woche lang haben die Münchner Studierenden im Internet votiert: Soll das Semesterticket weitergeführt werden? Seit Mitternacht steht fest: Mehr als 78 100 Studierende wollen das Ticket. Das sind 97 Prozent all jener, die abgestimmt haben.

Zu der Urabstimmung kam es, weil der Münchner Verkehrsverbund (MVV) für die Isarcard Semester eine Preiserhöhung von 22 Prozent für 2017 plant - im Vergleich zum vergangenen Sommer-Semester 2016. Sie soll dann 193 Euro kosten. Auch der Solidarbeitrag soll um vier Prozent auf 66 Euro erhöht werden - den müssen alle Studenten pro Semester entrichten, ob sie den öffentlichen Nahverkehr nutzen oder nicht.

Das bedeutet: In Zukunft werden alle Münchner Studenten weiter außerhalb der Stoßzeiten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren können - montags bis freitags von 18 bis sechs Uhr. An Wochenenden können Bus, Bahn und Tram ohne zeitliche Einschränkung wie bisher im MVV-Gesamtnetz genutzt werden.

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Wer auch während der Stoßzeiten fahren will, muss die IsarCard Semester kaufen - für 193 Euro im Semester. Dafür können alle Verkehrsmittel rund um die Uhr im ganzen MVG-Tarifgebiet genutzt werden.

Ursprünglich hatte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sogar gefordert, das Semesterticket für Studenten um bis zu 40 Prozent teurer zu machen. Auch wenn die jetzige Steigerung dagegen fast moderat ausfällt, gab es unter den Studierenden viel Kritik an der Erhöhung - deshalb die Abstimmung.

Nur bei einer Wahlbeteiligung von 25 Prozent ist das Abstimmungs-Ergebnis gültig - dieses Quorum wurde deutlich erreicht. An der Abstimmung haben sich 80 944 Studierende von Ludwig-Maximilians-Universität, TechnischerUniversität München und Hochschule München beteiligt, was einer Wahlbeteiligung von 68,6% entspricht.

Nora Pohle, studentische Vertreterin für die TU, ist begeistert: "So ein Ergebnis hätten wir uns nicht vorstellen können." Auch der studentische Vertreter der der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), Maximilian Frank, ist froh: "Das Ergebnis zeigt: Das Solidarmodell wird angenommen."

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