Seit Jahren liegt der Kongresssaal auf der Museumsinsel verlassen da. Seit 2010 ist das Imax-Kino geschlossen, ein Konzertsaal ist auch nicht daraus geworden, das Deutsche Museum hat genügend andere Baustellen, um die es sich kümmern muss. Doch nun tut sich überraschend etwas auf der Insel: Ein Betreiber des ehemaligen Clubs "Kong" an der Prielmayerstraße hat am Dienstag in sozialen Netzwerken verkündet, ein "mehr als würdiger Nachfolger" für den Club, der Anfang diesen Jahres schloss, sei gefunden.
Dazu stellte er ein Foto des ehemaligen Kongresssaals. Aus dem Gebäude soll aber nicht primär ein Club werden. Das genaue Konzept der Interimsnutzung, die Anfang 2017 starten soll, wird noch feinjustiert. Es wird dort aber wieder Gastronomie einziehen - schon früher hatte sich dort ein Café befunden, nun wird es ein vegetarisches Restaurant mit einer Terrasse an der Isar. Verantwortlich dafür wird die Szenegastronomin Sandra Forster sein, die nicht nur am Kong beteiligt war, sondern auch das vegetarisch-orientalische Restaurant Kismet betreibt.
Kïss:Die Bar, die sich selbst integriert
Mit hippen und orientalischen Einflüssen passt das Kïss hervorragend in das Bahnhofsviertel.
Zudem ist ein "Makers Lab" geplant, das den Bezug zum Deutschen Museum gewährleistet, also Werkstätten für Künstler und Macher aller Art. Ein Kiosk soll zu dem Komplex gehören, dazu kommen Räume, in denen Veranstaltungen stattfinden sollen. An Wochenenden dürfen die Macher des Kong die Räume bespielen. Das Aus des Clubs wurde von Fans betrauert, die Macher versprachen eine Nachfolge.
Über einige Jahre soll diese Zwischennutzung laufen, bis das Deutsche Museum die finanziellen Mittel und die Kapazitäten hat, die Zukunft des Gebäudes selbst in die Hand zu nehmen. "Aber hier befinden wir uns gerade in der Phase, in der wir ein Konzept für die gesamte Museumsinsel entwickeln", sagt der Sprecher des Deutschen Museums, Gerrit Faust.
"Und in der Zwischenzeit möchten wir das Gebäude wieder allen Münchnern zugänglich machen." Verantwortlich für das neue Projekt ist die Firma Location Broker, die große Veranstaltungsräume in der Stadt vermarktet. "Jeder von der großen Firma bis zum kleinen Verein wird die Möglichkeit haben, Räume zu bespielen", sagt Prokurist Alexander Wolfrum. Momentan werden die Räume noch umgebaut. Anfang nächsten Jahres soll dieser Teil der Museumsinsel dann wieder belebt sein.