Das war mehr als nur eine Hommage an ein legendäres Ereignis. Ohne Zweifel wollte Franz von Stuck mit dem Bild "Künstlerfest 1898" auf seine Bedeutung als innovative Erneuerer der Antike im Münchner Kunstbetrieb an der Schwelle zum 20. Jahrhundert hinweisen und mit der ihm eigenen Radikalität sich und seiner frisch angetrauten Ehefrau Mary ein Denkmal setzen. In antike Kostüme gekleidet, mit Ehrenkränzen im Haar - er mit Efeu und die Locke in Cäsarenmanier in die Stirn gekämmt, sie mit Lorbeergeflecht in der nach griechischer Art hochgesteckten Frisur - zeigt sich das Paar im Profil auf dem kleinformatigen Gemälde. Nicht einmal die staatstragende Frontalansicht schien dem angehenden Künstlerfürsten noch notwendig, um die eigene Bedeutung als neuer Imperator der Münchner Kunstszene angemessen in Szene zu setzen.
Neuerwerbung:Ein Künstlerfest als Nachkriegskrimi
Lesezeit: 2 Min.
Das Museum Villa Stuck hat das Gemälde "Künstlerfest 1898" von Franz von Stuck erworben. Die Entstehungsgeschichte ist spannend - wird aber noch getoppt von der Geschichte der Provenienz.
Von Evelyn Vogel
Ausstellung in Würzburg:Die Hexe als Feministin
Ob alt und hässlich oder jung und verführerisch: Jahrhundertelang mussten Frauen als Sündenbock für alles Unerklärbare herhalten. Eine Ausstellung in Würzburg klärt nun über die Gräuel der Hexenverfolgung auf - und ist der Stadt damit einen Schritt voraus.
Lesen Sie mehr zum Thema