Mütter im Job:"Heute würde ich viel mehr Fragen stellen"

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Manche Mütter fühlen sich verpflichtet, sich während der Elternzeit beruflich auf dem Laufenden zu halten.

(Foto: Westend61/imago)

Fünf Frauen, fünf Fälle: Münchnerinnen erzählen, mit welchen Schwierigkeiten sie nach der Elternzeit zu kämpfen haben

Protokolle von Kathrin Aldenhoff

Angela, 33, Senior Consultant im Qualitätsmanagement

"Meine Tochter ist viereinhalb Monate alt, ich habe bei meinem Arbeitgeber eine Elternzeit von einem Jahr beantragt. Ich habe auch gesagt, dass ich erst dann zurückkommen werde, wenn ich einen Kitaplatz gefunden habe. Das habe ich schriftlich mit dem Unternehmen vereinbart. Vor einigen Wochen hörte ich, dass viele Leute entlassen werden. Ich habe mich sicher gefühlt, weil ich ja in Elternzeit bin und nicht gekündigt werden kann. Aber am nächsten Tag bekam ich einen Anruf von der Personalabteilung. Sie sagten mir, dass meine Position nicht mehr gebraucht werde. Und dass ich die Firma verlassen soll, gegen eine Abfindung. Daraufhin habe ich mir einen Anwalt genommen. Er hat mich beruhigt und mir gesagt, dass ich gute Chancen habe, auf meinen Arbeitsplatz zurückzukehren, auch wenn es vor Gericht geht. Außer das Unternehmen geht pleite. Ich habe das Angebot der Personalabteilung dann abgelehnt. Nach meiner Elternzeit würde ich gerne in Teilzeit arbeiten. Ich mag meine Stelle, ich möchte aber auch Zeit mit meinem Kind verbringen können. Seit ich in Elternzeit gegangen bin, hat sich die Firma total verändert. Wenn ich zurückkomme, werden sehr viele meiner Kollegen nicht mehr da sein, auch die Prozesse werden sich geändert haben. Aber ich habe beschlossen, meine Elternzeit jetzt zu genießen und mir nicht ständig Sorgen um die Zukunft zu machen."

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