Die Grenzen in den Köpfen zu verschieben – so hat Viktor Schenkel einmal seine Idee erklärt. Sie ist die Grundlage für den von ihm gegründeten Verein mit dem konsequenten Namen „Theater Grenzenlos“. Seit zehn Jahren bedeutet dies, mit jungen Geflüchteten, die unbegleitet nach Deutschland gekommen sind, Theater zu machen. Die Premiere und die zweite Aufführung ihrer neuen Produktion „Liebe“ spielen sie nun auf großer Bühne, nämlich im Münchner Volkstheater, am 25. und 26. Juni.
Angefangen hat alles in der Mohr-Villa, in der Schenkel als Hausmeister arbeitete und feststellte, dass diese zwischen einer Mittelschule und einem Ankunftsheim für minderjährige Geflüchtete lag. Hier wollte er die Grenzen verschieben und begann – selbst künstlerisch erfahren – mit den Jugendlichen zu arbeiten. Die Stücke werden dabei aus der Improvisation entwickelt, befassen sich mit Grundsätzlichem wie „Zuhause“, „Neuland“, „Balance“ oder auch mit „Was wir erben“.
Die diesjährige Produktion trägt den Titel „Liebe“. Zwölf Darstellende mit Fluchtgeschichte aus Uganda, Somalia, der Ukraine und Afghanistan gehen darin der Frage nach „Wie fühlt es sich an, wenn wir unsere Herzen wirklich öffnen?“. Zur Premiere am Mittwoch, 25. Juni, im Volkstheater, gibt es einen Festakt, unter anderem mit einer Rede des Kabarettisten Christian Springer. „Liebe“ tourt danach über sechs weitere Bühnen in München und Memmingen.
„Liebe“, eine Produktion von Theater Grenzenlos, Premiere: Mittwoch, 25. Juni, 20 Uhr, Münchner Volkstheater, Infos: www.theater-grenzenlos.org