Münchner Tatsachen:Seifenoper mit Filterkaffee

Hipster trinken plötzlich Filterkaffee statt Latte Macchiato, ein stadtbekannter Rapper erhält seinen Doktortitel, Szenetypen raven auf Toiletten und die Stadt lacht sich schlapp über die Seifenoper eines Fußballvereins. Münchner Klatsch und Tratsch im Januar.

Von Beate Wild

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Faschingsball in München, 2010

Quelle: Alessandra Schellnegger

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Hipster trinken plötzlich Filterkaffee statt Latte Macchiato, ein stadtbekannter Rapper erhält seinen Doktortitel, Szenetypen raven auf Toiletten und die Stadt lacht sich schlapp über die Seifenoper eines Fußballvereins. Münchner Klatsch und Tratsch im Januar.

Auf geht's zum Fasching!

Auch wenn man es bisher noch gar nicht gemerkt hat: Wir sind schon mittendrin im diesjährigen Fasching. Und ehe man sich versieht, könnte er auch schon wieder vorbei sein. Denn ist Aschermittwoch bereits am 12. Februar. Also nichts wie rein ins Kostüm und ab zum Feiern. Doch leider ist München nicht Rio de Janeiro. Wer brasilianische Schönheiten treffen will, hat höchstens beim Ball "Carneval in Rio" am 9. Februar im Bayerischen Hof (siehe Foto) eine Chance. Der Monaco Franze lässt grüßen!

Bernhard Wunderlich bei Pressekonferenz zur Salvatorprobe, 2011

Quelle: Catherina Hess

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Dr. Holunder

Er ist der wahrscheinlich einzige Rapper mit echtem Doktortitel: Bernhard Wunderlich aka Holunder von der HipHop-Combo Blumentopf. Erst vor wenigen Tagen erhielt der Physiker an der Technischen Universität München nach erfolgreicher Promotion seinen Titel. Auf der Facebook-Seite der TU München ist zu lesen: "In seiner Doktorarbeit untersuchte er, wie sich Lösungen von Polymeren in Mikrokanälen bewegen. Seine Arbeit bildet eine Grundlage für die Vorausberechnung und Vermessung des Verhaltens vieler Flüssigkeiten die uns täglich umgeben - von Haarschampoo, über Ketchup bis hin zu Blut." Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch, Herr Dr. Wunderlich!

Forever Youngs

Quelle: Screenshot

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Rappen mit Aperol Sprizz

Bei diesen Herrschaften weiß man nicht so recht, ob sie es Ernst meinen mit ihrem Münchner HipHop oder ob es einfach nur eine riesige Veräppelung ist. Sie nennen sich Forever Youngs, ihr Song heißt "Auto ohne Sitz" und sie rappen Sachen wie: "Onkel Fritz fährt ein Auto ohne Sitz und trinkt 'nen Aperol Sprizz". Wir hoffen sehr, dass sich die Jungs nur einen Spaß erlaubt haben. Alles andere wäre für die Münchner HipHop-Szene echt peinlich.

Café Barista, Kaffee Papst, Thomas Leeb, Carmen Wolf

Quelle: Carmen Wolf

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Gebrüht, nicht gepresst

Wer in München etwas auf sich hält, trinkt seit Jahren nur noch Cappuccino, Latte Macchiato und andere Kaffee-Varianten mit Geschmack. Doch nun soll alles anders werden: Das Café Bald Neu in Untergiesing (Sommerstraße 33) arbeitet seit kurzem am Comeback des Filterkaffees. Hipster und Nerds schwören schon jetzt darauf. Wer braucht denn schon Milchschaum?

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Quelle: Jakob Berr

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Wirt oder Computerhacker?

Moment mal, ist das nicht Julian Assange? Der neue Wirt vom Paulaner Bräuhaus am Kapuzinerplatz? Nein, doch nicht, aber die Ähnlichkeit, die der neue Wirt Hermann Zimmerer mit dem berüchtigten australischen Computerhacker hat, ist verblüffend. Und was das Wirthaus angeht: Noch wird im großen Stil umgebaut an Kapuzinerplatz, danach darf man sich wieder auf ein zünftiges Bierlokal mit großen Biergarten freuen.

FC Bayern München - Wintertrainingslager in Doha

Quelle: dpa

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Kuscheln mit Kamel

Fotos wie dieses des FC Bayern München haben uns jüngst aus dem Wintertrainingslager in Doha erreicht: Arjen Robben (2.v.l.), Bastian Schweinsteiger (2.v.r.) und Torwart Manuel Neuer (r) posieren mit einem Wüstentier, das geduldig in die Kamera blickt. Wer einen derartigen Vorsprung in der Tabelle aufweisen kann, darf schon mal kuscheln. Und wer weiß, vielleicht ist an dem neuesten Gerücht etwas dran und Pep Guardiola wird in der neuen Saison wirklich Trainer des Rekordmeister - und darf dann auch mitkuscheln.

Schneider, Ismaik und Maget

Quelle: dpa

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Die tägliche Seifenoper

Meister kann jeder werden, aber diese Seifenoper kann nur ein Verein: der TSV 1860 München. Gebannt verfolgt ganz München seit Wochen das Hin- und Her um den sogenannten "Scheich", Investor Hasan Ismaik (in der Mitte), und Präsident Dieter Schneider (links) sowie Vize-Präsident Franz Maget (rechts). Aktuellste Neuigkeit: Die Münchner dürfen sich auf den legendären Trainer Sven-Göran Eriksson, genannt "der geile Sven", freuen.

Auch wenn dieses Foto nicht direkt den Eindruck einer friedlichen Einigung hinterlässt, scheint eine für beide Seiten doch nun - zumindest vorerst - eine zufriedenstellende Lösung gefunden. Wir warten jedoch schon gespannt auf die nächste Folge der Daily Soap "Die Löwen und ihr Scheich".

Riesenrad Frankfurter Ring von der Brücke Lilienthalallee aus fotografiert

Quelle: Florian Peljak

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Riesenrad ohne Wiesn

Was war das für eine Enttäuschung, als wir rausgefunden haben, dass es sich bei dem Riesenrad im Münchner Norden nicht um eine Winter-Wiesn handelt! Bei der verlockend beleuchteten Attraktion am Frankfurter Ring handelt es sich zwar um das weltweit größte mobile Riesenrad, doch fahren werden damit nicht Münchner, sondern Mexikaner. Die Traditionsfirma Maurer Söhne GmbH baut das Fahrgeschäft als Auftragsarbeit für einen Kunden aus Mexiko. Schade, für die Münchner.

Bartender Klaus Stephan Rainer in München, 2012

Quelle: Stephan Rumpf

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Zwei der besten Bars

Da soll noch mal einer sagen, München könnte international nicht mithalten. Das Bar-Magazin "Drinks International" aus London gibt jährlich die Liste mit den 50 besten Bars der Welt heraus. Unter den neuesten "World's 50 Best Bars" sind auch zwei Münchner Lokale zu finden: das Schumann's und die Goldene Bar (im Bild). Wir gratulieren!

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Quelle: Stephan Rumpf

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Frisch rasiert zur Arbeit

Die Kollegen von der Abendzeitung haben in einem Bericht aufgezählt, was für strenge Regeln der trendige Klamottenladen Abercrombie & Fitch seinen Mitarbeitern auferlegt hat. Von der Frisur über die Schminke bis hin zur Farbe der Kleidung soll alles exakt vorgeschrieben sein. Eine der Vorschriften: "Boys" müssen frisch rasiert sein. Scheint so, als gelte dieser Punkt nicht nur für das Gesicht.

Modemacher Rudolph Moshammer tot,

Quelle: dpa

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Wiedersehen mit alten Bekannten

Das waren damals noch Zeiten, als Modemacher Rudolph Moshammer 1993 mit seiner Mutter Else beim Deutschen Filmball im Bayerischen Hof erschien. Anlässlich des 40. Jubiläums des Balls gibt es derzeit in der Kreissparkasse München eine Ausstellung mit zahlreichen alten Fotos aus 40 Jahre Flirten und Feiern der Filmbranche. Der Eintritt zur Fotoschau ist gratis.

London 2012 - Olympische Spiele

Quelle: dpa

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Lautes Örtchen

Neuester Trend in München: der Toiletten-Rave. Die Partys in Münchner Clubs verlagern sich neuerdings von der Tanzfläche aufs Klo. DJs legen dort ihre Platten auf. Das stille Örtchen wird zum lauten Örtchen. Wer es mal ausprobieren will, hat am 25.1. im Bob Beaman und am 23.2. im Harry Klein die Gelegenheit dazu.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Schwabing ist überall

Wer derzeit durch das Gärtnerplatzviertel streift, wird das einstige Szene- und Ausgehviertel nicht wiedererkennen. Die Gastronomie im Kiez hat sich gewandelt. Gerade erst eröffnet hat etwa das Del Fiore. Pasta, Reis, Wein, Gebäck, Olivenöl, italienischer Espresso und andere mediterrane Köstlichkeiten kann man im dem Tagescafé erstehen. Und wo ist jetzt noch der Unterschied zu Schwabing?

Gericht in der Fortuna Cafebar in München, 2010

Quelle: Catherina Hess

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Kochen ohne Knochen

Die Vegetarier unserer Stadt dürfen sich über einen Neuzugang unter den Lokalen mit fleisch- und fischloser Küche freuen. Im Gratitude in der Türkenstraße gibt es Salat, Gemüse, Suppen und selbstverständlich auch süße Sachen in der vegetarisch beziehungsweise veganen Variante. Vielleicht hat ja auch in München der Schweinebraten irgendwann mal ausgedient.

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Quelle: Johannes Simon

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Radlerkontrollen bei eisiger Kälte

Offenbar gibt es in München keine echten Verbrecher. Das könnte man zumindest vermuten, wenn man mit seinem Radl auf der Münchner Leopoldstraße sogar bei eisigen Temperaturen von der Polizei aufgehalten wird. Die Beamten kontrollieren auch im Januar, ob die Fahrradfahrer brav an der roten Ampel anhalten. Wenn nicht, gibt es ein saftiges Bußgeld und einen Punkt in Flensburg. Ach, München.

Demonstration für 'Schwabinger Sieben' in München, 2011

Quelle: Robert Haas

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Schwabinger Proteste

Im Sommer 2011 kämpfen ein paar Münchner Freunde um die wenigen Ecken und Kanten, die München noch geblieben sind. Als das Gelände der Kultkneipe "Schwabinger 7", auf dem später die berühmte Bombe von Schwabing gefunden wurde, einer Luxuswohnanlage weichen soll, entsteht eine Protestbewegung, die sich für den Erhalt traditioneller Einrichtungen einsetzt. Die ganze Aktion endet zwar erfolglos, wie man heute weiß, doch über die Bewegung haben die Filmstudentinnen Lisa Voelter und Madeleine Fricke den Dokumentarfilm "Recht auf Licht" gedreht. Zu sehen in ausgesuchten Kinos.

München Puzzle

Quelle: oh

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Spielend München kennenlernen

Sollte man als Pflichtprogramm jeden Neu-Münchner in die Hand drücken: das München City Puzzle (gesehen bei Kare). Wer diese Puzzle mehrmals zusammengebaut hat, kennt die Stadt garantiert in- und auswendig.

Bäckerei Konditorei Hoffmann, München, Carmen Wolf

Quelle: Carmen Wolf

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Aus für den Hygiene-Pranger

Erleichterung bei den Münchner Gastronomen: Die Stadt hat den umstrittenen Hygiene-Pranger geschlossen. Eigentlich hätten sich Verbraucher im Internet  informieren sollen, in welchen Gaststätten Lebensmittelkontrolleure Mängel gefunden haben. Zuletzt waren 112 Namen dort aufgeführt. Doch nun hat das Kreisverwaltungsreferat (KVR) entscheiden: Vorerst werden keine neuen Lokale aufgenommen - wegen rechtlicher Bedenken. Die einheimische Gastronomie wehrte sich heftig gegen diese Veröffentlichungen. Allein in München sind derzeit sieben Klagen anhängig, in vier Fällen hat die Stadt bereits verloren. Ob der Gast auch Grund zum Jubeln hat, sei dahingestellt.

© Süddeutsche.de/sonn
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