Münchner Tatsachen:Bei Anruf Striptease

Stripper aus der Torte, eingerostete Liebesbeweise, lustige U-Bahn-Schaffner und eine Monopoly-Edition des FC Bayern, die zutreffend ist. Die Münchner Tatsachen im November.

Beate Wild

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(Foto: AFP)

Torte mit Stripper Dragqueen gefällig? Oder lieber eine heiße Burlesque-Tänzerin? Oder doch eher ein Grace-Jones-Double? Wer beim Café Kubitschek eine Torte bestellt, kann Stripper oder Stripperin gleich mitordern. Es gibt verschiedene Modelle zur Auswahl. Auch für schüchterne Jungs hat das Kubitschek eine Hilfestellung parat. Das Elvis-Double "Jan Menzer" hilft verliebten Männern bei einem Heiratsantrag. Denn er überreicht der Angebeteten eine romantischen Torte direkt in ihrem Großraumbüro und singt "Love me Tender" so als ob der "King" höchst persönlich vom Himmel gekommen wäre. Da kann ja nichts mehr schiefgehen.

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(Foto: Georgine Treybal)

Weihnachtskrimi Der Münchner Autor Friedrich Ani hat seinen sechzehnten Tabor-Süden-Krimi fertig. In "Süden und die Schlüsselkinder" verschwindet kurz vor Weihnachten ein kleiner Junge. Ermittler Süden startet daraufhin seine Suche durch das winterliche München.

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(Foto: Sueddeutsche Zeitung Photo)

Sushi statt Kiffen Jeden Freitag gibt es ab sofort in der kleinen Tagesbar "Daily Niemeyer" in der Kanalstraße Sushi Obermaier: frisches Sushi für gestresste Münchner. Ob der Uschi das gefallen würde, bleibt ungewiss.

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(Foto: StockFood)

Business-Döner Ein neuer Trend breitet sich in München aus: der Business-Döner. Ein Döner-Kebab-Verkäufer an der Münchner Freiheit erklärte uns, dass die meisten Kunden ihren Döner nur noch ohne Zwiebel und ohne Knoblauch-Sauce wollen. Business-Döner nennt man das. Ein Verkommen der guten alten Kebab-Tradition, findet unser Döner-Verkäufer. Wir finden das auch.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Der Platzhirsch kommt zurück Die gemütliche Café-Bar Platzhirsch, früher am Viktualienmarkt (siehe Bild) beheimatet, musste im Mai schließen, weil das Gebäude generalsaniert wurde. Nun hat Wirt Tschisi eine neue Location für sein Lokal gefunden, und zwar am Oberanger, also gleich ums Eck der alten Heimat. Wann eröffnet wird, steht noch nicht fest. Wir hoffen, noch dieses Jahr.

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(Foto: Claus Schunk +49 1716039668)

Bairisch fürs Pendler-Herz "Mei, jetzt geht's endlich eini, damit i weida foarn ko." Wer nach der sommerlichen Radl-Saison wegen der kühlen Temperaturen nun wieder auf die Münchner U-Bahn umgestiegen ist, dem geht bei den bairischen Ansagen mancher Schaffner wahrlich das Herz auf. Auch wenn sie oft etwas grantig sind, macht das nichts, denn man weiß, dass es der arme Fahrzeugführer auch hätte besser treffen können, als einen völlig überfüllten Zug durch den Münchner Untergrund zu chauffieren. "Sacklzement, wenns ihr jetzt ned schneller machts, krieg i ja nie Feierabend."

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(Foto: Robert Haas)

Ein Prosit auf den Stern Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Das Restaurant Tramin in Haidhausen hat vor kurzem einen Stern im renommierten Guide Michelin 2012 errungen. Die überglückliche Crew feierte daraufhin überschwänglich! Herzlichen Glückwunsch auch von uns!

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(Foto: oh)

La Brass Banda in der Olympiahalle Die Lieblings-Brass-Band der Münchner dreht das Rad immer größer. Am 4.12. rocken die bayerischen Musiker aus dem Chiemgau mit ihren Blechinstrumenten sogar die Olympiahalle. Auf geht's Buam!

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(Foto: oh)

Schlossallee = Säbener Straße Irgendwie passt das Gesellschaftsspiel Monopoly sehr gut zum wohlhabenden FC Bayern München. Da trifft es sich auch ganz gut, dass pünklich zu Weihnachten im Handel eine Neuauflage der Monopoly FC Bayern Edition zu finden ist. Und die Sprüche auf den Spielkarten scheinen wie aus dem echten Vereinsleben gegriffen: "Du kommst aus dem Gefängnis frei", steht auf einer. Trifft ziemlich gut auf den Brasilianer Breno zu, oder?

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(Foto: N/A)

33 Jahre Ruffini Dass eine 26-köpfige Kooperative ein Café auch über längeren Zeitraum erfolgreich führen kann, haben die 26 Gesellschafter des Café Ruffini in Neuhausen nun bewiesen. Seit 33 Jahren gibt es dort mediterrane Küche, Lesungen, Kleinkunst und den wahrscheinlich köstlichsten Kuchen Münchens. Wir gratulieren!

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(Foto: Stephan Rumpf)

Tolles Filmchen über die Biss-Aktion Um neue Verkäufer zu werben, hatte die Obdachlosen-Zeitung "Biss" die Idee, auf alte Pfandflaschen neue Zettel mit einem Jobangebot zu kleben. Von dieser Aktion hatten wir schon berichtet. Doch nun gibt es zu diesem großartigen Projekt auch noch einen großartigen Film, den wir euch nicht vorenthalten wollen. Einfach hier klicken und anschauen. Aber Vorsicht, macht ein wenig traurig.

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(Foto: dpa/dpaweb)

Fans gegen Rechts In Zeiten fremdenfeindlicher und rechtsradikaler Gruppierungen, die vom Verfassungschutz nicht erkannt werden, wollen wir eine Münchner Initiative gegen Neonazis hervorheben: Die Löwenfans gegen Rechts treten ein gegen Intoleranz, Rassismus, aggressiver Nationalismus und insbesondere Rechtsextremismus. Dafür stehen sie mit ihren Fahnen im Stadion. Gut so. Weiter so.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Auf den Sorgen rumgetrampelt "Teile deine Sorgen" steht auf diesen braunen Kasten, der an der Stange eines Schildes am Eingang des englischen Gartens angebracht ist. Fünf solcher Kummerkästen hingen den Sommer über in der Stadt verteilt. Münchner sollten Zettel einschmeißen, auf denen ihr Kummer notiert war. Aufgestellt wurden die Boxen von den Partyveranstaltern mit dem kruden Namen "Wildes Rumgetanze". Auf die Frage, was mit den eingeworfenen Zetteln nun passiert ist, erzählte einer der Veranstalter: "Wir haben sie zerschnipselt und bei den Partys in die Menge geworfen. Es wurde wild auf ihnen herumgetanzt. Die Sorgen wurden in den Boden gestampft."

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(Foto: SEYBOLDT4MEDIA)

Alte Liebe rostet doch Dass der ewige Treueschwur so schnell gebrochen wird, hätten diese Liebespaare wohl nicht erwartet: Gerade ist die romantische Idee mit den Liebesschlössern in München angekommen, ließ das Baureferat schon 100 Schlösser von der Thalkirchner Brücke entfernen. Sie hätten Rost angesetzt, heißt es in der Begründung und dieser beschädige wiederum das Geländer. Die Paare können ihren entfernten Liebesbeweis innerhalb einer Frist von drei Monaten im Bauhof, Isarkanal 6, abholen. Vorherige telefonische Anmeldung ist unter der Nummer 089/23338700 erforderlich.

Münchner Tatsachen

Straßenbahn

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(Foto: Stephan Rumpf)

Neuer Tram-Fahrplan schafft Verdruss Der Fahrplanwechsel ist noch nicht vollzogen, schon sind die Münchner verärgert. Ab 11. Dezember wird der Tram-Fahrplan umgestellt und dabei wurde jetzt im Vorfeld bekanntgegeben, wird die viel geliebte Tram-Linie 27 nicht mehr von Schwabing nach Giesing fahren. Die 27 fährt nur noch zwischen Schwabing und Sendlinger Tor. Wer wie bisher weiter will nach Giesing, muss am Sendlinger Tor umsteigen in die neue Tram 17, die von dort weiter durchs Glockenbachviertel in Richtung Osten fährt. Nicht gut.

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(Foto: Beate Wild)

Nach der Wiesn ist vor der Wiesn Es ist grau, kalt und unwirtlich in diesen Tagen in München. Nebelsuppe, wohin man schaut, der Herbst schlägt mit voller Wucht zu. Eingepackt wie ein Eskimo schlurft man am Münchner Rathaus vorbei, und was erblicken da unsere müden Augen: Oktoberfest-Devotionalien! Unser Herz macht sofort einen Sprung, auch wenn unser Geist etwas verwirrt reagiert: Ja, ist denn heut' schon wieder Wiesn? Nein, noch nicht, aber dieser kleine Andenken-Shop, der direkt im Münchner Rathaus beheimatet und an der viel besuchten Weinstraße gelegen ist, bietet das ganze Jahr über Seppl-Hüte aus Filz, wahlweise im weiß-blauen Rauten-Design, sowie T-Shirt vom Oktoberfest 2011 an. So kann der schlaue Tourist sich doch noch ein Wiesn-Accessoire erstehen und den Kumpels daheim weismachen, er wäre auch beim weltgrößten Bierfest höchstpersönlich dabei gewesen. Soll er doch. Der Münchner jedenfalls freut sich, weil er weiß: Nach der Wiesn, ist vor der Wiesn.

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(Foto: dapd)

Restauranttipps von Boris Seit Boris Becker twittert, sind wir geradezu süchtig geworden nach seinen Tweets. Da ist alles mögliche dabei: Party-Bilder, Tennis-Kommentare - und Restaurant-Tipps. Neulich war da zu lesen:  "Ich kann resto blaue donau in muc empfehlen, tolle weinkarte!" Und da müssen wir Boris unbedingt Recht geben. Die "Blaue Donau" haben wir vor einiger Zeit auch schon empfohlen. Was schlussfolgern wir daraus? Mit leckerem Essen und gutem Wein kennt Boris sich aus. Ach ja: Es gibt tatsächlich Leute, die sich über den Twitter-Stil von Boris lustig machen und unter dem Hashtag #twitternwieboris krude und lustige Nachrichten in die Welt schicken. Wir sagen dazu nur: Die Welt wird sich an diesen Mann noch erinnern #twitternwieboris.

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(Foto: Johannes Simon)

Ärger in der Südkurve Die FC-Bayern-Fans sind erbost: Schon wieder einmal gibt es Ärger mit dem Verein. Dieser hat allen Jahreskartenbesitzern der Südkurve einen Brief geschickt - und in dem standen deutliche Worte. "Bei den letzten Spielen in der Allianz Arena mussten wir leider feststellen, dass sich deutlich mehr Personen in den Blöcken 112/113 (= Südkurve, Anm. d. Red.) aufgehalten haben, als Eintrittskarten ausgegeben wurden. Als Veranstalter sind wir für die Sicherheit aller Besucher verantwortlich, eine Überfüllung einzelner Bereiche ist für uns nicht tolerierbar", steht da zu lesen. Man muss wissen: Bei den Spielen drängeln sich viel mehr Fans, zumeist Ultras, also Angehörige der Fangruppe "Schickeria", in der Südkurve, als zugelassen sind. Durch ihre Kumpels, die eine Karte für die besagten Blöcke haben, werden sie oft eingeschmuggelt. Der FC Bayern München will nun hart durchgreifen: "Um eine Überfüllung zu verhindern, werden wir die Kontrollen ab sofort verstärken. Sollten sich Personen ungerechtfertigt Zutritt mit Ihrer Eintrittskarte verschaffen, weisen wir Sie vorsorglich auf Ihre persönlichen Konsequenzen hin." Und diese wären: sofortige Kündigung der Jahreskarte, dauerhafte Sperre zum Erwerb für Jahreskarten und eine Ticket-Bezugssperre für Einzelkarten auf die Dauer von zwei Jahren. Also relativ harte Sanktionen, die vor allem "Herz und Seele des Vereins", wie sich die Ultras gerne bezeichnen, treffen. Bei Twitter und in einschlägigen Foren im Internet ist die Aufregung der Fans groß. Einer schreibt: "Ach Du Scheisse! Wenn man keine Probleme hat, sucht man sich welche!"

Münchner Tatsachen

Franz Josef Strauß: Umstrittener bayerischer Ministerpräsident der CSU.

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(Foto: AP)

Theater im Netz Franz Josef Strauß in der Nervenheilanstalt? Nein, es ist nur Plisch in dem Stück Halali, der sich manchmal für den bayerischen Ex-Ministerpräsidenten hält, hin und wieder aber auch für Jesus. In Halali, das im Cuvilliéstheater läuft, geht es um einen Mann, der unter einer Persönlichkeitsspaltung leidet und deshalb in der Nervenheilanstalt landet. Wann es läuft, kann man künftig auf der Webseite www.muenchenbuehnen.de erfahren, der neuen gemeinsamen Webseite der Münchner Theater. Außerdem derzeit im Programm sind beispielsweise Frankenstein im Metropoltheater, Einer flog übers Kuckucksnest im Volkstheater oder Der Geldkomplex, ein Stück im Marstall, das Motive der koketten Bohème- und Skandal-Gräfin zu Reventlow aufgreift. Sehr zu begrüßen ist diese neue Seite. Endlich sieht man alle Stücke auf einem Blick. War auch echt Zeit.

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(Foto: dpa)

Ja, ist denn heut' schon Weihnachten? Nicht getraut haben wir unseren Augen, als wir heute zufällig auf diese Facebook-Seite gestoßen sind: Christbaum - Verkauf am Candidplatz mit Heimservice Lieferservice für Christbäume? Jetzt schon? Ist denn heut' schon Weihnachten, um es mit Franz Beckenbauer zu sagen? Oder ist damit zu rechnen, dass der ganze Hype jetzt schon so früh anfängt wie das mit den Lebkuchen? Tatsächlich bietet hier ein besonders pfiffiger Christbaum-Händler seine Bäume nicht nur zum Verkauf an, sondern liefert sie sogar nach Hause. Auf seiner Facebook-Seite illustriert der clevere Bursche seinen Handel sogar mit einer Bildstrecke von sage und schreibe 85 Bildern. Na dann, ihr Kinderlein kommet.

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