Münchner Hohenzollernstraße:Kostüme, Highheels und ein Buddha

Sie hat einen adligen Namen, schicke Einkaufsmöglichkeiten und kuschlige Hinterhöfe: In der Hohenzollernstraße gibt es mehr als Schuhläden und Friseursalons - auch wenn man dafür vielleicht ein zweites Mal hinschauen muss. Eine Straße zum Shoppen, Trödeln, Verweilen und sogar Sporteln - ein Spaziergang in Bildern.

Ingrid Fuchs

17 Bilder

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Quelle: Ingrid Fuchs

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Die Hohenzollernstraße hat ihren Namen vom gleichnamigen deutschen Fürstengeschlecht. Aus der Linie dieser fränkischen Adeligen gingen die preußischen Könige und die deutschen Kaiser hervor. Bis 1892 trug die Straße den Namen Hörmannstraße. Die Hohenzollern passen jedoch definitiv besser in die Gegend, in der Nachbarschaft geht es mit Herzog-, Kaiser- und Kurfürstenstraße ebenfalls ziemlich blaublütig zu. Die Hohenzollernstraße entspringt der Leopoldstraße und streckt sich über etwa 1,7 Kilometer bis zur Winzererstraße. Auf dem Weg dorthin wandelt sich die Straße, die im Volksmund einfach "Honzi" genannt wird, von der sehr belebten Einkaufsmeile hin zu einer ruhigeren Wohngegend. Langweilig wird es auf diesem Weg keine Sekunde. Eine Rundgang in Bildern..

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Eigentlich müsste die Darstellung im Schaufenster dieses Ladens anders herum sein: im Mittelpunkt die Schuhe und alles andere dreht sich drum herum. Denn Schuhgeschäfte nehmen - neben unzähligen Friseursalons - ziemlich viel Platz in der Hohenzollernstraße ein. Viele ausgefallene Läden findet man dagegen in den Innenhöfen, die meist durch kleine Passagen erreichbar sind. Manchmal verstecken sich dort auch lauschige Cafés, wie kleine Ruheoasen.

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Das Caffe Florian und die Coccodrillo Bar teilen sich eine Adresse, die Hohenzollernstraße 11 (http://www.caffe-florian.de/). Das Café lockt mit italienischem Flair, bei sommerlichen Temperaturen können Gäste nach draußen in den Schatten von Kastanienbäumen ziehen. Die Bar hingegen ist als Partylocation konzipiert. Das Kellergewölbe von 1890 ist nur über das Café zu erreichen und wirbt mit einem der längsten Tresen der Stadt. Fußball und Fingerfood tun ihr Übriges um Nachtschwärmer zu begeistern.

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Der Schwabinger Westen ist geprägt von prächtigen Bauten im Jugendstil. Auch in der Hohenzollernstraße wird man fündig, doch einheitlich ist das Erscheinungsbild der Straße schon lange nicht mehr. Auf Abwechslung stößt man zum Beispiel bei der Hausnummer 21, dort funkeln im Sonnenlicht gold- und blaufarbene Kacheln an der Wand.

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"Bei uns finden sie alles - nur nichts Normales", wirbt der Kostümverleih Breuer auf seiner Homepage http://www.kostuemverleih.com/ Und tatsächlich: wagt man sich in den Innenhof der Hohenzollernstraße 22 a, stößt man zu allererst auf ausgefallene Ball- und Brautmoden. Im Untergeschoss erwarten einen Zombies, Ritter, Indianer, verschiedenste Tierarten und - kopfüber - Angela Merkel. Reihenweise hängen Kostüme und Masken in den Räumen des Kostümverleihs. Hat man sich für eine Verkleidung entschieden, wird man natürlich rundum komplett ausgestattet - Glitzer-Highheels oder Tigerpfoten? Der schwarze Zylinder oder das Prinzessinnen-Diadem? Bei diesem Fundus an Kuriositäten erkennt man sich am Ende selbst nicht mehr im Spiegel.

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Eine kleine Oase der Ruhe und Besinnung inmitten der Hohenzollern-Einkaufsmeile? Im Eingang zu einer schmalen und etwas finsteren Passage sitzt dieser mit Blumen geschmückte Buddha und strahlt ein bisschen Frieden aus. Mitmachen ist sicherlich erlaubt.

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Ausgefallene Muster und verspielte Schnitte: In der Hohenzollernstraße 25 bietet der Laden "Frida" Mode des Labels Blutsgeschwister - Namenspatin des Geschäfts ist die mexikanische Malerin Frida Kahlo. Für das Outfit unten drunter wird frau nebenan im Dessousladen schnell fündig. http://connybonazzi.de/

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50 Jahre lang beheimatete diese Hausnummer das "Theater 44" (http://www.theater44.de/), bis zum Jahr 2009. Dann fiel im ältesten Privattheater der Stadt zum letzten Mal der Vorhang.

Über den Kulturverlust kann man sich heute mit Eisgenuss hinweg trösten. In die 44 ist Lorenzo Cornó eingezogen und bietet "Gelati e Sorbetti" für alle Leckermäuler. Schoko-Ingwer oder Zitrone-Basilikum - wer die Eisdiele Ballabeni kennt, dem sind vermutlich auch die hier angebotenen Sorten vertraut. Die beiden Läden gehören zusammen. http://ballabeni.de/

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Hölzerne Figuren stellen Krieger dar, traditionelle Masken, bunte Stoffe und handgefertigter Schmuck - im Africa & House (http://www.africahouse.de) dreht sich alles um den dunklen Kontinent. Mit Kunsthandwerk aber auch kulturellen Angeboten will der Laden in der Hohenzollernstraße 50 seine hellen Seiten vorstellen. Besitzerin Ann Dörr betreibt neben dem Africa & House auch den Männerklamottenladen Kandis & KandisMann, in der Hohenzollernstraße 29 und der Residenzstraße 23 (http://www.kandis-kandismann.de/). Neben den Geschäften führt Dörr einen Verein, der eine neue Form des schwarz-weißen Miteinanders fördern soll.

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Eine Passage wie ein Spiegelkabinett: Will man zur Kunstoase in der Hohenzollernstraße 58 (http://www.kunstoase.com/home.html), muss man erst einmal an unzähligen Spiegeln mit imposanten gold glänzenden Rahmen vorbei. Im Innenhof erwartet einen neben einem Laden voller antiker Möbel ein buntes Sammelsurium an Lampenschirmen, Statuen und allerhand anderer mehr oder weniger brauchbarer Dinge.

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Rechts geht es in die Belgradstraße, links grenzt der Kurfürstenplatz mit einigen Läden an und gegenüber befindet sich das Café Schwabing - eine Mischung aus Bar, Café und Kultort.

Die Schauburg (http://www.schauburg.net), auf die das Straßenschild so prominent hinweist, befindet sich zwar nicht in der Hohenzollern-, sondern in der Franz-Joseph Straße, ist aber berühmt als München Kinder- und Jugendtheater. Rund 300 Aufführungen werden dort pro Jahr gespielt.

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Was die Sauberkeit betrifft, entspricht die Hohenzollernstraße münchnerischen Maßstäben. Bananenschalen findet man deshalb nicht auf dem Gehweg sondern höchstens als gelungenes Streetart-Werk an Hauswänden. Auch an anderen Häuser findet sich das ein oder andere kleine Kunstwerk, also Augen auf!

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Der Hohenzollernplatz entstand im Jahr 1900, so wie viele andere Plätze im Viertel. Mit all den Bäumen, Hecken und Blumen wirkt der Platz ein bisschen wie ein gepflasterter Park. Unzählige Bänke laden zum Verweilen ein, es lässt sich gemütlich ratschen auf dem Hohenzollernplatz.

Gestört wurde diese Ruhe allerdings Ende der Achtziger bis Anfang der Neunziger-Jahre: In dieser Zeit trieb die berüchtigte Halbstarken-Gang "Die Honzis" in der Gegend ihr Unwesen. Sie lungerten nicht nur in dem Park, nach dem sie sich benannt hatten, herum, sondern raubten gelegentlich auch Passanten aus.

Der Hohenzollernplatz grenzt direkt an die Straße, nebendran sind U-Bahn, Tram- und Bushaltestelle. Drum herum ist die Gegend bodenständig geblieben, es gibt einige Lebensmittelläden, eine typisch bayerische Boazn und einige Lokale, wie das kanadische Restaurant Can-Tine (http://can-tine.com/) oder das Schwabinger Kartoffelhaus (http://www.schlemmerregion-muenchen.de/rp_restaurant_home.afp?rid=_0TY0TE2JZ&glb=j).

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Ob sich der moderne Vertreter von diesem Schild noch abschrecken lässt? "Betteln und Hausieren verboten" klingt jedenfalls nicht sehr einladend. Dafür wird willkommenen Besuchern umso fürsorglicher erklärt, wie sie ins Haus gelangen: "Erst läuten, dann beim Geräusch leicht gegen die Türe drücken."

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"Erbaut von der Stadtgemeinde München im Jahre 1905-6" - diesen Schriftzug samt der Buben findet man an der Städtischen Hermann-Frieb-Realschule in der Hohenzollernstraße 140. Bereits 1910 befand sich in dem Gebäude eine so genannte Versuchsschule, deren oberstes Prinzip die Selbsttätigkeit der Schüler war, heißt es auf der Homepage http://www.friebrs.musin.de/. Die Realschule wurde 1961 gegründet dann nach Hermann Frieb benannt, der wegen seines aktiven Widerstands 1944 von den Nationalsozialisten in Stadelheim hingerichtet wurde.

Das Alter sieht man der Schule jedoch nicht an...

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...in dem imposanten Jugendstilgebäude werden rund 550 Schüler aus 26 Ländern unterrichtet. Dank der musischen Ausrichtung der Schule gibt es regelmäßige Konzerte und Vorspielabende von Chor, Big-Band und anderen Ensembles der Jugendlichen.

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Im Sommer macht sich das Nordbad an der Ecke zur Schleißheimerstraße auch akustisch bemerkbar. Schon von weitem hört man Kinderlachen und Plantschgeräusche aus der Richtung der Liegewiese. In dem monumentalen Bau ist für jede Wasserratte etwas geboten, vom Schwimmerbecken über Strömungskanal und Sprudelliegen im Außenbereich bis zu Dampfkabine und Saunalandschaft für alle, die es lieber heiß mögen. http://www.swm.de/privatkunden/m-baeder/schwimmen/hallenbaeder/nordbad.html

Gleich neben dem Sport- und Spaßtempel befindet sich ein moderner Glasbau - das Café am Nordbad, kurz "CAN". Von der Galerie im oberen Bereich des Lokals kann man neben Speis und Trank auch einen wunderbaren Ausblick genießen. http://www.cafeamnordbad.de/

© sueddeustsche.de/wib
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