Münchner Stadtviertel: Thalkirchen:Geschichte, Daten, Fakten

Früher ein berühmter Wallfahrtsort, zeigt Thalkirchen auch heute noch viel von seinem ehemals dörflichen Charakter. Tradition wird im Viertel großgeschrieben. Daneben steht Thalkirchen vor allem für eines: Erholung.

Christian Jocher-Wiltschka

Die Anfänge von Thalkirchen gehen weit zurück. Das heutige Stadtviertel war ursprünglich ein kleines Bauerndorf im Isartal und zählt zu den ältesten Siedlungen im südlichen Münchner Raum. 1268 wird Thalkirchen erstmals genannt, damals ist von der Kirche im Tal die Rede.

Münchner Stadtteile - Thalkirchen

Noch heute prägt der Ortskern um die alte Wallfahrtskirche St. Maria das Bild von Thalkirchen.

(Foto: Christian Jocher-Wiltschka)

Eine enge Verbindung gibt es schon früh mit Obersendling. 1818 wurden Thalkirchen, Obersendling und Maria Einsiedel zu einer Gemeinde zusammengefasst. Der ursprüngliche Ortskern lag an der Wallfahrtskirche St. Maria. Sie geht in ihren Ursprüngen auf das 13. Jahrhundert zurück und sorgte dafür, dass viele Besucher schon sehr früh in das kleine Bauerndorf im Süden kamen. Da die Wallfahrer Hunger und Durst mitbrachten, entstanden auch große Gaststätten rund um die Kirche - ein richtiger Wallfahrtsort eben.

1900 wurde Thalkirchen nach München eingemeindet. Ab diesem Zeitpunkt begann auch die städtische Entwicklung im Ort. Industrie kam nach Thalkirchen. Aus dem kleinen Ausflugsdorf wurde auch verstärkt ein Platz für Unternehmen. Freilich nicht in dem Maße, wie beispielsweise im benachbarten Obersendling, aber das Leben und Arbeiten änderte sich auch in Thalkirchen für die Bewohner. Einige alte Handwerksbetriebe sind nach und nach von der Bildfläche verschwunden, neue Berufsbilder dagegen hinzugekommen.

Heute gilt Thalkirchen als ein "besonderes Wohngebiet", eine verhältnismäßig gute Mischung aus Wohnungen und Handwerksbetrieben ist typisch für das Viertel. Am liebsten kommen die Münchner zum Erholen in den Stadtteil. Grillen an der Isar, ein Ausflug in den benachbarten Tierpark oder eine Radtour nach Hinterbrühl zum See - Thalkirchen wird nicht umsonst die grüne Lunge Münchens genannt.

Daten und Fakten

(Folgende Daten beziehen sich auf den gesamten Stadtbezirk 19 Thalkirchen - Obersendling - Forstenried - Fürstenried - Solln)

Fläche: Der Stadtbezirk 19 hat eine Fläche von 1775 Hektar. 14 Prozent davon sind reine Erholungsfläche, rechnet man die Wasserfläche der Isar und den kleinen Seen noch dazu, sind es sogar 16 Prozent. Der Stadtbezirk gehört zu den weniger dicht besiedelten Vierteln in München. 47 Einwohner kommen auf einen Hektar. Beim Spitzenreiter Schwabing-West sind es 144.

Bevölkerung: In Thalkirchen, Obersendling, Forstenried, Fürstenried und Solln leben 83.584 Menschen. Der Ausländeranteil ist mit 20 Prozent eher gering und unter dem Münchner Durchschnitt von knapp 23 Prozent.

Verkehrsanbindung: Der Stadtbezirk ist durch die U-Bahn Linie 3, sowie durch die S-Bahnen S7, S20 und S27 gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.

Kultur und Bildung: Es gibt zwar kein Museum im Stadtbezirk, aber vier Bibliotheken, zwei Theater und zwei Kinos.

Kinderbetreuung: 61 Einrichtungen betreuen 2924 Kinder. Das sind im Durchschnitt 48 pro Einrichtung, kein schlechter Wert. In Berg am Laim beispielsweise kommen auf jede Kinderbetreuungseinrichtung 61 Kinder.

(Stand: 31.12.2010, mit freundlicher Unterstützung des statistischen Amtes der Landeshauptstadt)

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