Münchner Stadtteile: Au:Die Insel

Die Nähe zur Isar macht die Au so lebenswert. Dennoch ist das Viertel weit weniger hip als etwa das benachbarte Haidhausen - in der Au geht es noch immer gelassen und traditionell zu. Ein Rundgang in Bildern.

Anna Fischhaber

17 Bilder

Untergiesing Giesing

Quelle: Fischhaber

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Die Au liegt am rechten Isarufer und erstreckt sich von der Ludwigsbrücke im Norden bis zur Wittelsbacherbrücke und der Humboldtstraße im Süden, die die Au vom benachbarten Giesing trennt.

Au

Quelle: Fischhaber

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Au bedeutet "Insel oder Halbinsel, welche ein Fluss durch seine Arme bildet". Noch im 18. Jahrhundert führte der Weg von München in die Au über den "Haupt-Isar-Fluss", den "alten Isarfluß" und den "Ablaufkanal des Auerbachs".

Au

Quelle: Fischhaber

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Wegen der Nähe zur Isar war die Au früher ein Fischerdorf - die Lage eignete sich gut für den Fischfang und die Fischzucht. Der ein oder andere Straßename in dem Viertel erinnert noch immer an diese Zeit.

Auer Mühlbach in München, 2011

Quelle: Catherina Hess

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Bis heute ist das Wasser allgegenwärtig in der Au. Im Gegensatz zur Isar fristet der erst kürzlich freigelegte Auer Mühlbach am Neudeck, ein Stadtbach mit Isarwasser, allerdings eher ein Schattendasein.

Au

Quelle: Fischhaber

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Neben den Fischern nutzte der Adel die Au als Ausgangspunkt für Jagdausflüge. Eines der ersten Häuser dort soll einem Wild- und Aumeister gehört haben. Die Landhäuser aus dieser Zeit sind allerdings verschwunden, nun prägen kleine Mietshäuser das Stadtteilbild.

Au

Quelle: Fischhaber

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Der Krieg hat einen Großteil des alten Baubestandes in der Au zerstört, dennoch findet man in Isarnähe noch immer die ein oder andere schöne alte Fassade.

Au

Quelle: Fischhaber

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Auch die adeligen Lustgärten von damals sind verschwunden. Herrschaftlich kann man den etwas versteckten Kronepark beim Nockherberg nicht nennen, dafür hat man eine herrliche Aussicht über die Stadt.

Au

Quelle: Fischhaber

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Bei den Münchnern hatte die Au lange einen schlechten Ruf: Weil sich dort vor allem Tagelöhner, Dienstboten und die Landbevölkerung, die sich das Bürgerrecht in der Stadt nicht leisten konnten, angesiedelt hatten, galt die Au früher als Heimat der Gauner und leichten Mädchen.

Au

Quelle: Fischhaber

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Damals gehört die Au noch nicht zu München, sondern war eine eigenständige Vorstadt, die sogar über ein eigenes Wappen verfügte. Das Wappen mit der dreistieligen Lilie kann man noch heute am 1848 von Ludwig Schwanthaler entworfenen Augia-Brunnen am Paulaner Platz besichtigen.

Au

Quelle: Fischhaber

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An die Zeit, als die Au eine heillos überfüllte Vorstadt für Arbeiter war, erinnert auch noch die Franz-Prüller-Straße gleich hinter dem Herrgottseck - hier duckt sich bis heute ein Herbergshäuschen an das andere.

Au

Quelle: Fischhaber

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Seit 1854 gehört die Au offiziell zu München. Seinen schlechten Ruf ist das Viertel längst losgeworden, manchmal hat man sogar das Gefühl, jeder Münchner würde am liebsten in der grünen Au wohnen.

Au

Quelle: Fischhaber

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Dennoch ist das Viertel weit weniger hip als etwa das benachbarte Haidhausen, statt großer Supermärkte gibt es einen Wochenmarkt, statt Szeneläden zahlreiche kleine Cafés, in der sich die Auer zum nachbarschaftlichen Plausch treffen.

100 Jahre 'Museum Lichtspiele' in München, 2010

Quelle: Catherina Hess

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Kultstatus hat das Kino in der Au: Das Museum Lichtspiele war früher ein Varieté-Theater im Rokoko-Stil. Seit über 30 Jahren wird hier jeden Samstag die Rocky Horror Picture Show gezeigt.

Auer Dult in München, 2010

Quelle: Catherina Hess

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Kult ganz anderer Art bietet die Auer Dult, die nach wie vor dreimal im Jahr auf dem Mariahilfplatz stattfindet. Dann wird in den Buden rund um die Mariahilfkirche allerlei skurriler Trödel feilgeboten.

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Quelle: Robert Haas

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300.000 Menschen besuchen alljährlich den Jahrmarkt auf dem Mariahilfplatz, der so etwas wie das Herz der Au ist.

Au

Quelle: Fischhaber

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Ein zweiter fester Termin im Auer Kalender ist der Starkbieranstich im Salvatorkeller auf dem Nockherberg. Der zugehörige Biergarten ist allerdings auch in den Sommermonaten ein beliebtes Ausflugsziel, schließlich hat das Brauwesen Tradition in der Au.

Au

Quelle: Fischhaber

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Bereits um 1900 gab es über 80 Wirtschaften und Gaststätten in der Au, für die Brauereien mit ihren Tiefbrunnen und Lagerkellern war die Terrassenkante der Isar der ideale Standort. Der alte Paulanerturm ist bis heute so etwa wie das Wahrzeichen des Viertels.

© sueddeutsche.de/bica
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