Süddeutsche Zeitung

Münchner Stadtteile: Perlach:Ein Viertel - viele Seiten

Perlach ist Dorf, Gartensiedlung und Wohnghetto. Das Viertel könnte nicht unterschiedlicher sein. Zwischen den historischen Stadtteilen Alt- und Waldperlach liegt das in den 60er Jahren entstandene Neuperlach. Ein Rundgang in Bildern.

Christian Jocher-Wiltschka

Gleich am Anfang von Perlach liegt der Ostpark. Mit 56 Hektar Fläche und kleinem See in der Mitte hat Perlach damit sein eigenes Naherholungszentrum.

Seit den 1970er Jahren gibt es den Ostpark. Die Stadt reagierte damit auf den Bauboom in Neuperlach. Immer mehr Wohnblöcke entstanden dort in den 1960er Jahren, der Park sollte als Ausgleich dienen. Großzügige Liegewiesen, Grillplätze und nicht zuletzt der Michaeli-Biergarten locken aber nicht nur Perlacher in das Naherholungsgebiet.

Im östlichen Teil des Ostparks haben die Kleinen das Sagen - in der Spielstadt Maulwurfshausen. Die städtische Einrichtung in Trägerschaft des Kreisjugendrings München steht immer nachmittags Kindern von sechs bis 13 Jahren kostenlos zur Verfügung.

In den 1960er Jahren ist Perlach stark gewachsen. Damals wurde der Stadtteil Neuperlach als völlig neues Stadtquartier geschaffen.

Hochhäuser, Wohnblöcke und Geschäftsgebäude prägen das Bild von Neuperlach. Versicherungen oder Unternehmen, wie Wacker Chemie, haben hier ihren Sitz. Eine offizielle Ortsmitte gibt es nicht, eher ein "heimliches" Zentrum...

...das PEP. Am 5. Februar 1981 wurden die Perlacher Einkaufspassagen eröffnet und locken seitdem mit einer Verkaufsfläche von über 50.000 Quadratmetern und 120 Geschäften die Besucher in das Viertel. Von hier aus kann man auch ganz bequem mit dem Bus in die Gartenstadt Perlachs fahren: nach Waldperlach.

Die vorstädtische Gartensiedlung kann auf eine hundertjährige Geschichte zurückblicken. Schöne Einfamilienhäuser machen Waldperlach zu einer beliebten Wohngegend Münchens.

Viel Grün dominiert das Stadtteilbild. Nicht nur an den Häusern,...

...sondern auch bei den Freiflächen der Siedlung, wie beispielsweise entlang des Waldheimplatzes.

Neben Erholungsflächen, Wohnblöcken und Einfamilienhäusern, hat Perlach auch noch einen alten Ortskern. Rund um den Pflanzeltplatz mit dem Hachinger Bach gibt es noch ländliche Strukturen.

Die Pfarrkirche St. Michael steht seit 1728 auf dem Platz...

...und bildet zusammen mit den alten Bauernhäusern den historischen Ortskern von Perlach.

Besonders schön: Fast jedes Haus hat eine kleine Tafel, die die frühere Bedeutung des Gebäudes erklärt.

Ein Schloss hat Perlach auch. 1696 hatte der spätere Statthalter Johann Sebald Neusönner das Anwesen gekauft und dort das Schloss Perlachsoed errichten lassen. Von den einstigen Stallungen und Wirtschaftsgebäuden ist nur noch ein Gesindehaus übrig. Perlach ist ein Stadtviertel mit vielen Seiten.

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