Münchner Stadtteile: Milbertshofen:Geschichte, Daten, Fakten

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Milbertshofen ist olympisch, industriell und urban. Der Olympiapark gehört zum Viertel, große Firmen wie BMW haben hier ihren Sitz und viele Arbeitersiedlungen prägen das Bild. Dabei war Milbertshofen mal ein kleines Dorf mit Ackerbau und Viehzucht.

Christian Jocher-Wiltschka

Vermutlich schon vor tausend Jahren hatten sich erste Bauern in Milbertshofen niedergelassen. Urkundlich erwähnt wird der Ort allerdings erst im Jahre 1140. Der damalige Besitzer der Schwaige Milbertshofen schenkte das Gebiet dem Kloster Schäftlarn, damals war von Illmungshoven die Rede. Bis zum Namen Milbertshofen war es noch ein weiter Weg. 1336 wurde aus Illmungshoven Mulmantzhofen und 1465 hieß der Ort Mülmetzhoven. Drei Jahre später wurde die Schwaige schon als Milberzhofen bezeichnet.

Über 300 Jahre war Milbertshofen in klösterlicher Hand. Zwischen 1466 und 1630 gehörte der Besitz dann der Familie Keferloh. Bis heute ist der Name als Siedlung erhalten geblieben. 1658 wurde Milbertshofen an den Kurfürsten Maximilian II. Emanuel verkauft - der Preis: 30.000 Gulden. Ab dem Jahre 1800 wurde die Siedlung immer größer und wuchs rasch zum Dorf heran. 1820 waren hier bereits 138 Menschen zu Hause, zehn Jahre später schon 174.

Bis 1910 war Milbertshofen ein Dorf, dann drei Jahre eine eigene Stadt, schließlich folgte die Eingemeindung nach München. Die Strukturen sind weitestgehend gleich geblieben. Milbertshofen war schon früh als Industriestandort attraktiv, dementsprechend war das Viertel geprägt von Industrie und Arbeiterwohnsiedlungen.

Die größte städtebauliche Veränderung brachte der Frankfurter Ring. Wie eine Schneise wurde die Straße durch das Viertel gezogen. Milbertshofen wurde vor allem eines: autofreundlich. Daneben wurden aber auch Adjektive wie modern und fortschrittlich mit dem Stadtteil verknüpft.

Heute ist Milbertshofen ein Mischgebiet. Viel Industrie, aber auch viele Wohnanlagen gibt es im Stadtteil. Dazu durchziehen schöne Grünstreifen das Viertel und fast das gesamte Olympiagelände gehört dazu. Damit hat Milbertshofen nicht nur viele Arbeitsplätze und Wohnungen, sondern auch ein Naherholungsgebiet der Extraklasse. Einen Nachteil gibt es allerdings. Dass der Olympiapark sehr schön ist, wissen eben nicht nur die Milbertshofener.

Daten und Fakten

(folgende Zahlen beziehen sich auf den 11. Stadtbezirk, zu dem neben Milbertshofen auch Am Hart gehört)

Fläche: Der elfte Stadtbezirk gehört zu den größeren in München - 1341 Hektar umfasst das Gebiet. Dank dem Olympiagelände liegt der Anteil an Erholungsflächen bei 28 Prozent - ein Spitzenwert im Vergleich. Auf einen Hektar kommen 51 Einwohner.

Bevölkerung: 65.158 Einwohner hat der Stadtbezirk. Der Ausländeranteil liegt bei 22,5 Prozent - Durchschnitt in München.

Verkehrsanbindung: Das Viertel ist sehr gut durch die U-Bahn-Linien 2 und 3 erschlossen.

Kultur und Bildung: In Milbertshofen-Am Hart gibt es ein Museum, ein Theater, ein Kino und vier Bibliotheken.

Kinderbetreuung: In 54 Einrichtungen werden 3025 Kinder betreut. Im Durschnitt kommen so auf eine Einrichtung 56 Kinder.

(Stand: 31.12.2009, mit freundlicher Unterstützung des Statistischen Amtes der Landeshauptstadt)

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Christian Jocher-Wiltschka

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