Langwied zu finden ist gar nicht so einfach, so klein ist das Viertel, von dem viele Münchner gar nicht wissen, dass es noch zu München gehört.
Bekannt ist vor allem der hübsche Langwieder See, an dem sich der gesamte Münchner Westen im Sommer gerne naherholt.
Viel mehr gibt es in Langwied allerdings auch nicht - viele Felder und Wälder, ein paar alte Höfe, ein Briefkasten, ein Maibaum, ein Wirtshaus und etwa 500 Einwohner. Fertig.
Das Zentrum, wenn man in diesem Fall überhaupt von Zentrum sprechen will, besteht aus einer kleinen Rasenfläche mit zwei Bänken, dort, wo sich der Langwieder Bach an der Marienkapelle vorbeischlängelt. Ansonsten Stille.
Nicht einmal die nahe Autobahn ist hier zu hören - in Langwied lebt man hinter einem Lärmschutzwall.
Ein Auto kann hier nicht schaden, Aubing-Lochhausen-Langwied ist der größte Stadtbezirk, nirgendwo sonst in München sind die Wege länger. Einen eigenen Bahnhof hat Langwied auch, allerdings ist der ein Irrtum: der S-Bahnhof Lochhausen ist viel näher.
Wer auf der Suche nach Großstadt ist, ist in Langwied definitiv falsch. Ferner als hier könnte München kaum sein. Schön ist es trotzdem. Vor allem, wenn man das Landleben schätzt und ...
... die Nähe zur Stadt dennoch nicht missen will. Viel los ist in Langwied natürlich nicht, aber die Bewohner wissen sich zu helfen ...
Die Langwieder pflegen ihr Vereinsleben: Hier gibt es einen Verein für den Maibaum, die Schützen, die Soldaten, die Wanderer. Und angeblich sogar einen Verein für Vereine.
Auch in Langwied ist die Zeit allerdings nicht stehen geblieben - und so mancher Verein kämpft inzwischen mit Nachwuchssorgen.
Auch Langwied selbst befindet sich im Wandel: Die Bauern werden immer weniger, stattdessen leben heute vor allem Pendler hier, die ein Häuschen mit Garten einer engen Innenstadtwohnung vorziehen.
Inzwischen gibt es einige neue Einfamilien- und Reihenhäuser. Groß ist das Dorf in der Stadt aber immer noch nicht. Und Platz gibt es noch genug: Gerade einmal elf Einwohner teilen sich bislang einen Hektar hier.