Münchner Stadtteile: Hasenbergl:Geschichte, Daten, Fakten

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Das Hasenbergl galt lange als der soziale Brennpunkt der Stadt München. Diese Sichtweise ist aber längst überholt. Gezielte Projekte wie die "Soziale Stadt" haben das Hasenbergl stark aufgewertet.

Christian Jocher-Wiltschka

Seinen Namen hat das Hasenbergl den bayerischen Kurfürsten zu verdanken. Die gingen auf dem kleinen Lehmhügel südlich von Schloss Schleißheim auf die Kaninchenjagd. Die Hasen sind zwar mittlerweile verschwunden, der Name aber ist geblieben. Ursprünglich nannte man die kleine Erhebung auch Kaninchenberg. Auf einem Plan von 1809 ist auf dem Gebiet des Stadtviertels eine Diensthütte des königlichen Wildhüters eingezeichnet.

Viel Grün, renovierte Wohnanlagen und viele Spielplätze: Besonders Familien ziehen inzwischen gerne ins Hasenbergl. (Foto: Christian Jocher-Wiltschka)

Die Bebauung im Hasenbergl ist erst in den sechziger Jahren losgegangen. Das Viertel entstand als eine klassische Wohnsiedlung. München war am 15. Dezember 1957 Millionenstadt geworden und brauchte Platz für seine Einwohner. Der Startschuss für die Hasenbergl-Siedlung fiel am 24. April 1959 mit einem Beschluss des Stadtrates. Die letzten gemeindlichen Grundstücksreserven sollten für den sozialen Wohnungsbau verwendet werden.

Offizielle Grundsteinlegung war am 25. Mai 1960. Die Wohnungen am Hasenbergl waren von Anfang an für Familien mit geringem Einkommen bestimmt. Die Gesamtkosten für die Wohnanlagen betrugen knapp 190 Millionen Mark. Über 96 Prozent davon wurde öffentlich gefördert.

Viele Jahre hatte das Hasenbergl mit sozialen Problemen zu kämpfen. Der Stadtteil war ein Brennpunkt in München. Gezielte Projekte wie die "Soziale Stadt" haben das Viertel aufgewertet. Zahlreiche Wohnblöcke aus den sechziger Jahren sind inzwischen komplett saniert worden.

Mit der U-Bahn wurde auch die Anbindung an die Innenstadt deutlich verbessert. Lange Zeit waren Bus und Tram die einzigen öffentlichen Verkehrsmittel, die ins Hasenbergl gefahren sind. Mit seinen Seen und Grünflächen bietet das Viertel auch genügend Naherholung. Neue, schöne Wohnanlagen und Einkaufsmöglichkeiten haben das Viertel zu einer beliebten Wohngegend gemacht.

Daten und Fakten

(folgende Zahlen beziehen sich auf den gesamten Stadtbezirk 24, zu dem neben Hasenbergl auch Feldmoching gehört)

Fläche: Der 24. Stadtbezirk zählt zu den größten in München. Feldmoching-Hasenbergl erstreckt sich auf 2893 Hektar. Elf Prozent davon sind Erholungsfläche. In kaum einem anderen Stadtbezirk in München ist noch so viel Platz: Hier kommen gerade einmal 19 Einwohner auf einen Hektar. Beim Spitzenreiter Schwabing-West sind es 144.

Bevölkerung: 56.130 Einwohner leben im Stadtbezirk Feldmoching-Hasenbergl. Der Ausländeranteil liegt im Vergleich zu ganz München über dem Durchschnitt, bei 26,8 Prozent.

Verkehrsanbindung: Der Stadtbezirk ist zum einen über die U2 und U8 an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden, zum anderen über die S-Bahn-Linie 1.

Kultur und Bildung: Zwei Bibliotheken gibt es im Stadtbezirk.

Kinderbetreuung: Auf 50 Kinderbetreuungseinrichtungen kommen 2520 Kinder. Das bedeutet, jede Einrichtung betreut im Schnitt 50 Kinder - ein Mittelwert im münchenweiten Vergleich.

(Stand: 31.12.2009, mit freundlicher Unterstützung des Statistischen Amtes der Landeshauptstadt)

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Münchner Stadtteile: Hasenbergl
:Ein Viertel im Wandel

Sein Ruf eilte dem Hasenbergl lange Zeit voraus: Das Viertel galt als sozialer Brennpunkt in München. Das ist aber inzwischen Vergangenheit. Das Hasenbergl hat stark an Wohnqualität gewonnen. Ein Rundgang in Bildern.

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