Münchner Stadtteile: Fürstenried West:Geschichte, Daten, Fakten

Münchner Stadtteile: Fürstenried West: Der Schweizer Platz in Fürstenried West mit seinem Brunnen ist der Mittelpunkt des Viertels. Einen alten Dorfkern findet man hier aber nicht. Fürstenried ist eine reine Wohnstadt.

Der Schweizer Platz in Fürstenried West mit seinem Brunnen ist der Mittelpunkt des Viertels. Einen alten Dorfkern findet man hier aber nicht. Fürstenried ist eine reine Wohnstadt.

(Foto: Robert Haas/lok)

Fürstenried war eine alte Bauernsiedlung, die zum Kloster Polling gehörte. In den Münchner Wachstumszeiten wurde das Viertel zur Trabantenstadt. Den Charakter als reines Wohnviertel hat Fürstenried bis heute behalten.

Christian Jocher-Wiltschka

Eine erste urkundliche Erwähnung von Fürstenried findet sich etwa um 990. Darin ist von einer "Rodung im Forst" mit einer Kapelle "Forstarenried" und einer Schwaige in "Poschetsried" mit einer Freibauernsiedlung die Rede. Als Kern dieser frühen Siedlung gelten drei Höfe, die dem Kloster Polling gehörten. In dessen Immobilienverzeichnis waren sie Anfang des 10. Jahrhunderts als Landgut "Forstarenrieth" aufgeführt.

Lange Zeit hatte sich aber der Name Poschetsried durchgesetzt, bis zum Jahr 1715. Kurfürst Max Emanuel erwarb die Poschestrieder-Schwaige und gab dem Ganzen den Namen Fürstenried. Sein Hofbaumeister Josef Effner wurde noch im gleichen Jahr beauftragt, das Schloss Fürstenried zu bauen. Hier lebte unter anderem auch der Bruder von Ludwig II., König Otto von Bayern, bis zu seinem Tod im Jahre 1916.

1818 war Fürstenried ein Teil von Forstenried. Zu München kam die Gemeinde am 1. Januar 1912. Damals lebten hier 800 Einwohner. Das Fürstenrieder Schloss ging nach dem Ende der Monarchie an die staatliche Krongutverwaltung und später in den Besitz der Kirche. 1925 wurde dort das Exerzitienhaus Fürstenried eröffnet.

In den fünfziger und sechziger Jahren wuchs Fürstenried stark an. Die Münchner brauchten Platz und viele zog es in die neuen Wohnsiedlungen an den Rand der Stadt - die Fürstenrieder Trabantenstadt entstand. Allein zwischen 1959 und 1961 wurden in Fürstenried-Ost knapp 2000 Miet- und Eigentumswohnungen geschaffen. In Fürstenried-West kamen nochmal so viele dazu. 1970 zählten Forstenried und Fürstenried zusammen schon knapp 30.000 Einwohner.

Heute ist Fürstenried weiter ein reines Wohnviertel. Bars oder Clubs findet man nicht im Viertel. Dafür hat der Stadtteil zum einen sein "Klein-Nymphenburg" zu bieten und zum anderen ist der Forstenrieder Park in unmittelbarer Nachbarschaft. Mit der U-Bahn ist man schnell in der Innenstadt und kann ansonsten die Ruhe am Rand der Millionenmetropole genießen. Man wohnt gut in Fürstenried.

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