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Münchner Stadtteile: Feldmoching:Münchens größtes Dorf

Stadt, Land, Feldmoching - in Feldmoching ist der Kontrast zwischen altem Dorf und neuen Siedlungen besonders groß. Bis heute gibt es in Feldmoching die meisten landwirtschaftlichen Betriebe in München, dennoch ist das Viertel in der Millionenstadt angekommen. Ein Rundgang in Bildern.

Christian Jocher-Wiltschka

Feldmoching kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Am Fasaneriesee belegt eine Tafel, dass bereits 500 nach Christus Menschen in Feldmoching siedelten. Damals waren es schätzungsweise 50 Einwohner, heute leben über 56.000 Menschen im nördlichsten Stadtteil Münchens.

Geprägt wird das Viertel von seinem historischen Ortskern rund um die Kirche St. Peter und Paul. Feldmoching wird auch gerne als "Münchens größtes Dorf" bezeichnet.

Neben Kirche und Maibaum steht das Kriegerdenkmal mit Zwerg-Brunnen. Errichtet wurde das Denkmal in den Jahren zwischen 1920 und 1930. Der Brunnen entstand 1924.

Bis heute gibt es in Feldmoching die meisten landwirtschaftlichen Anwesen im Stadtgebiet. Bei einem Rundgang durch das alte Dorf kann man daher leicht vergessen, dass man sich in einer Millionenstadt befindet.

Viele Bauernhöfe bieten auch gleich direkt ihre Waren den Kunden an. Wo sonst kann man in München vom Hof Kartoffeln kaufen, wenn nicht in Feldmoching?

1818 wurde das Dorf Feldmoching zur Gemeinde mit eigenem Gemeindehaus und Gemeindevorsteher, später Bürgermeister genannt. Heute steht das ehemalige Rathaus an der Ecke Feldmochinger-/Josef-Frankl-Straße auf der Liste der Baudenkmäler in Bayern.

Nicht mehr wegzudenken aus Feldmoching ist dieses Haus in der Pflaumstraße. Das Motorrad, das durch die Wand bricht, ist inzwischen ein kleines Wahrzeichen im Viertel geworden.

Einen ganz anderen Eindruck von Feldmoching bekommen Besucher, die mit der S-Bahn in den Münchner Norden fahren. Die Geschäfts- und Wohnhäuser am Walter-Sedlmayr-Platz gegenüber dem S-Bahnhof stehen im krassen Gegensatz zum ländlichen Dorfkern.

Auch die Josef-Frankl-Höfe lassen nicht vermuten, dass man sich in "Münchens größtem Dorf" befindet. Die Mischung aus ländlichem und großstädtischem Charakter verleiht Feldmoching aber einen ganz besonderen Charme.

Nicht umsonst zieht es auch immer mehr gut betuchte Münchner in den Norden der Stadt.

Richtung Oberschleißheim an der Stadtgrenze geht es sehr sportlich zu. Hier liegt ein Teil der Olympia-Regattastrecke, auf der 2007 die Ruderweltmeisterschaften stattgefunden haben. Aber selbst wenn gerade keine Wettkämpfe zu sehen sind, kann man die Sportler beim Training anfeuern.

Feldmoching steht jedoch nicht nur für ländliche Idylle, großstädtische Wohnanlagen und Regattasport. Feldmoching gilt in München auch als beliebtes Naherholungsgebiet. Der Würmkanal, der von Schloß Schleißheim bis zur Würm führt, fließt durch das Viertel...

...und am Feldmochinger See tummeln sich bei schönem Wetter die Badefreunde. Der See ist übrigens künstlich angelegt und durch den Kiesabbau entstanden, der für die Autobahn verwendet wurde.

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