Programmvorschau:"25 Prozent der Orchesterzeit ist Education-Projekten gewidmet"

Lesezeit: 1 Min.

Das Münchner Rundfunkorchester stellt das Programm der neuen Saison vor. Die Musiker werden beileibe nicht nur Konzerte geben.

Von Klaus Kalchschmid

Das Münchner Rundfunkorchester ist das stilistisch am breitesten aufgestellte Orchester der Stadt. Das beginnt mit der einzigartigen Reihe "Paradisi gloria", die rare zeitgenössische Geistliche Musik in der Herz-Jesu-Kirche bietet, diesmal unter anderem Charles Koechlins "Les heures persanes", sechzehn Impressionen aus Persien für Orchester, dirigiert von Leo Hussain. Erneut gibt es ein umfangreiches Kinder- und Jugendprogramm: "25 Prozent der Orchesterzeit ist Education-Projekten gewidmet", rechnete Managerin Veronika Weber bei der Vorstellung der neuen Saison vor.

Eine Hommage an Édith Piaf gibt es, Weihnachtliche Filmmusik, "Gershwin Melodies" oder eine Silvestergala mit Charles Castronovo. Der oft an der Bayerischen Staatsoper zu erlebende Tenor ist Artist in Residence. Mit "Viva Puccini" steht er im Zentrum eines Konzerts zum 100. Todestag des Komponisten; bereits im November erscheint seine CD mit dessen Liedern in Bearbeitung für Orchester von Johannes Schachtner.

Newsletter abonnieren
:München heute

Neues aus München, Freizeit-Tipps und alles, was die Stadt bewegt im kostenlosen Newsletter - von Sonntag bis Freitag. Kostenlos anmelden.

Auch in Verdis "Ernani" ist Castronovo prominent vertreten. Damit setzen das Münchner Rundfunkorchester und sein Chefdirigent Ivan Repušić den Zyklus mit frühem Verdi nach "Luisa Miller", "I due Foscari", "Attila" und zuletzt "Il Lombardi" (siehe Kritik) im Prinzregententheater fort. Weitergeführt wird unter dem Label "Sonntagskonzerte" auch die Zusammenarbeit mit "Palazzetto Bru Zane", der Stiftung für französische Musik der Romantik in Venedig, diesmal mit der späten musikalischen Komödie "Ô mon bel inconnu" von Reynaldo Hahn. Später gibt es zwei Einakter von Sergei Rachmaninow ("Aleko" und "Francesca da Rimini") und Alexander Zemlinskys "Lyrische Symphonie" mit Marlis Petersen und Milan Siljanov.

Spannend dürfte wieder eine Rarität werden, bei der das Münchner Rundfunkorchester im März ausnahmsweise im Graben spielt und zum wiederholten Male eine szenische Produktion der Theaterakademie August Everding begleitet. Auf dem Programm steht die erst vor zehn Jahren wiederentdeckte Oper "Zanaida" von Johann Christian Bach um eine türkische Prinzessin und ihre Heirat mit einem persischen König zwecks Besiegelung eines Friedensschlusses.

In der zweiten Hälfte des Jahres 2023 erscheinen beim BR-Label mit dem Rundfunkorchester unter anderem Lieder in Bearbeitungen für Orchester mit dem jungen Bariton Benjamin Appl, außerdem Hindemiths "Cardillac" mit Juliane Banse, Markus Eiche und Torsten Kerl sowie Zemlinskys "Eine florentinische Tragödie" mit Christoper Maltman, Rachael Wilson und Benjamin Bruns.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusTheater
:"Ich habe schon einen Hang zur Trotteligkeit"

Der Residenztheater-Schauspieler Lukas Rüppel spielt gerne Figuren, die auf der Suche sind, in jedem Fall keine harten Helden. Da macht er auch bei Goethes "Götz von Berlichingen" keine Ausnahme. Ein Glück.

Von Yvonne Poppek

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: