Münchner Philharmoniker:Grüne lehnen neuen Vertrag für Gergiev ab

Sie begründen das mit Gergievs "fortgesetzter politischer Propaganda für Wladimir Putin

Die Stadtratsfraktion der Grünen/Rosa Liste wird an diesem Mittwoch gegen eine Verlängerung des Vertrages fürValery Gergiev als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker stimmen. Fraktionschef Florian Roth und Stadtrat Thomas Niederbühl begründeten das mit Gergievs "fortgesetzter politischer Propaganda für Wladimir Putin und dessen menschen- und völkerrechtswidriger Politik". Die Stadtratsvollversammlung soll am Mittwoch darüber entscheiden, ob der Vertrag mit dem Dirigent um fünf Jahre bis 2025 verlängert werden soll. Dessen politische Haltung ist seit langem umstritten. 2014 stellte er sich hinter die Krim-Annexion durch Russland sowie Putins restriktive Politik gegenüber Homosexuellen. 2016 trat er mit dem Mariinsky-Orchester in Palmyra vor syrischen und russischen Truppen auf. Die Fraktion hege keinen "Zweifel an der künstlerischen Leistung des Maestro", so Fraktionschef Roth. Da Gergiev die Stadt jedoch auch international repräsentiere, stehe dessen politisches Engagement im Gegensatz zu den "freiheitlich-demokratischen Werten", für die München stehe. Die Vertragsverlängerung dürfte trotz des Neins nicht gefährdet sein. OB Reiter (SPD) bekennt sich seit Monaten zu Gergiev und warb sehr dafür, dass er in München bleibt.

© SZ vom 21.02.2018 / arga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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