Süddeutsche Zeitung

Münchner Norden:Pläne für neue Bahn zu BMW

  • Die Stadt soll den Bau einer vollautomatischen Bahn im Münchner Norden prüfen.
  • Der Zug würde zum neuen BMW-Forschungszentrum führen und Pendler transportieren.
  • Dazu müsste die Strecke mit Zäunen abgesichert oder auf Stelzen errichtet werden.

Von Dominik Hutter und Thomas Kronewiter

Das BMW-Forschungszentrum im Münchner Norden soll mit einer vollautomatischen Bahn erschlossen werden. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung will die Rathauskoalition aus CSU und SPD an diesem Dienstag einen Stadtratsantrag einbringen, den Bau einer solchen Bahn zu prüfen. Hintergrund sind die Erweiterungspläne des Autoherstellers, die zahlreiche neue Arbeitsplätze und damit zusätzlichen Verkehr mit sich bringen werden.

Wie die neue Bahn funktionieren soll

Die neue Bahn, deren Vorbild die fahrerlosen Shuttlezüge an Flughäfen sind, soll die Pendler von Parkplätzen am Stadtrand direkt an ihre Arbeitsplätze bringen - also nicht wie eine Straßenbahn alle 300 bis 600 Meter halten. Allerdings funktioniert ein oberirdisches, vollautomatisches System nur, wenn die Strecke abgesichert ist, schließlich kann im Notfall kein Fahrer mehr eingreifen. Dazu müssen entweder Zäune aufgestellt oder aber die Gleise aufgeständert werden.

Was im Münchner Norden geplant ist

Im Münchner Norden sind in den kommenden Jahren zahlreiche Neubauprojekte geplant, die zusätzlichen Verkehr erwarten lassen - etwa in der Bayern- und Fürst-Wrede-Kaserne. Die Erweiterung des bestehenden Forschungszentrums ist bis zum Jahr 2050 vorgesehen. Die Leitlinien eines eigens dafür geplanten Masterplans wird das Büro Henn Architekten entwerfen, das vor wenigen Wochen den entsprechenden internationalen Architekten-Wettbewerb gewonnen hat.

Worauf BMW hofft

Welche Anforderungen BMW an eine optimierte Verkehrserschließung stellt, ist den Entwürfen bereits deutlich anzusehen: So ist zwar kurzfristig allenfalls eine zusätzliche Anbindung im Zuge der Verlängerung der Tramlinie 23 - und ihres Abzweigs als Linie 24 - in Aussicht gestellt. Diese Straßenbahn wird in jedem Fall kommen, sie ist notwendig für die Erschließung des neuen Sport-Gymnasiums an der Knorrstraße und des neuen Wohnquartiers in der Bayernkaserne. Doch hofft der Automobilbauer auf längere Sicht nicht nur auf die immer wieder von Verkehrsplanern ins Gespräch gebrachte Stadt-Umland-Bahn, sondern auf eine echte S-Bahn auf der Trasse des Bahn-Nordrings.

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Quelle:
SZ vom 25.11.2014/ebri
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