Normalerweise sind Gäste aus den USA ja nicht so leicht zu beeindrucken. Sie haben die größeren Autos und die höheren Wolkenkratzer. Geht man mit ihnen aber ins Hofbräuhaus am Platzl, so viel ist gewiss, kommen sie allein schon wegen der Masskrüge nicht mehr aus dem Staunen heraus. Die berühmte Bierschwemme ist Pflichtprogramm für Touristen aus aller Welt. Eine Million Gäste zählt das Hofbräuhaus im Jahr. Die meisten davon kommen aus Deutschland, auf Platz zwei folgen die Amerikaner, dicht vor den Italienern. Warum das so ist? Nun, wahrscheinlich liegt es daran, dass im HB auch echte Einheimische zu finden sind, die tatsächlich auch so aussehen, wie es sich ein Reisender von weither vorstellt. An den 150 Stammtischen treffen sich regelmäßig 3500 registrierte Stammgäste, von denen so einige mit Schnauzbart, Gamsbarthut und Lederhose auch außerhalb der Wiesnzeit für ein malerisches Lokalkolorit sorgen. Und wenn sich ein Japaner nur lange genug zu den Stammtischbrüdern gesellt, wird er nach ein paar Mass auch verstehen, was der Satz "Prost Nachbar, schwoam ma's obe" bedeutet.
Text: schub