Virginia Ohlmann hat auf ganz besondere Weise Mut bewiesen und wurde dafür nun erneut geehrt. Für ihre vorbildliche Reaktion bekam die junge Frau aus Anzing im Landkreis Ebersberg die Ehrenurkunde für Zivilcourage der Dominik-Brunner-Stiftung. Ort der Preisübergabe zusammen mit einem Geldgeschenk: die ausverkaufte Allianz Arena vor dem Bundesligaspiel des FC Bayern gegen den SC Freiburg. Ohlmann und die zwölf anderen ausgezeichneten Personen seien ein Vorbild für andere, sagt Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FCB und Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung. Denn: Sie haben in einer Notsituation nicht weggesehen, sondern geholfen.
Die damals 17-jährige Virginia Ohlmann beobachtete im Januar 2023 am Poinger S-Bahnhof, wie ein 25-jähriger Mann auf einen anderen mit der Faust einschlug. Sie schrie den Mann an, bis er von seinem Opfer abließ, wählte den Notruf und verfolgte den Täter mit Abstand bis zu dessen Wohnort. Dort konnte die Polizei ihn festnehmen. Unter den Geehrten ist auch die damals erst neunjährige Anna aus Augsburg. Als sie die Hilferufe einer Mitschülerin hörte, die von einem Mann in der Schultoilette angegriffen wurde, holte sie ihren Klassenlehrer, der den Täter überwältigen konnte.
Die Stiftung gründete sich im Andenken an Dominik Brunner, der 2009 am S-Bahnhof München-Solln ermordet wurde, nachdem er versucht hatte, Jugendliche vor brutalen Angreifern zu schützen. Seither nahmen schon viele Tausende Jugendliche an dem Projekt „Pack ma’s“ teil, das die Stiftung mit dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband organisiert, um Zivilcourage zu fördern.
Löwenmarsch
In den vergangenen Jahren marschierte er tapfer die 100 Kilometer mit. An diesem Wochenende war Ludwig Prinz von Bayern nur am Anfang und am Ende des Löwenmarsches dabei. Als Vater eines Neugeborenen könne er nicht riskieren, sich zu verletzen „und für mehrere Tage auszufallen“, erklärte der Wittelsbacher. Als Ausgleich stiftete er für den besten Spendensammler einen Preis, einen Löwen, aus Nymphenburger Porzellan versteht sich. Bei dem Wohltätigkeitsmarsch, der diesmal von Schloss Kaltenberg nach Schloss Hohenschwangau führte, sammeln die Teilnehmer Spenden für die IT-Ausbildung junger Menschen in Kenia.
Lust auf Berge
Sie sind schon über die Alpen gewandert oder in zwei Wochen auf dem Gravelbike von München nach Paris geradelt: Jeden Sommer starten die „Bergfreundinnen“ aus dem gleichnamigen Bayern2-Podcast eine anspruchsvolle Unternehmung. Dieses Jahr stellt sich jede ihrem eigenen Abenteuer, begleitet jeweils von einem Filmteam.
Catharina „Cathi“ Schauer, die sportlich das Extreme sucht, startete beim Zugspitz Ultratrail, in der „Königinnen-Distanz“, 106 Kilometer und 5080 Höhenmeter; Sendetermin im Bayerischen Fernsehen ist am 7. September, 17 Uhr. Antonia „Toni“ Schlosser, die vor 14 Jahren zuletzt im Sattel saß, entschied sich für einen Ritt zu Pferd über die Alpen, in acht Tagesetappen, mit einer Gruppe. (Ausstrahlung am 12. Oktober, 17 Uhr). Und Katharina „Kaddi“ Kestler, die schon länger von einem Leben als Hüttenpächterin träumte, stellte sich sowohl dem Trubel auf einer Alpenvereinshütte als auch der Arbeit auf einer Alp mit Viehwirtschaft. Betten machen und Bier zapfen versus Käsen, Melken und Stallausmisten: Auszeit oder Alptraum? (Ausstrahlung am 16. November, 17 Uhr).
Catharina Schauer, die hauptberuflich Managerin bei der Allianz ist, verlässt das Team übrigens nach nur anderthalb Jahren wieder, „aus persönlichen und beruflichen Gründen“, wie es in der BR-Pressemitteilung heißt. Die Neue beim Bergfreundinnen-Podcast, der im Sommer 2020 an den Start gegangen ist und jedes Monatsthema in Story, Interview, Talk und Serviceteil gliedert, ist von September an Lisa Bartelmus. Sie liebt vor allem Mehrtageswanderungen, Klettersteige und Graveltouren.
Liebe finden
Für Markus Goller ist es ein Heimspiel: Am 3. September findet im Mathäser-Kino in München die Weltpremiere der Tragikomödie „Die Ironie des Lebens“ statt. Der Film mit Uwe Ochsenknecht als alterndem Comedian, der nach Jahren seiner kranken Ex-Frau (Corinna Harfouch) wieder begegnet, steht am Anfang einer Reihe von potenziellen deutschen Kinohits, die in den kommenden Wochen anlaufen. Goller führte Regie und produzierte, dank Hits wie „25 km/h“, „Friendship!“ oder „Eine ganz heiße Nummer“ gilt er als einer der kommerziell erfolgreichsten Filmemacher der Republik. Der Regisseur lebt in Berlin, geboren ist er in München, aufgewachsen in Eching.
Zum Film kam er durch Zufall: „Ich habe nichts gelernt, habe nur Abitur gemacht“, erzählte er letztes Jahr im SZ-Interview. Als junger Mann jobbte er, beim Skifahren lernte er jemanden kennen, der ihm ein Praktikum bei einer Münchner Werbefilmproduktion vermittelte. Er fing an als Schnittassistent und arbeitete sich hoch als Cutter, 2002 versuchte er sich erstmals als Regisseur. Als solcher ist er übrigens nicht allein: Seine Frau Katja von Garnier ("Bandits", "Ostwind") ist ebenfalls Filmregisseurin.
Lehren ziehen
Nach den Olympischen Spielen 1972 prägten die beiden Oberbürgermeister Georg Kronawitter (1972-1978 sowie 1984-1993) und Erich Kiesl (1978-1984) zwei Jahrzehnte die Münchner Stadtpolitik. Es waren wichtige Jahre, ging es doch um den öffentlichen Nahverkehr, Begrünung oder Kultur. Am Montag, 9. September, diskutieren Weggefährten in der Juristischen Bibliothek im Rathaus über diese Zeit. Dabei sind unter anderem die ehemalige Stadtbaurätin Christiane Thalgott und der Stadtplaner Wolfgang Czisch. Anmeldung telefonisch: 089/ 233 772444 oder: stb.juristische.bibliothek.kult@muenchen.de. Eintritt frei.