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Münchens Geschichte als Comic: Zeichner Ralf Paul erzählt von der wundersamen Wandlung des Münchner Kindl.
Jeder Münchner weiß: Das offizielle Wappen der Stadt ist das Münchner Kindl. Aber wieso trägt das Kind eigentlich eine schwarze Kutte? Dieser Frage geht nun Ralf Paul in seinem Comic-Stadtführer "Bruder Thadeus: Das Münchner Kindl" nach. Demnach stand dem Kindl zunächst ein Mönch mit schwarzer Kutte und roten Schuhen Modell. In der linken Hand hält er ein rotes Eidbuch, die rechte ist wie zum Schwur erhoben. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Stadtwappen jedoch immer wieder von verschiedenen Künstlern gezeichnet und anders dargestellt - und der Mönch mehr und mehr verniedlicht.
"In den 1920ern wurde der Mönch zur Frau, dann zum Kind und schließlich zum Münchner Kindl - einfach weil er so oft gezeichnet wurde", sagt Zeichner Ralf Paul. "Sinn macht es eigentlich keinen, dass ein Kind eine schwarze Kutte trägt." Tagelang hat er in den Archiven des Stadtmuseums gestöbert. Mit seinem Comic erzählt er nun für Münchner und Touristen noch einmal zeichnerisch die Geschichte der wunderlichen Verwandlung der Wappenfigur.
Aber auch an der Isar ist das Münchner Kindl nach wie vor präsent: Alljährlich führt es den Zug der Wiesnwirte zur Eröffnung des Oktoberfestes an und dient als Botschafterin der Stadt. Normalerweise ist das Münchner Kindl um die 20 Jahre alt und stammt aus den Reihen der Schausteller und Brauereien. Unter anderem wurde es schon von Pumuckl-Erfinderin Ellis Kaut und Moderatorin Hannelore Fischer verkörpert. Aber auch alle gebürtigen Münchner dürfen sich Münchner Kindl nennen.
Text: Anna Fischhaber Fotos: "Bruder Thadeus - Das Münchner Kindl"/oh
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"Bruder Thadeus - Das Münchner Kindl" ist für 10 Euro bei ehapa-comic erhältlich.
(sueddeutsche.de/af/sonn)