Münchner Kammerspiele:Der Traum vom guten Leben

Münchner Kammerspiele: Die Tänzer der Taigué Ahmeds Company versuchen die Lebenssituation von Flüchtlingen in eine Choreografie zu übertragen.

Die Tänzer der Taigué Ahmeds Company versuchen die Lebenssituation von Flüchtlingen in eine Choreografie zu übertragen.

(Foto: Katja Illner)

An den Münchner Kammerspielen läuft zwei Mal Taigué Ahmeds Stück "Waignedeh/Morgen". Der tschadische Künstler zeigt darin die Hoffnungen und Sorgen von Geflüchteten.

Von Rita Argauer

Die Zukunft ist ein Mysterium. Doch für manche Menschen bleibt es schwieriger als für andere, einen Zukunftsplan zu machen, der ein menschengerechtes und gutes Leben bereit hält. Das ist grundlegend unfair an dieser Welt und das erfahren geflüchtete Menschen täglich. Denn selbst wenn sie es schaffen, in einem sicheren europäischen Land Asyl zu erhalten, bleibt das Stigma des Geflüchteten an ihnen haften. Sie steigen mit anderen Voraussetzungen in ihr neues Leben ein, als jemand, der hier geboren ist. Der tschadische Tänzer und Choreograf Taigué Ahmed hat diese Problematik in seinem Stück "Waignedeh/Morgen" zum Thema gemacht.

Unterstützt von der Kulturstiftung des Bundes und in Kooperation der Münchner Kammerspiele mit dem Tanzhaus NRW ist so eine Arbeit entstanden, die das Lebensdilemma der Geflüchteten spürbar macht: Der Wunsch nach einer besseren Zukunft aus der Perspektive eine Flüchtlings, der gleichzeitig den Glauben an seine Fähigkeiten aufrecht erhalten möchte.

Ahmed nutzte dafür seine Erfahrungen, die er in verschiedenen Flüchtlingscamps im Tschad seit Jahren macht. Mit seiner Organisation "Ndam Se Na", auf Deutsch "Gemeinsam tanzen", bringt er dabei Tänzer mit den Bewohnern der Camps zusammen und versucht die Geschichten und Erfahrungen der Geflüchteten in eine choreografische Sprache zu übersetzen.

Auch für sein aktuelles Stück nutzt er dabei traditionelle afrikanische Tanztechniken genauso wie Hip-Hop und zeitgenössischen Tanz. In München zeigen nun, flankiert von diversen Workshops, fünf Tänzer der Kompanie "Ndam Se Na", von welchen Zukunftsvisionen und Träumen, von welchen Ängsten und Sorgen sie in den Flüchtlingscamps gehört haben.

Waignedeh/Morgen, So. und Mo., 13./14. Mai, 20.30 Uhr, Kammerspiele, Kammer 3, Hildegardstraße 1, 089/21837300

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