Münchner Kammerspiele:Auftakt der Konzertreihe "Humaniteeling"

"Humaniteeling" in den Kammerspielen

Von Anna Weiss

Seit ein paar Jahren hat das Genre der psychedelischen Musik wieder Hochkonjunktur, in sämtlichen Clubs der Republik sprießen Psych-Rock- oder Elektro-Veranstaltungen aus dem Boden. Bei Bands geht der Trend zum Sitarspieler statt zum Zweitgitarristen, DJs wühlen sich heuer durch Musikerzeugnisse der Sechziger- und Siebzigerjahre, um Songs aus der Zeit zu samplen, in der im weitestgehenden Sinne orientalische Klänge ihren Einzug in die hiesige Musikhemisphäre gefunden haben.

Ashraf Sharif Khan und Viktor Marek, die am Samstag zum Auftakt der Konzertreihe "Humaniteeling" in den Münchner Kammerspielen spielen, können kaum Trendgründe bei ihrer Genrewahl vorgeworfen werden. Der in Pakistan geborene Khan spielt in dritter Generation Sitar, sein Kollege Marek ist Mitbetreiber des Hamburger Szeneclubs "Golden Pudel" und seit Jahrzehnten auf dem Gebiet der elektronischen Tanzmusik umtriebig. Die Tracks der beiden Musiker, die schon lange zusammenspielen und auf Festivals wie der Fusion aufgetreten sind, wurden dieses Jahr auf ihrem Debütalbum "Sufi Dub Brothers" veröffentlicht. Mareks basslastiger Dubstep und Khans virtuoses Sitarspiel verbinden sich darauf zu einer hypnotisch-tanzbaren Klangwelt, die trotz oder wegen der Unterschiedlichkeit der kombinierten Elemente erstaunlich organisch klingt.

Ebenfalls sehr organisch, aber auf ganz andere Art klingt Preach. Die Hamburgerin eröffnet mit R&B den Abend, mit deutschen Texten, die es in sich haben.

Humaniteeling , Münchner Kammerspiele, Sa., 17. Okt., 21 Uhr, 15 Euro

© SZ vom 15.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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