Münchner Insider-Jargon (Reloaded):Geile Atmo nach vier Salvo

Disco-Bier, Luki, Munich Mule? Sie leben in München? Aber verstehen Sie auch alles? Hier die vierte Auflage unseres Insider-Jargons.

Beate Wild

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Disco-Bier, Luki, Munich Mule? Sie leben in München? Aber verstehen Sie auch alles? Die Einheimischen reden nämlich gerne in einer Art Geheimsprache. Hier die neueste Auflage (Part 4) unseres Insider-Jargons.

Luki, der

Den Münchner Autofahrern ist er als das personifizierte Chaos bekannt: Der Luise-Kiesselbach-Platz am Autobahnende der A95, die von Garmisch in die Stadt führt.

Ganz besonders schlimm ist die Verkehrssituation an schönen Wochenenden, wenn ganz München raus fährt zum Starnberger See oder in die Berge zum Skifahren. Die Rückkehr in die Stadt bedeutet jedes Mal ewig langes Stehen im Stau. Trotzdem nennen die Münchner den Verkehrsknotenpunkt liebevoll: Luki.

Besserung ist übrigens in Sicht: Nächstes Jahr wird mit der Untertunnelung des Mittleren Rings begonnen.

Kennen Sie auch ein paar typische Münchner Ausdrücke? Wir wollen sie wissen!

Foto: Andreas Heddergott

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Schwasi, die (auch: Sieben, die)

Immer wieder vom Abriss bedroht, hält sich die Schwabinger Sieben, die legendäre Kneipe an der Feilitzschstraße, nun schon seit gut 40 Jahren.

Man kann Bier trinken, Karten spielen, laute Musik hören oder den Geschichten von Manila, dem Wirt, lauschen. Eines ist sicher: Es geht hier ziemlich wild zu.

Momentan heißt es, dass Ende 2009 Schluss sein soll mit der Schwasi, wie die Münchner sie liebevoll nennen. Mal sehen, was bis dahin wieder dazwischen kommt.

Kennen Sie auch ein paar typische Münchner Ausdrücke? Wir wollen sie wissen!

Foto: Robert Haas

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Disco-Bier, das

Die Münchner Brauereien sind zwar weltberühmt für ihr Bier, doch in den vergangenen Jahren machten ihnen immer wieder auswärtige Brauereien, vorwiegend preußischer Natur, das Geschäft in den Clubs und Bars streitig. Diese kamen nämlich in der praktischen 0,33-Liter-Flasche daher, der typischen Pilsgröße. Sie waren beliebt bei den Nachtschwärmern, weil in der kleinen Flasche das Bier einfach spritziger ist und nicht so schnell schal und warm wird.

Pfiffig, wie sie sind, haben die einheimischen Brauereien für dieses Problem eine Lösung gefunden: das Disco-Bier. Sie machen es der norddeutschen Konkurrenz einfach nach und schenken ihr Helles auch in kleinen 0,33-Liter-Flaschen aus. Das Tegernseer machte es vor, nun gibt es auch das Augustiner im Mini-Format.

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Foto: Ruth Schneeberger

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Munich Mule, der

Von einem Cocktail namens Moscow Mule haben Sie vielleicht schon gehört. Neuerdings erobert ein Getränk namens Munich Mule das Münchner Nachtleben.

Wie der Name schon sagt, wurde der Munich Mule in unserer schönen Stadt erfunden, genauer gesagt im Nage & Sauge. Mittlerweile wird er aber auch schon in anderen Bars ausgeschenkt - einfach mal den Barkeeper seines Vertrauens danach fragen. Nur weil wir hier in München sind, muss man ja nicht immer nur Bier trinken.

Was drinnen ist im Munich Mule? 4 cl Wodka, Ginger Ale und selbstverständlich Salatgurke. Na dann, Prost!

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Foto: istock

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LKS, die

Kleiner Hunger zwischendurch? Der Münchner greift hier gerne zur LKS, der Leberkässemmel. Am besten isst man sie mit ganz viel süßem Senf.

Die schlechte Nachricht: In letzter Zeit wird die LKS zunehmend vom nicht heimischen Döner verdrängt. Das ist gelebte Globalisierung!

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Foto: ddp

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Wahnmoching, das

Schwabing - das war einmal der Ort, an dem sich jahrzehntelang Kunst und Nachtleben zu einer wilden, kreativen Mischung vermengten. Ein Viertel, in dem Literaten und Künstler zechten. Dieses Schwabing ist Vergangenheit.

Im Alten Simpl in der Türkenstraße verkehrten Frank Wedekind, Erich Mühsam, Paul Klee und viele andere kreative Köpfe "Wahnmochings", wie Schwabing, respektive Maxvorstadt, damals von der Gräfin zu Reventlow betitelt wurde.

Das Lebensgefühl von damals gibt es nicht mehr, der Name Wahnmoching ist geblieben.

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Foto: Alessandra Schellnegger

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Bierjackerl, das

Da scheint's ja zünftig zuzugehen bei den beiden jungen Damen! Und der Herr daneben beobachtet fasziniert das Geschehen. Die beiden feschen Madln tragen offensichtlich ein Bierjackerl!

Jacke, fragen Sie jetzt, welche Jacke? Das Fräulein links im Bild scheint zumindest nichts verbergen zu wollen. Was Sie wissen müssen: Ein Bierjackerl ist nicht aus Stoff! Man trägt eins, wenn man einen leichten Rausch hat. Die Betonung liegt auf: leicht!

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Schweini, der

Spricht der Münchner - meist mit Stolz geschwängerter Stimme - heutzutage vom Schweini, meint er fast wie selbstverständlich Fußballspieler Bastian Schweinsteiger.

Das war aber nicht immer so! Vor der Schweinsteiger-Ära kürzte der Münchner gerne so eines seiner Lieblingsgerichte ab: den Schweinebraten. Aber da man außerhalb Bayerns in jedem Fall den blonden Kicker meint, wenn man vom Schweini spricht, hat sich auch in unserer schönen Stadt mittlerweile ein Bedeutungswandel eingestellt.

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Texte: Beate Wild

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Buidl-Kare, der

Auch wenn der Münchner an sich als nicht besonders extravagant gilt, setzen sich im Stadtbild endlich auch mehr und mehr Tattoos - jenseits des berühmten Arschgeweihs - durch. Gut, es muss ja nicht gleich ein Ganzkörperkunstwerk wie bei diesem feschen Burschen sein!

Der Münchner geht nocht etwas skeptisch mit dieser Kunstform um. Halb im Ernst, halb im Scherz nennt er einen Tätowierten schon mal Buidl-Kare - auch wenn dieser mit Vornamen gar nicht Karl heißt.

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Brezn-Salzer, der

Eine Leibspeise der Münchner war und ist die Brezn. Sie hat das ganze Jahr über Konjunktur, nicht nur zur Wiesn-Zeit. Doch braucht man zur Herstellung dieses wundervollen Backwerks wirklich extra jemanden, der das Salz draufstreut, fragt sich der Zuagroaste, wenn er mit dem Wort Brezn-Salzer konfrontiert wird. Und warum sollte ausgerechnet er etwas mit Brezen salzen zu tun haben?

Lieber Preiß, wirst du als Brezn-Salzer bezeichnet, heißt das nichts anderes, als dass du ein nerviger Wichtigtuer bist. Sorry.

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Bermudadreieck, das

Mit Bermudadreieck ist eigentlich ein Seegebiet, das sich im westlichen Atlantik nördlich der Karibik befindet und durch geheimnisvolle Vorfälle bekannt wurde: Schiffe, Flugzeuge und ihre Besatzungen sollen hier spurlos verschwunden sein.

So ein Bermudadreieck gibt es auch in München, genauer gesagt im Glockenbachviertel. Gemeint ist das Eck, wo Müllerstraße und Thalkirchner Straße zusammentreffen. In diesem Zipfel befindet sich das Gastro-Trio aus "Schneller Liebe", "Erster Liga" und "Pimpernel".

Sucht der Münchner Nachtschwärmer diese drei Lokalitäten in dieser Reihenfolge auf, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass er irgendwo verschwindet beziehungsweise versumpft - sogar noch größer als beim legendären Original.

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Liquide Cocaine, der

Flüssiges Kokain? Hilfe! Da zuckt der brave Münchner gleich ganz erschrocken zusammen! Ist die Stadt zum Sündenpfuhl verkommen? Sind mittlerweile so viele Drogen in Umlauf wie in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá?

Mitnichten! Mit Liquide Cocaine ist ein neues alkoholhaltiges Getränk - meist ein Stamperl - gemeint, das man seit neuestem in einschlägigen Szene-Bars bekommt. Er besteht zur einen Hälfte aus kaltem, gezuckerten Espresso, zur anderen aus Wodka. Und: Es macht schlagartig sehr, sehr fit.

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FC Hollywood, der (auch: FC Buddha, der)

Selbstbewusstsein: sehr hoch Aussehen: befriedigend Sexyness: ok Promi-Faktor: hoch Sportlicher Erfolg: ausreichend (noch)

Hauptsache Glamour, alles andere kommt von selbst. Die Bezeichnung FC Hollywood sagt mehr über den FC Bayern als alles andere. Inzwischen auch bekannt unter dem Namen FC Buddha, da der neue Trainer Jürgen Klinsmann veranlasst hat, auf dem Trainingsgelände Buddha-Statuen aufzustellen.

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Hin und Mit, der

Hin und Mit? fragt sich der Münchner. War das nicht mal so ein Billig-Möbelladen am Stadtrand, der schon vor Jahren dicht gemacht hat? Gibt es den jetzt etwa wieder?

Hm, wie sollen wir das jetzt ausdrücken: Ja, es gibt wieder einen Hin und Mit. Allerdings ist der nicht auf Möbel spezialisiert, sondern eher auf - sagen wir mal - Zwischenmenschliches.

Im Jargon des jungen, sorglosen Münchner Partyvolks wird die "Milchbar", ein Club auf der Sonnenstraße, gerne so genannt. Die Mitnahme soll dort recht einfach sein, hört man.

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Wiesn-Dreier, der

"Hast Lust auf einen Wiesn-Dreier?" Wer diese Frage hört, sollte nicht gleich erschrecken und den Fragenden wüst beschimpfen. Mit Wiesn-Dreier ist nichts Unanständiges gemeint, sondern die triumphierende Kombination aus einer Maß Bier, einem Hendl und einer Brezn. Ein absolutes Muss auf dem Oktoberfest!

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ends-

ends-laut, ends-geil, ends-toll, ends-weit, ends-lang ...

Alles scheint bei den Münchnern - überwiegend bei den unter 25-Jährigen - so besonders intensiv zu sein, dass sie es mit der Vorsilbe ends- verstärken müssen. Woher dieser Slang kommt? Keine Ahnung, ends-krass.

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Schweinderlbau, der

Ja, ja, schon klar, altbekannt. Muss aber jetzt doch mal erwähnt werden. Das Uni-Gebäude an der U-Bahn-Station Giselastraße trägt ein schickes Babyrosa und wird deshalb Schweinderlbau bzw. Schweinchenbau genannt. Irgendwie süß, oder?

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Bunny Hill (auch: Monte Karnickel)

Wohnen hier besonders viele Bunnys, oder was geht, Alter? Könnte schon sein, aber der Name Bunny Hill kommt eigentlich woanders her.

Bunny Hill ist der soziale Brennpunkt Münchens. Migrationsschwierigkeiten und Kriminalität sind hier nicht nur Schlagworte. Um den Problemen vom Hasenbergl, dem Viertel am Nordrand Münchens, Gehör zu verschaffen, brachten die Münchner Kammerspiele im vergangenen Jahr das Stück "BunnyHill - Wem gehört die Stadt?" auf die Bühne, bei dem sogar ein paar Jugendliche aus dem Viertel mitspielten. Und plötzlich war Bunny Hill in aller Munde.

"Es woar a mal a Asylant, der woar stadt bekannt. Wie a jeder, so kant ihn a da Moasta Eder." (Zitat aus dem Stück "BunnyHill", Kammerspiele München)

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Foto: Rumpf

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Mosi, der

Der Mosi! Schon mehr als drei Jahre, dass er nicht mehr unter uns weilt. Dass Rudolph Moshammer von den Münchnern liebevoll "Mosi" genannt wurde, zeigt, wie herzlich das Verhältnis der Leute zu dem selbsternannten Modezaren war. Kein VIP-Event ohne Mosi. Und wo Mosi war, war Daisy nicht weit. Die Hundedame ist mittlerweile übrigens auch verstorben. Mosi, wir vermissen dich!

Foto: AP

(Texte: Beate Wild)

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Mallorca-Smoking, der

Bekannt gemacht haben den Mallorca-Smoking diese beiden: Erkan und Stefan. Als minderbemittelte Vorstadt-Casanovas und krasse Checker prollten sich die beiden Münchner in die Herzen des Publikums. Ihr ständiges Outfit: ein Mallorca-Smoking, auch Jogginganzug genannt.

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Wawi, die

Die gute alte Wawi! Im Sommer mit dem Radl die Isar runter in Richtung Wolfratshausen fahren und in der Waldwirtschaft bei Jazz-Musik und einem kühlen Bier einkehren. Was gibt es Schöneres?

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Kennen Sie noch einen Begriff aus dem München-Jargon?

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Wittelsbacher, die

"Wenn ich nicht bald eine neue Wohnung finde, muss ich unter die Wittelbacher", ist ein typischer Satz, den verzweifelte Wohnungssuchende in München von sich geben. Weil unter der Wittelsbacher Brücke viele Menschen ohne festem Dach überm Kopf wohnen, ist sie ein Ausdruck für Obdachlosigkeit.

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Double-A, die

Ganz lässig englisch ausgesprochen, hört sich unser neues Stadion vor den Toren der Stadt schon gleich viel weltläufiger an. Dagegen ist der eigentliche Name Allianz-Arena doch viel biederer und langweiliger, oder?

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Foto: ddp

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Rudi, zum

Schon was vor heute Abend? Wir könnten doch zum Rudi gehen? Wer dieses Lokal nicht kennt, kennt es vielleicht unter seinem wirklichen Namen "Andechser am Dom". Besonders zu empfehlen sind dort die Schnitzel - und das Andechser Bier sowieso.

Und warum heißt der Andechser "zum Rudi"? Der Spitzname kommt von "Rudis Resterampe", so ein User, weil das Lokal den Ruf hat, dass besonders viele verzweifelte Singles älteren Semesters dort verkehren. Wir können das nicht so genau beurteilen, wir gehen ja nur wegen der Schnitzel hin. Und wegen dem Bier, meint der Kollege.

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Mops, der

Der Mops ist das Wahrzeichen des Englischen Gartens! Früher verrufen als Drogenumschlagplatz, kann man heute wieder bedenkenlos zum Monopteros hinaufsteigen, um die tolle Sicht zu genießen - vorausgesetzt man schafft es vorbei an den Heerscharen von Bongo-Trommlern.

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Gerti, die

Gehn wir zur Gerti? Wenn es das heißt, sollte jedem Nachtschwärmer klar sein, dass es lang und feuchtfröhlich wird. Getreu dem Motto "Lieber spät trinken als früh aufstehen" ist das Fraunhofer Schoppenstüberl von Wirtin Gerti Guhl die sympatischste Absturzkneipe Münchens.

Bei Ziehharmonika-Live-Musik (schön ist's, wenn der Andi Bittl spielt!) kann man dort ab ein Uhr morgens Lieder wie "Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da" oder "Hey! Mister Tambourine Man" mitgrölen. Die Stimmung ist immer grandios, der Kater am nächsten Tag allerdings auch.

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Sers oder Sersn

Ein Auswärtiger versteht das definitiv nicht! Macht auch nichts, dafür wissen die Münchner, dass mit dem Ausruf "Sers!" oder auch "Sersn!" der Gruß "Servus!" gemeint ist. Ob unser OB Ude diesen Ausdruck auch gebraucht, ist uns leider nicht bekannt. Aber das Foto war halt so schön ...

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St. Adelheim

Auch im braven München gibt es böse Kriminelle. Die bringt man dann nach St. Adelheim. 1500 Gefangene sitzen in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim. Interessant: Wussten Sie schon, dass von 1926 bis 1932 Stadelheim Standort des Zentralsenders des Bayerischen Rundfunks war? Soll uns das was sagen?

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August, das

Ein August geht immer! Ein kühles Augustiner, bevorzugt direkt aus der Halbe-Flasche getrunken, ist es das beliebteste Münchner Bier. Und das, obwohl die Brauerei als Einzige bis heute keine Werbung für seinen Gerstensaft macht. Im Bild übrigens Wiesnwirt Richard Süßmeier als Fastenrednerin Maria beim Starkbieranstich. Mutige Verkleidung! Muss man sich dafür Mut antrinken?

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Pina, die

Das Trio gehört fest ins Münchner Stadtbild. Die alte und die neue Pina gibt es ja schon länger. Seit vier Jahren haben wir nun auch die moderne Pina, also die Pinakothek der Moderne. Ob man die ehrwürdigen Museen mit so einer saloppen Abkürzung verunglimpfen darf, ist eine andere Frage. Wir finden: Kosenamen gehen immer!

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Minga

"In Minga gibts oft an Föhn". Minga, das sagen die ganz Eingefleischten. Und hier für Neulinge die Übersetzung: "In München gibt es oft Föhnwinde, die aus den Alpen kommen. Diese wiederum verursachen bei vielen Münchnern unerträgliche Kopfschmerzen."

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Stanton (gesprochen: Ständn)

Münchner Vorort, zumindest in der Wintersaison. Der Münchner fährt nämlich nicht zum Skifahren, sondern nach Moritz (= St. Moritz), Kitz (= Kitzbühel) oder eben Stanton (= St. Anton). Wichtig: Die englische Aussprache bei Stanton! Mit diesen Begriffen will man ausdrücken, dass man 1. viel Geld hat 2. in der Highsociety verkehrt 3. selbst meint, gut Skifahren zu können. Na dann, Ski heil!

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Stusta, die

Vor allem bekannt beim Münchner Studentenvolk: die Studentenstadt im Norden Münchens. Bemerkenswert: Die kleinen Würfel sind 7m²-Wohnklos. Multifunktional zum Umbauen, je nachdem was man gerade will - schlafen, duschen, kochen. So schlimm ist also die Wohnsituation in München schon, dass man den armen Studenten so etwas antun muss.

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Alter Peter, der

Wer auf den Alten Peter will, der muss gut zu Fuß sein. Denn der Turm der St.-Peter-Kirche im Herzen Münchens (links im Bild) besitzt keinen Fahrstuhl. Direkt hinter dem Marienplatz ist der Alte Peter als Aussichtsplattform sehr beliebt.

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Turm, der

Noch beliebter ist dieser Turm, aber aus anderen Gründen. Denn im Biergarten am Chinesischen Turm kann man wundervoll einkehren. Wir fragen frei nach Rudi Carrell: Wann wird's endlich wieder Sommer? Dann treffen wir uns am Turm, oder?

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Viki, der

Auch der Renner bei den Freiluftfans: Eine Halbe im Biergarten auf dem Viki. Auch zum Einkaufen wird der Viktualienmarkt von Einheimischen wie Touristen gleichermaßen frequentiert.

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Einser, das; (auch: Stüberl, das)

Im Einser oder wahlweise Stüberl turteln gerne die Reichen und Schönen, wie hier Oliver Kahn und seine Verena. Das Einser ist die Promi-Disco P1, benannt nach seiner Anschrift Prinzregentenstraße 1.

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Fuzo, die

Nein, Fuzo ist nichts japanisches. Die Münchner bezeichnen nur damit gerne die Fußgängerzone. Redefaul waren sie ja schon immer.

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E-Garten, der

Ja, der E-Garten! Im Sommer am schönsten, weil man da manchmal nackten Tatsachen ins Auge blickt. Ansonsten ist der Englische Garten die grüne Lunge der Stadt und zieht zu jeder Jahreszeit Spaziergänger und Jogger an.

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Salvo, der

Geile Atmo nach vier Salvo! Alljährlich treffen sich die Münchner beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg, um sich ein, zwei oder mehrere Salvator zu genehmigen. Aber Obacht: Das Zeug heißt nicht umsonst Starkbier.

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Honzi, die

Die Honzi hat sich gerade in letzter Zeit zu einer richtig lässigen Einkaufsstraße gemausert. Ein Besuch in der Hohenzollernstraße lohnt sich vor allem samstags, wenn alle anderen sich in der Fuzo (siehe oben) drängeln.

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Perlachschorle, die

Die Perlachschorle wird besonders gerne nachts in den Bars und Clubs getrunken, weil sie so schön fit macht. Anderswo kennt man den Longdrink als Wodka Red Bull. Ach ja, für Auswärtige: Neuperlach ist ein etwas anrüchiger Stadtteil im Südosten Münchens.

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Oly-Zentrum, das

Das gute alte Oly-Zentrum, Oly-Dorf und Oly-Stadion. Seit den Olympischen Spielen 1972 Wahrzeichen der Stadt! Und wie schon erwähnt: die Münchner sind halt etwas redefaul.

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Prinze, das

Nichts ist schöner, als im Sommer zum Sonnenbaden ins Prinze zu gehen! Im Winter kann man im Prinzregentenbad übrigens auch Eislaufen. Theaterfans kennen für das Prinze noch eine weitere Bedeutung: das Prinzregententheater.

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Monaco, der; (auch: Stenz, der)

Wenn vom Monaco die Rede ist, schauen sich Auswärtige oftmals verwirrt um. Monaco? Hat das was mit dem kleinen Staat an der Côte d'Azur zu tun? Mitnichten! Monaco di Baviera ist die italienische Bezeichnung für München und war - und das ist jetzt ganz wichtig! - der Spitzname von Franz Münchinger, dem legendären Stenzen (= Frauenhelden) der Serie "Monaco Franze".

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Kufü, der

Auch wieder was für extrem Mundfaule: Kufü ist der Kurfürstenplatz im Herzen Schwabings. Aber moment mal: Die Berliner sagen schließlich auch Ku'damm zu ihrem Kurfürstendamm! Also, halb so wild.

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Foto: Wild

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Stabi, die

Die Stabi lernt jeder in München näher kennen, der ein Studium absolvieren will. Als Student kommt man an der Staatsbibliothek deshalb nicht vorbei, weil sie eine unglaubliche Auswahl an Büchern hat (mehr als die Uni-Bibliothek) und weil man dort außer lernen auch so schön flirten kann.

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Foto: Hess

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Sechzger, die (auch: Löwen, die)

Die Sechzger, wie der TSV 1860 München liebevoll genannt wird, spielen nur in der zweiten Liga. Muss mit Blick auf den anderen großen Münchner Fußballklub, dem FC Bayern, manchmal ganz schön frustrierend sein. Aber macht euch nichts draus, liebe Löwen, wir mögen euch trotzdem.

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Resi, die

Die Resi ist das Münchner Schloss im Herzen der Stadt. Nachts ist die Residenz am schönsten. Und: Natürlich, liebe Leser, gibt es auch DAS Resi. Wegen der Proteststürme nehmen wir also auch das Residenztheater in unserer Lexikon mit auf.

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Foto: Rumpf

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Leo, die

Auf der Leo kann man im Sommer wunderbar bei einem Bierchen sitzen und den Sportwagen zusehen, wie sie auf- und abcruisen. Wär' sie nicht so prollig, wär' die Leopoldstraße die schönste Straße Münchens.

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Spatzl, das

Spatzl kann man in München zu (fast) jedem sagen. Zu seinen Freunden, zu den Frauen sowieso, zu Kindern, zu seiner Oma, zu seinem Angebeteten, manchmal sogar zu Kollegen (naja, das kommt wiederum darauf an, mal lieber nicht einfach so ausprobieren).

Der Ausdruck kommt aus der legendären Fernsehserie "Monaco Franze", in der der Monaco (siehe oben), seine geliebte Gattin, Spatzl nennt. Gespielt wird das Spatzl in der Serie von Ruth Maria Kubitschek.

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Kaiser, der

Einer der bekanntesten München-Exporte ist der Kaiser. Sogar in Argentinien weiß man, dass es sich bei "el Kaiser" um Franz Beckenbauer, seines Zeichens Fußballgott und Lichtgestalt, handelt.

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Foto: ddp

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Regi, die

Nicht zu verwechseln mit der Resi (siehe oben) ist die Regi einer der beliebtesten Clubs der Stadt. In der "Registratur" kann man schon mal bis zum Morgengrauen feiern - wenn man durchhält.

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Foto: Rumpf

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Limo, die

Anderswo versteht man unter einer Limo ein süßes, kohlensäurehaltiges Getränk. In München wird man schon mal damit nach Hause gebracht. Die Stadt ist - ganz Klischee - voll von Luxus-Limousinen.

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Kracherl, das

Was eben anderswo Limo heißt, ist in München das Kracherl. Und was hat das zu bedeuten? Na, ganz einfach: Weil in einer Limonade Kohlensäure ist, sprudelt das Getränk. Dabei "kracht" es: Deshalb Kracherl!

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Wiesn, die

Das ist sogar was für Anfänger! Selbst Zuagroaste (Zugereiste) wissen, dass es sich bei der Wiesn um das Oktoberfest handelt. Oftmals begangener Fehler von Nicht-Münchnern aber ist der falsche Gebrauch des Artikels: Liebe Leute, es heißt: Gestern war ich auf DER Wiesn, nicht auf DEN Wiesn! Fast noch schlimmer ist: Ich war auf der WiesE ...

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Ettstraße, die

Die Jungs von der Ettstraße. Wenn die anrücken, dann wird es so manchem Münchner mulmig. Gemeint ist die Polizei. Das Polizeipräsidium steht nämlich in der Ettstraße.

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Foto: Heddergott

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Nussbaumstraße, die

Wenn einem jemand an den Kopf wirft, man sei reif für die Nussbaumstraße, ist das kein Kompliment. Dort befindet sich nämlich die Psychiatrie der Uni-Klinik.

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Maistraße, die

Erfreulicher ist es da schon, wenn man in die Maistraße muss. Sie ist ein Synonym für die dortige Geburtsklinik.

Foto: Hess

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Texte: Beate Wild

Foto: Hess (sueddeutsche.de/jja)

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