Geschenktes Glück
Für Bergsteiger und Abenteurer Reinhold Messner, 79, steht fest, dass Glück nichts ist, was man kaufen kann oder was einem geschenkt wird. „Glück passiert, wenn wir unsere eigenen Ideen in die Tat umsetzen“, sagte Messner in einem Interview der Apotheken-Umschau. Glück sei „gelingendes Leben im Hier und Jetzt“, fügte Messner hinzu. Es gehe darum, „in seinem Tun, seiner Sache, seinen Beziehungen aufzugehen“. Dieses Glück werde einem oft erst im Nachhinein bewusst. Er denke oft über seine eigene Endlichkeit nach, fügte der Bergsteiger hinzu, der im September seinen 80. Geburtstag feiert. „Zeit wird immer knapper, warum soll ich sie nicht genießen?“ Er gönne sich neben Zeit mit seiner Frau etwa guten Rotwein. Seinen runden Geburtstag werde er voraussichtlich nicht wie die vorherigen groß feiern: „Man hat selber nichts davon, wenn man sich nur um seine Gäste kümmert, und es werden immer welche beleidigt sein, weil sie eine Einladung erwarten, vergessen werden oder vielleicht auch nicht Platz haben.“ Er erwäge, den Tag mit seiner Frau zu zweit auf einer kleinen Berghütte zu begehen. Das Verhältnis zu seinen Kinder sei angespannt, sagt Messner in dem Gespräch. „Einer meiner größten Fehler war: Ich habe ihnen vor meinem Ableben testamentarisch den Großteil meines Vermögens überlassen. Sie verstehen nicht, dass alles geschenkt war und schätzen den Wert meiner Großzügigkeit nicht.“ In dem Moment, als er sein materielles Erbe an die Kinder und Ehefrau verteilt habe, sei die Familie zerbrochen. „Die Frage, wer mehr bekommen hat, stand im Vordergrund und ich stand mit 75 am Abgrund.“
Digitale Hilfe
Hilfe rund um digitale Medien bietet ein Projekt des Vereins JFF (Jugend Film Fernsehen) in Kooperation mit dem KulturRaum e.V. Das Angebot ist kostenlos und richtet sich an alle, die Fragen zum Gebrauch eines Endgeräts haben, die sich besser im Internet zurecht finden wollen oder mit Datensicherheit beschäftigen. Am Dienstag, 30. Juli, macht sich Laura Dornheim von 16.30 bis 18 Uhr im ehemaligen Gasteig, Rosenheimer Straße 5, ein Bild von dem Angebot. Dornheim leitet seit 2022 das IT-Referat der Stadt. Die „Digitale Hilfe“ ist unter 089/21528595 telefonisch und per E-Mail an kontakt@digitalehilfe-muc.de erreichbar.
Persönlicher Gast
Viele Promis halten ihr Privatleben aus der Öffentlichkeit raus. Nicht so Philipp Lahm. Der Fußballweltmeister lädt für eine Nacht in seine Villa am Tegernsee ein. Der 40-Jährige, der mit Frau und zwei Kindern in der Urlaubsregion lebt, will die Gäste persönlich begrüßen, bevor sie ein bayerisches Abendessen genießen. Die Einladung gilt für zwei Personen am 18. Oktober.
21 Euro kostet der Spaß, als Anspielung auf die Trikotnummer des einstigen FC-Bayern-Kapitäns. Gewinnen kann man die Nacht über die Vermietungsplattform Airbnb, die schon öfter auf ähnliche Werbeaktionen gesetzt hat.
Bedeutsame Zeichen
Die Münchner Norbert Nathan Hecht und seine Ehefrau Meta Cäcilie Hecht betrieben seit 1915 ein Gewerbe Am Harras 12 in Sendling, dort lebten sie später auch mit ihren beiden Kindern Ruth Senta und Werner Sigismund. Werner war ein leidenschaftlicher Fußballspieler, der mit elf Jahren Mitglied bei der Jugendabteilung des FC Bayern wurde. Bis 1934 spielte er in verschiedenen Mannschaften, bis alle Sportvereine ihre jüdischen Mitglieder ausschlossen. 1938 heiratete er und emigrierte nach Amsterdam. Zwei Jahre später wurde die junge Familie im Sammel- und Durchgangslager Westerbork interniert. Von dort wurde sie in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet, auch die Eltern von Werner Hecht fanden dort den Tod. Zum Gedenken an die Geschichte der Münchner Familie Hecht, die Opfer des Nationalsozialismus wurde, werden diesen Montag, 29. Juli, Erinnerungszeichen Am Harras 12 gesetzt. In einer Gedenkfeier ab 18 Uhr wird Simon Müller (im Bild) von der Kurt-Landauer-Stiftung die Biografien der Familienmitglieder verlesen. Müller ist einer der Initiatoren der Stiftung, die sich dafür einsetzt, Geschichte erlebbar zu machen und an die Opfer des Holocaust zu erinnern. Außerdem sprechen Stadträtin Marion Lüttig (Die Grünen/Rosa Liste), Markus Lutz, Vorsitzender des Sendlinger Bezirksausschusses, und Gabriele Schneider von der Liberalen Jüdischen Gemeinde Beth Shalom. Danach werden die Erinnerungszeichen angebracht. Der FCB unterstützt diese Gedenkveranstaltung für die Familie eines ehemaligen Vereinsmitglieds im Rahmen seiner Initiative „Rot gegen Rassismus“.
Heilende Kraft
Der Werner Herzog Filmpreis 2024 geht an Harely Chamandy für seinen Film „Allen Sunshine“. Gedreht auf 16 Millimeter bietet der Film des jungen kanadischen Filmemachers eine zutiefst persönliche und emotionale Reise mit eindringlichen Bildern und Klängen, so die Jury. Nach einem schweren Verlust hat sich Allen, früher ein Player im Musikgeschäft, zurückgezogen. Umgeben von der Einsamkeit der kanadischen Wildnis und den sphärischen Sounds seines Tonstudios ringt er mit seiner Trauer. Doch eine unerwartete Begegnung durchbricht Allens Isolation. „Ein atmosphärisch dichter, berührender Film über die heilenden Kräfte von Kreativität und Freundschaft“, befand die Jury. Die Werner Herzog Stiftung verleiht jährlich den mit 5000 Euro dotierten Preis an Spiel- oder Dokumentarfilme, Filmemacher, Schauspieler oder Personen, „die mit Mut, Entschlossenheit und Visionen im und um den Film herum arbeiten“. Werner Herzog wird den Preis am 6. Dezember persönlich im Filmmuseum überreichen.