Kulturpolitik:Münchner Bücherschau zieht ins Haus der Kunst

Kulturpolitik: Die letzte Münchner Bücherschau im Gasteig fand 2021 statt.

Die letzte Münchner Bücherschau im Gasteig fand 2021 statt.

(Foto: Robert Haas)

Vor Corona hatte die Leistungsschau bayerischer Verlage jährlich 160 000 Besucher - im jetzt geschlossenen Gasteig. Der Freistaat nimmt nun mehr Geld in die Hand, um ihr neue Perspektiven zu geben.

Von Susanne Hermanski

Die Münchner Bücherschau erhält in diesem Jahr 60 000 Euro zusätzliche Förderung vom Freistaat und eine neue Heimstatt: Die Leistungsschau der bayerischen Verlage zieht mit ihrer 64. Ausgabe ins Haus der Kunst. "Zu deutlich vergünstigten Konditionen", sagt Markus Blume, der als Kunst- und Wissenschaftsminister auch im Aufsichtsrat des Hauses der Kunst sitzt. Es gelte "eine langfristige Perspektive zu schaffen für die Verlage, Bayern als traditionellen Verlagsstandort zu fördern und deren Vielfalt zu erhalten". Der Freistaat engagiert sich bereits mit verschiedenen Verlagsförderpreisen.

Zum Hintergrund: Es sind nicht nur die Zeiten fordernd für alle, die ihre Geschäfte noch mit auf Papier gedruckten Waren machen wie etwa Buchverlage. Der Börsenverein des deutschen Buchhandels, der die Bücherschau ausrichtet, hatte auch mit einem organisatorischen Thema zu kämpfen: Über Jahrzehnte war die Bücherschau im Gasteig mit seiner gewaltigen Stadtbibliothek an der Rosenheimer Straße beheimatet. Doch der ist bekanntlich seit Monaten geschlossen, seine Zukunft ungewiss, und seine Interimsstätte erschien den Vertretern nicht als Alternative. Eine Zwischenlösung fand 2022 im Literaturhaus statt.

Nun geht die Bücherschau, die in Zeiten vor der Pandemie bis zu 160 000 Besucher anzog, also ins Haus der Kunst - und damit gewissermaßen zurück zu ihren Wurzeln. Denn schon in den Sechzigerjahren war sie dort über einen längeren Zeitraum zu Gast. Die allererste Ausgabe der Schau für all jene, die neugierig auf die neuen Verlagsprogramme waren, hatte 1960 noch im Münchner Stadtmuseum stattgefunden.

Das Publikumsinteresse ist mit den Jahren immer sehr hoch gewesen, 18 Tage lang schmökern sich dabei die Fans nicht nur nach Herzenslust durch Romane und andere Belletristik, sondern auch durch Sach- und Fachbücher. Die Stadt München ist dabei als Kooperationspartner des Börsenvereins weiterhin mit im Boot.

Spannend zu sehen wird aber sein, ob und wie sich eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Team des Direktors des Hauses der Kunst entwickelt. Der Börsenverein und Andrea Lissoni haben dazu schon allererste Gespräche aufgenommen. Die Entscheidung ist erst an diesem Dienstag gefallen.

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